Login zu »Mein Alpenverein«
Zugang freischalten
»Mein Alpenverein« kostenlos freischalten
Ich bin Mitglied der Alpenvereinssektionen München & Oberland und möchte meinen Zugang zu »Mein Alpenverein« jetzt kostenlos freischalten.
Pflichtfelder sind mit einem Sternchen* markiert.
Nach der Freischaltung erhältst du eine E-Mail an deine E-Mail-Adresse. Bitte klicke den dort enthaltenen Link an, um die Freischaltung zu bestätigen. Mit der Freischaltung stehen dir die Möglichkeiten von »Mein Alpenverein« vollumfänglich zur Verfügung.
»Mein Alpenverein« bietet dir als Mitglied der Alpenvereinssektionen München & Oberland den perfekten Online-Service. Du kannst nach der Freischaltung zukünftig fast alle unserer Leistungen online buchen, ohne aufwendig alle persönlichen Daten in Web-Formulare eingeben zu müssen. Dies ist nicht nur bequem, sondern erhöht auch die Datensicherheit enorm.
Bitte gib deine Mitgliedsnummer (11-stellig, ohne Trennstriche z.b. 18100123456) oder deinen Anmeldenamen ein und klicke auf „Absenden“. Wir schicken dir umgehend einen Link an deine bei uns hinterlegte E-Mail-Adresse. Mit Klick auf diesen Link kannst du dein Passwort zurücksetzen. Bitte überprüfe auch den Spam-Ordner. Solltest du keine E-Mail erhalten, kann es sein, dass wir eine alte oder falsche E-Mailadresse von dir gespeichert haben. Bitte wende dich in diesem Fall an eine Servicestelle.
Weiter ohne Login für:
Achtung:Diese Veranstaltung kann von Mitgliedern anderer Sektionen und Nichtmitgliedern nicht gebucht werden. Jetzt Mitglied werden?
Achtung:Diese Hütte kann von Nichtmitgliedern nicht gebucht werden. Jetzt Mitglied werden?
Achtung:Diese Hütte kann von Mitgliedern anderer Sektionen und Nichtmitgliedern nicht gebucht werden. Jetzt Mitglied werden?
Als Mitglied der Alpenvereinssektionen München & Oberland kannst du deine Beiträge und Nachrichten einfach und jederzeit über das Mitgliederportal »Mein Alpenverein« verwalten. Jetzt Mitglied werden?
Grundwissen: Schwierigkeitsgrade
Für fast jede Bergsportdisziplin gibt es mehrere Möglichkeiten, die Schwierigkeit einer Tour abzubilden. Versuch eines Überblicks – mit Fokus auf Wandern und Bergsteigen
Text: Lubika Brechtel; Titelbild: Foto: picture alliance / Sören Stache
Es ist gar nicht so lange her, da hat sich beim Tourenportal alpenvereinaktiv eine kleine Revolution vollzogen. Quasi über Nacht wurden im Herbst 2024 Wanderwege, Steige und alpine Routen in die SAC-Wanderskala (oder T-Skala) eingeordnet. In den sozialen Medien und den Kommentarspalten des Portals bejubelten viele Bergbegeisterte den Schritt. Ihre Hoffnung: Die SAC-Skala werde Gelegenheitswanderer vor zu anspruchsvollen Routen warnen.
Bereits im Jahr 2002 hatte der Schweizer Alpen-Club (SAC), das Pendant zum DAV, die Bewertung von Bergwegen in sechs Stufen eingeführt. Die Skala reicht von T1 (Talwege) bis T6 (schwere Berg- und leichte seilfreie Klettertouren), der Buchstabe „T“ steht für „Trekking“. Flankiert wurde die Skala von einem fixen Kriterienkatalog mit detaillierten Anforderungen und Beispieltouren.
Eine Idee, die auch bei DAV, ÖAV und AVS Anklang fand. Dort hatte man sich aber bereits in Regelwerken auf eine dreistufige Skala verständigt, die Touren in leicht (blau), mittel (rot) und schwer (schwarz) einordnet. Dieses Nebeneinander von Skalen erschwert eine grenzübergreifende Vereinheitlichung bis heute.
So wurde der Grad T1 behelfsmäßig als „Talweg“ eingeordnet, aber nicht klassifiziert. Erst der Grad T2 entspricht der blauen AV-Bewertung („Einfache Bergwege“), T3 einem roten, mittelschweren Bergweg. Alles jenseits von T4 fällt pauschal in die Kategorie „schwerer Bergweg“ (schwarz).
Wanderwege, Steige und Routen werden immer unter Annahme „günstiger Verhältnisse“ bewertet, d. h. bei trockenem Wetter, klarer Sicht und bei schneefreien Bedingungen.
Zufrieden ist u. a. Georg Rothwangl, Teamleiter beim Tourenportal alpenvereinaktiv, mit diesem Status nicht. „Die SAC-Skala ist hierzulande noch viel zu wenig bekannt“, sagt er mit Bedauern. „Für uns wäre wichtig, dass gerade die ‚einfachen‘ Wanderer damit vertraut werden.“
Rothwangl empfiehlt deshalb schlicht Nachhilfe, „vor allem bei der Übungsleiter- und den anderen Ausbildungen. Wenn dort die Multiplikatoren mit der T-Skala arbeiten, würde sie auch bekannter werden. Das Geniale ist nämlich, dass es für jeden Schwierigkeitsgrad Referenztouren gibt“, ergänzt Rothwangl.
Mit ihren sechs Stufen ist die T-Skala im Vergleich zur Alpenvereinsskala detaillierter, aber naturgemäß auch komplexer. 2022 überarbeiteten Experten des SAC die Wanderskala noch einmal. Seitdem sind gemischte Grade zulässig, etwa T1/T2. Das soll helfen, die Schwierigkeiten als fließende Übergänge zu verstehen, und das Gelände realistischer abbilden.
Außerdem wurde die Wanderskala stärker gegen Hochtouren und Felsklettern abgegrenzt, wie auch Georg Rothwangl bemerkt: „Ich kann sehen, dass ein T6 beim Bergwandern deutlich schwieriger ist als eine leichte Hochtour.
Gerade nicht so erfahrene Leute glauben immer wieder, dass eine Hochtour automatisch viel schwerer ist als eine Bergwanderung.“ Dabei könne eine exponierte Tour im Schrofengelände deutlich anspruchsvoller und vor allem gefährlicher sein, so Rothwangl.
Mit Beispieltouren aus den Ostalpen
Trittsicherheit.Durchschnittliches Orientierungsvermögen.Elementare alpine Erfahrung.
Wer genau hinschaut, hat im Tourenportal alpenvereinaktiv bereits entdeckt, dass nun auch einzelne Wegabschnitte nach der T-Skala klassifiziert sind. Wichtig zu wissen: Diese Bewertung basiert auf Angaben, die Nutzerinnen und Nutzer bei der offenen Plattform OpenStreetMap hinterlegt haben.
Schwierigkeitsgrade im alpinprogramm
Als wären SAC-Skala und DAV-Skala noch nicht genug, gibt es im alpinprogramm sogar noch eine weitere Skala. „Wir haben für unser alpinprogramm eine eigene zugrunde liegende Schwierigkeits- und Konditionsbewertung definiert und geben Beispiele für vergleichbare Touren an“, erklärt Stefanie Dauscher, stellvertrende Ressortleitung Veranstaltungsprogramm der Sektion München.
Eine Gesamtbewertung für eine Veranstaltung sei irreführend und generiere ständige Nachfragen und Beschwerden der Teilnehmer, erklärt Dauscher. „Außer der Angabe ‚Technik‘ und ‚Kondition‘ sehen wir keine anderen wichtigen Aspekte, die notwendig sind, um die Anforderungen an eine Veranstaltung zu beschreiben.“ Auch bei den Tourentipps in der alpinwelt wird diese Klassifizierung verwendet – neuerdings erweitert um die Angabe der T-Skala.
Für die Einstufung der angebotenen Touren im alpinprogramm orientiert man sich beim Alpenverein München & Oberland an der UIAA-Skala (Klettertouren), bei Klettersteigen an der Schall-Skala sowie bei der Einstufung der „Bergwege“ an der Wegeklassifizierung des DAV – teilweise bereits in Kombination mit der SAC-Wanderskala.
„Zusätzlich prüfen unsere Bergführer bei der Programmerstellung alle Veranstaltungen im Hinblick auf die Schwierigkeit und schätzen dementsprechend die Anforderungen und Voraussetzungen ein“, erklärt Dauscher. „Wir versuchen, das auch für Neulinge ‚zu übersetzen‘, da diese mit den verschiedenen Schwierigkeitsskalen oder Abkürzungen oft noch nicht viel anfangen können.“
Die sportartenübergreifende Einordnung in „für Einsteiger“, „für Könner“ und „für Profis“ soll in Kombination mit den Kursinhalten, den Voraussetzungen und einer Liste der benötigten Ausrüstung unterstützen. Auch habe sich, so Dauscher, die Angabe eines Gesamtschwierigkeitsgrads dort nicht bewährt. „Daher haben wir die Reißleine gezogen und uns für eine Trennung in konditionelle und technische Anforderungen entschieden“, erläutert sie weiter.
Übrigens: Einen Schlüssel für die Bewertung der alpinprogramm-Touren gibt es hier.
Klettern – 5c oder VI?
Zwei Skalen sollte jede Kletterin und jeder Kletterer kennen. Zum einen die UIAA-Skala mit klassischerweise lateinischen Ziffern, die (derzeit) vom I. bis zum XII. Grad reicht. Sie ist im deutschsprachigen Alpenraum am weitesten verbreitet. Zwischen dem II. und III. Grad wird allgemein die Grenze des „seilfreien Kletterns“ gezogen.
Der VI. Grad galt lange als Grenze des Menschenmöglichen, ehe mit den berühmten „Pumprissen“ der siebte Grad eröffnet wurde und die Skala gewissermaßen explodierte. Maßgeblich für die Schwierigkeit ist der nominelle Anspruch der Schlüsselstelle. Um die Schwierigkeit differenzierter anzugeben, wird zusätzlich zu den Zahlen mit „+“ (= schwieriger) und „-“ (= leichter) gearbeitet, z. B. V+.
Im Sport und Alpinklettern ist die französische Skala auch bei uns auf dem Vormarsch. Im Gegensatz zur UIAA-Skala ist sie feiner unterteilt und reicht derzeit bis 9c. Hier bestimmt die Gesamtschwierigkeit den Grad der Route: Es fließen neben der klettertechnischen Schlüsselstelle auch der konditionelle Anspruch und die Schwierigkeit der Routenfindung mit ein.
Wissen sollte man, dass so gut wie jede namhafte Kletterregion ihr eigenes Bewertungssystem entwickelt hat, vom sächsischen System im Elbstandsteingebirge, den britischen Trad-Grades über das Yosemite Decimal System bis zur australischen und skandinavischen Skala.
Über eine exakte Übersetzung all dieser Skalen haben sich zahlreiche Kletterer bereits den Kopf zerbrochen. Viele der Debatten dauern trotz Vergleichstabellen noch immer an. Eine Universalformel gibt es nicht, zumal einige der Skalen mentale Faktoren (z. B. Ernsthaftigkeitsgrad) einbeziehen, andere nicht. Und weil Zeiten sich ändern, kann ein alter „Sechser“ (nach UIAA) in den Dolomiten oder im Kaiser de facto so schwierig sein wie ein frisch gebohrter „Achter“ im Klettergarten.
Boulderer richten sich mehrheitlich nach der Fb-Skala (Fb steht dabei für Fontainebleau, dem Sandsteinmekka bei Paris), die der französischen Skala ähnelt. Beim Eisklettern (WI 1 bis WI 7) geht es hauptsächlich um die Steilheit des Eises, Mixed-Kletterer zählen von M1 bis M14.
Klettersteige – Schall und Hüsler
Auch die vergleichsweise junge Bergsportdisziplin des Klettersteiggehens hat mehrere Bewertungsmodelle. Hierzulande relevant sind die Schall-Skala (A-F) und die Hüsler-Skala (K1-K6). Die vom Österreicher Kurt Schall stammende Skala versteht unter Schwierigkeit A „einfache, gesicherte Wege mit teilweise kurzen, exponierten, aber gut versicherten Stellen“. Die Schwierigkeiten E und F meinen hingegen „extrem schwierige“ Klettersteige mit „meist überhängendem Gelände mit extremer Anforderung an Kraft und Moral“.
Zwischenstufen sind möglich, z. B. B/C. Gemessen an Hinweistafeln im Gelände, aktueller Führerliteratur und online verfügbaren Klettersteig-Topos dürfte sich diese Skala in Deutschland über kurz oder lang durchsetzen. Vor allem in der Schweiz ist die nach dem „Klettersteig-Papst“ Eugen Hüsler benannte Hüsler-Skala nach wie vor gebräuchlich.
Schall- und Hüsler-Skala haben einen gemeinsamen Nachteil: Die Schlüsselstelle ist der bestimmende Faktor für die Gesamtschwierigkeit. So könnte ein Sportklettersteig mit der durchgehenden Schwierigkeit C leichter als eine Ferrata mit nur einer kurzen D-Stelle eingeschätzt werden. Teilweise geht Klettersteigliteratur auf diese Schwachstelle ein, indem zusätzlich der Gesamtanspruch der Tour angegeben wird. Nur noch in alter Literatur findet sich die Paul-Werner-Skala (KS1-KS6).
Hochtouren – die Mischung macht‘s
Bei Hochtouren auf Drei- und Viertausender führt der Zustieg meist über einen Wanderweg, es folgen Gletscherpassagen und oft auch Kletterstellen. Diesem Umstand in der Bewertung Rechnung zu tragen (und das auch noch einheitlich), ist nicht gerade leicht. Im deutschsprachigen Alpenraum hat sich die SAC-Hochtourenskala durchgesetzt. Sie zieht für die Bewertung den Gesamtcharakter der Tour heran.
Zum Charakter zählen Faktoren wie Ausgesetztheit, Steilheit des Eises, Gefahrenpotenzial, Länge und Anforderung, aber auch Absicherungsmöglichkeiten. Die siebenstufige Skala wird in unterschiedlichen Buchstabenkürzeln angegeben. Die Bewertung reicht von L (leicht für Geübte) über ZS (ziemlich schwierig) bis zur höchsten Stufe EX (extrem schwierig). Häufig wird auch noch die UIAA-Skala für die maximalen Schwierigkeiten im Fels und die steilsten Eispassagen angegeben. So könnte man die Besteigung des Ortlers über den Hintergrat mit ZS, Fels IV, 40° Firn beziffern.
L
-S+
Je schwieriger die Disziplin, umso präziser die Skala
Ein Paradoxon der Schwierigkeitsskalen bringt Georg Rothwangl von alpenvereinaktiv auf den Punkt: „Je anspruchsvoller die Aktivität, umso präziser die Skala.“ Soll heißen: Die Bewertungssysteme für Eisklettern, Klettern und Klettersteig sind sehr gut unterteilt und eine Tourenauswahl ist nach dem eigenen Können gut möglich.
„Allerdings üben auch deutlich weniger Personen diese anspruchsvollen Bergsportarten aus“, wendet Rothwangl ein. „Gerade für Wanderungen und Skitouren haben wir nur ungenaue Skalen. Also dort, wo die meisten Menschen und viele Neueinsteiger oder Unerfahrene unterwegs sind, fehlt die Präzision.“
Dem stimmen auch die Verantwortlichen unseres alpinprogramms zu: „Das Problem liegt leider im Menschen selbst, da die Selbsteinschätzung oft nicht mit den tatsächlichen Anforderungen übereinstimmt. Wir wollen das deshalb auch bei uns noch transparenter machen, in welchen Bereich die Schwierigkeiten liegen, und Anforderungen verständlich darstellen“, erklärt Stefanie Dauscher. Bereits in den vergangenen Jahren haben die Sektionen München und Oberland auf Basis der Mitglieder-Rückmeldungen das Touren- und Kursprogramm überarbeitet, weitere Neuerungen sind geplant.
Lubika Brechtel hat durch diese Recherche viel gelernt. Beim Alpinklettern kann sie sich in Zukunft mit diesem Wissen trösten, wenn sie sich mal wieder die Zähne an dem ein oder anderen Grad ausbeißt.
Lasst uns wissen, nach welchen Schwierigkeitsbewertungen ihr eure Touren plant und welche Erfahrungen ihr damit gemacht habt.
Wenn du das Bild nicht lesen kannst, kannst du dir den Captcha-Code anhören.
Hinweis: Die Zuschriften geben die Meinung der Einsendenden wieder und sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Bitte beachtet dazu auch unsere Netiquette.
Es ist bislang kein Beitrag eingegangen.
zur Übersicht