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Aus den Bergen ans Meer

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Landschafts- und Kulturwandel auf dem Trans-Slovenia


Abfahrt im slowenischen Reteče

von Michael Reimer

 

Schroffe Alpengipfel, das wilde Sočatal, sanfte Waldhügel, gepflegte Weinkultur, weitläufige Karstlandschaft und mediterrane Küste: Der Trans-Slovenia bietet unserem eingespielten Bike-Quartett zwischen Arnoldstein und Piran eine Woche Hochgenuss in jeder Hinsicht.

Schon am Dreiländereck können wir einen fulminanten Ausblick genießen, im Süden bauen sich die mächtigen Julischen Alpen auf, und nach einer rasanten Freeride-Abfahrt sind wir in Slowenien. Dass man dort, stets in Nähe zur italienischen Grenze, so richtig toll biken kann, wussten wir seit dem lebendigen Vortrag von Uli Stanciu ein halbes Jahr zuvor. Der Bike-Pionier hat zusammen mit einheimischen Radverrückten die besten Trails unsicher gemacht und vor wenigen Jahren den sieben Etappen langen Trans-Slovenia ins Leben gerufen. Welch großartige Transalp-Alternative zu den frequentierten Routen beispielsweise in Richtung Gardasee!

Nach einer Übernachtung im bekannten Skiort Kranjska Gora steht dann auch gleich, zumindest was die zu bewältigende Höhe anbelangt, die Königsetappe auf dem Programm. Nach zähen Verhandlungen mit der Nationalparkverwaltung vor Ort dürfen wir Biker mittlerweile auch auf der alten Vršič-Straße nach oben pedalen, ein echtes Highlight dieser Tour. Denn diese angenehm flache, teils grasbewachsene Route erlaubt im Gegensatz zur sich in endlosen Kehren emporwälzenden Teerstraße eindrucksvolle Einblicke in die grandiose Felskulisse des Prisojnik-Massivs. Freunden von uns waren 2014 wegen angeblich illegaler Nutzung dieser Route vom Parkwächter allerdings erhebliche Strafzölle abverlangt worden.

Am Vršič-Pass folgt eine rasante Teerabfahrt in das Soča-Tal. 1000 Höhenmeter gehen in Windeseile verloren, und angesichts der zunehmend heißen Temperaturen können wir einem Bad im smaragdgrünen Wildbach nicht widerstehen. Auch auf die Gefahr hin, am frühen Abend das Fußball-Public-Viewing in Bovec zu verpassen, solch spontane Einlagen sind immer möglich. Doch wer traut sich als Erster? Das Wasser ist eiskalt, und die Strömung zwischen den Felsen nicht zu unterschätzen. Letztlich springen Micha und Andi johlend als Erste in die Fluten, und ich schiebe meine Zurückhaltung auf meine fotografische Dokumentationspflicht.


»Großartige Panoramablicke und vielseitige Blütenpracht
laden immer wieder zu Rast und Genuss ein.«

 

Die Soča, die 140 Kilometer lang ist und in den Golf von Triest mündet, wird uns im Lauf der kommenden Etappen bis über Gorizia hinaus immer wieder begegnen. Auf dem Weg nach Bovec überqueren wir den reißenden Fluss mehrmals auf Hängebrücken, die manchmal derart schwanken, dass Schieben angesagt ist. Dann verlassen wir das Flusstal wieder Richtung Berge. Bei der Auffahrt zur Anhöhe Planina Božca überholen uns Jeeps mit Gleitschirmfliegern an Bord, die vom Berg Stol aus ihr Flugabenteuer starten.

Uns steht der vielleicht schönste Trailabschnitt der ganzen Tour bevor: Über viele Kilometer verliert die zum traumhaften Wiesenpfad mutierende Trasse am langgezogenen Höhenrücken nur geringfügig an Höhe. Unterwegs halten wir ob des großartigen Panoramablicks und der Blütenpracht immer wieder an. "Ich bin im Blumenrausch", frohlockt Andi angesichts blühender Rosen, Türkenbundlilien und diverser Orchideen- und Steinbrech-Arten. Ich verleihe dieser Etappe beim abendlichen SpaghettiMuschel-Essen in Kobarid den Titel "Traum-Trail mit Abstiegs-Handicap", da Micha bei der finalen Abfahrt mitsamt den GPS-Daten am Lenker davongerauscht war und ich an einer Gabelung, das Bike fortan mehrfach über querliegende Baumstämme tragend, statt der offiziellen Route den direkten "Holzfällerweg" ins Ziel genommen hatte.

# 3/2016

Gegensätze, die Bergsportler anziehen

 

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Nervenkitzel beim Überqueren der Soča

Der vierte Tag beschert uns mit knapp 1500 Höhenmetern die bislang anstrengendste Etappe. Nach kurzem Einrollen an der Soča – die Kajakfahrer ziehen bei dieser Hitze heute das bessere Los! – geht es über den verschlafenen Ort Koseč erstmals so richtig in die fast dschungelmäßige Botanik. An manchen Stellen wuchern Gras und Sträucher so dicht, dass es fast kein Durchkommen gibt. Am namenlosen Waldsattel wird die Route wieder breiter, bevor uns nach schöner Zwischenabfahrt die Mega-TeerRampe nach Krn alles abverlangt. Andi vergießt bei der 20-Prozent-Auffahrt keinen Tropfen Schweiß, ein Naturphänomen! Bei der obligaten Hütteneinkehr in der Planina Kuhinja sorgt er für Heiterkeit, als er aus seiner vermeintlichen Gemüsesuppe – "Wir bleiben heute vegetarisch!" – mit der Gabel eine stattliche Krainer Wurst herauszieht.

Das wonnige Wohlfühl-Ambiente auf der Almhütte lässt uns fast die Zeit vergessen. Nichts wie los, immerhin fehlen bis zur Anhöhe Pretovc noch etliche Höhenmeter. Dann hält uns unterwegs auch noch ein Platten auf. Als Lohn für die Anstiegsmühen folgt eine aussichtsreiche Abfahrt über fahrbare Trails und holprige Waldwege zur Heiliggeistkirche Javorca, eine Gedenkstätte für die gefallenen Soldaten der Isonzo-Schlacht. Im Inneren der Kirche sind die Namen von unglaublich vielen Toten in Holztafeln eingebrannt; für eine kleine Führung bleibt allemal Zeit. Nach dem Zwischenstopp rollen wir nachdenklich und genüsslich in unseren Etappenort Tolmin hinab.

 


Pause muss sein – erst recht bei diesem Panorama

Auch der fünfte Tag beginnt mit einem kräftigen Anstieg. Dieses Mal führt uns ein idyllisches Teersträßchen von Volče 750 Höhenmeter und acht Kilometer am Stück zur Passhöhe Platena. Angesichts der zunehmend sommerlichen Witterung kommt es uns sehr gelegen, dass wir das Gros der Steigungen wie an allen Tagen zuvor in den kühlen Vormittagsstunden bewältigen.

 

»Jenseits des Passes ändert
sich die Landschaft abrupt:
Auf die schroffen Julischen Alpen
folgen mediterrane Weinberge.«


Jenseits des Passes ändert sich das Landschaftsbild dann abrupt: Nach den schroffen Julischen Alpen und den Waldbergen um den Matajur tauchen wir nach einigen kurzen Aufs und Abs in die mediterranen Brda-Weinberge ein. Unsere Lust auf ein gutes Mittagessen inklusive Weinverkostung ist so groß, dass wir bei Vrhovlje nach einstimmigem Beschluss tatsächlich die offizielle Stanciu-Route verlassen. Dabei passieren wir sogar die Grenze nach Italien und lassen uns im Garten der Osteria Koršič gourmetmäßig verwöhnen. Auf diese Weise landen wir am Ende der Etappe nicht wie vorgesehen im slowenischen Solkan, sondern im italienischen Gorizia, einem hübschen Städtchen mit einer mittelalterlichen Burg.


Endstation Piran im Abendlicht

Nach der Übernachtung im Grand Hotel scheint uns erstmals das Wetterglück zu verlassen: Die nächtlichen Gewitter ziehen sich auch nach dem Frühstück nicht zurück. Den vormittäglichen Platzregen noch abwartend, treten wir zwischen zwei Fronten kräftig in die Pedale. Auch aus Zeitgründen kürzen wir die Strecke bis Komen auf der Teerstraße ab. Hier münden wir in die abwechslungsreiche Trail-Strecke, auf der selbst mit GPS zuweilen Rätselraten herrscht; bei zweifelhaften Abzweigungen fährt Micha ein Stück weit voraus, und wenn wir einen entsprechenden Ruf vernehmen, folgen wir ihm. Fahrvergnügen pur, und Naturfreund Andi wird die Etappe als "Tag der Schmetterlinge" in Erinnerung behalten. Noch einprägsamer aber ist unser Besuch im Spielcasino von Lipica im Reich der Lipizzaner Pferde, wo wir mit mäßigem Outfit maximalen Spaß beim Public Viewing und anschließendem 50-Euro-Gewinn am Roulettetisch haben …

Der Finaltag führt uns durch weitläufiges Karstgelände, wo wir botanische Raritäten wie den Stahlblauen Mannstreu entdecken, an die Adriaküste. Den ersten richtig guten Blick auf das Meer erhaschen wir an der alten Festung von Socerb hoch über dem Golf von Triest. Doch einige stramme Anstiege, beispielsweise in das Bergdorf Tinjan oder zum Bergrücken des Donat, stehen uns noch bevor. Auf der letzten Anhöhe werden wir mit einem fulminanten Blick auf Izola belohnt, bevor wir auf herrlichen Klippentrails nach Strunjan gelangen. Das Bad im Meer ist trotz bewölkten Himmels obligatorisch! Nach den finalen Kilometern auf der Promenade folgt der grandiose Zieleinlauf in das mediterrane Stadtjuwel Piran: Die gepflasterten Altstadtgassen münden direkt in den historischen Tartiniplatz. Kinder toben ausgelassen in der Abenddämmerung, und wir feiern einfach unsere Ankunft.


Michael Reimer ist »alpinwelt«-Redakteur und hat zwei Verlage gegründet: Berg Edition Reimer und Frischluft Edition – und hat sich seine Leidenschaften Bergsteigen und Biken zum Beruf gemacht.