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„Abschiedsbesuch am Nördlichen Schneeferner“, so steht es an der ersten Tafel des Gletscherwegs am Zugspitzplatt. Er wurde 2024 neu gestaltet, erzwungenermaßen. Davor hieß er „GletschErlebnisweg“, was verheißungsvoll klang, aber nicht mehr wirklich war. Auf sechs Tafeln, beginnend am Sonnalpin, das sich weiterhin „Gletscherrestaurant“ nennt, wird erklärt, wie sich ein Gletscher theoretisch bildet: Aus akkumuliertem Schnee und Firn in der Nährzone fließt Eis in die untere Zehrzone und gleicht das Abschmelzen aus. Praktisch hat der Nördliche Schneeferner, zweitgrößter unter den vier übrigen bayerischen Gletschern, seine Nährzone fast verloren.

1986 war das noch anders. Der Gletscher reichte weit hinauf, zum Schneefernerkopf. Mit 2875 Metern ist er – auf die orografischen Regeln zur Dominanz von Bergen gepfiffen – Deutschlands zweithöchster Gipfel. Aus diesem Grund wollte ich im Herbst 1986 mit meinen Eltern da hinauf, ich war elf Jahre alt. Eindrucksvoll war das Gehen auf dem Eispanzer. Er begann gleich unterhalb des Sonnalpin und zog 800 Horizontalmeter und knapp 200 Höhenmeter hinauf zur Schneefernerscharte und zum Schneefernerkopf.

Heute steigt man erst mal eine Weile, bis das Eis beginnt. Verglichen zu 1986 hat sich die Eislänge etwa gedrittelt, die Dicke mindestens halbiert. Und ist man mal auf dem Eis, hört es schon bald wieder auf: Die obersten Liftmasten des einstigen Schlepplifts – er ist durch den Gletscherrückgang bereits stillgelegt – stehen auf blankem Fels. Wo es vor 40 Jahren bequem im Firn hinaufging, heißt es jetzt kraxeln im brösligen Geröll und Kalk. Und der Schneefernerkopf, den man im Aufstieg halblinks vor sich hat, bietet ein trauriges Bild. Kein Eisschild mehr in der Ostflanke, nur mehr kümmerliche graue Firnreste. Die Nährzone am Sterben.


Grundkurs Sinneswahrnehmung: Mit einfachen Hörübungen kann jeder lernen, dass das Ohr eine andere Geschichte als das Auge erzählt.

↑ Kaum ist man auf dem Eis, hört es schon wieder auf: am Gletscherweg auf dem Zugspitzplatt.


Auch das war lange anders. In der Ostflanke verlief im Winter eine Zeitlang gar eine knackige „schwarze“ Skipiste. Erschlossen wurde sie vom Sessellift „Neue Welt“. Er führte von der Schneefernerscharte hinauf auf die Nordostschulter des Schneefernerkopfes. 2003 wurde er stillgelegt, nach dem „Jahrhundertsommer“ gab es keine Eisgrundlage mehr.

Wo einst die Sessel hingen, beginnt der sommerliche Gipfelanstieg. Ohne Schild oder Markierung, um die unzähligen Touristen nicht weiter zu locken als nötig. Während man spektakuläre Tiefblicke hinunter nach Ehrwald genießt, vertraut man sich Stufen, Eisenklammern und Drahtseilen an. Ob es noch die gleichen sind wie im Oktober 1986? Dann führt ein einfacher, sanfter Geröllrücken das letzte Stück hinauf zum Schneefernerkopf. Es lohnt, auf dem Gipfelplateau noch ein paar Minuten südwärts zu wandern, bis man die Wetterspitzen erblickt. 1986 erstreckte sich noch ein 500 Meter breiter Eispanzer unter den Felsspitzen – der Südliche Schneeferner. 20 bis 25 Hektar Gletscherfläche dürften das gewesen sein. Heute messen die übrig gebliebenen Reste nicht mal mehr einen Hektar, erkennen kann man sie aus der Ferne kaum noch.

Zurück auf dem Gipfel genieße ich noch einmal die Aussicht. Sie „steht jener von der Zugspitze in keiner Weise nach“, schrieb der große Nordalpen-Pionier Hermann von Barth anno 1871. Zu seiner Zeit waren Nördlicher und Südlicher Schneeferner noch vereint. Der „Plattachferner“ maß 300 Hektar, zwanzigmal mehr als alle heutigen Eisreste am Zugspitzplatt. Damals ging die Kleine Eiszeit zu Ende, die ab dem späten Mittelalter die Alpengletscher hatte wachsen lassen.


Christan Rauch am Schneeferner 1986          Christian Rauch am Schneeferner heute

 


Christan Rauch am Schneeferner 1986          Christian Rauch am Schneeferner heute


 ↑ Vor gut 40 Jahren (links) war der Gipfelanstieg zum Schneefernerkopf selbst im Herbst noch mit Altschnee bedeckt. Weitere 40 Jahre wird der Nördliche Schneeferner wohl nicht existieren.


Im 20. Jahrhundert war die Temperatur auf ein „Normalniveau“ der letzten Jahrtausende zurückgekehrt. Seit ein paar Wann werden Bayerns Gletscher verschwinden? Mehr Infos und Antworten gibt der Bayerische Gletscherbericht der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Jahrzehnten aber lässt die menschgemachte Klimaerwärmung das Eis schneller schmelzen als je zuvor.

Der neue Gletscherweg wird der letzte seiner Art dort oben am Zugspitzplatt sein. Wer ihn begeht – was auch ohne Schneefernerkopf lohnend ist – und die Grafiken studiert, kann daran nicht mehr zweifeln. Es reicht aber auch, sich mit eigenen Augen umzusehen.


Wann werden Bayerns Gletscher verschwinden?


Mehr Infos und Antworten gibt der Bayerische Gletscherbericht der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Mehr