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Die am Fuße des Zugspitzplatts gelegene Knorrhütte ist unsere älteste Hütte. Seit nunmehr 170 Jahren dient sie als Stützpunkt für die Besteigung der Zugspitze. Zeit für den Altersruhestand? Von wegen – ruhig geht es bei ihr selten zu.
Text und Fotos: Hanna Bär
→Die Terrasse ist ideal gelegen für eine gemütliche Mittagsrast.
Mittagszeit auf der Terrasse der Knorrhütte: Die blauen Sonnenschirme sind aufgespannt, an den langen Biertischen ist hier und da noch ein einzelner Platz frei. Hüttenwirt Christof Reichhold und seine Servicekräfte bringen in einem steten Strom Getränke und Teller gefüllt mit Käsespätzle, Suppe oder Kuchen aus der Hütte, begrüßen neue Gäste, und mit einem Augenzwinkern fragt Hüttenwirt Reichhold seine Gäste, ob sie schon einen Schuss in den Kaffee oder Tee haben möchten. Die Stimmung ist eine Mischung aus einer leicht trägen Siesta und einem lebhaften, fast aufgeregten Taubenschlag. Die einen genießen ein kühles Getränk, ihr Mittagessen oder einen Kaffee, andere kommen gerade – aus dem Tal oder vom Zugspitzplatt herab – bei der Hütte an, wieder andere schultern voller Tatendrang oder nach der Mittagspause noch etwas schwerfällig ihre Rucksäcke. Gleich, in welchem Gemüts- und Bewegungszustand sich die Wanderer befinden, ein Thema scheint die Gespräche zu beherrschen: Wart ihr schon oder geht ihr noch?Gemeint ist natürlich der Gipfel von Deutschlands höchstem Berg: die Zugspitze (2962 m). Die angegebene Richtzeit von der Knorrhütte, die am unteren Rand des Zugspitzplatts auf 2051 Metern liegt, zum Gipfel beträgt drei Stunden. Je nach Kondition, Erfahrung und Können und eingelegten Pausen dürfte die tatsächliche Gehzeit allerdings stark variieren.Für fast alle Gäste der Knorrhütte ist der Gipfel das auserkorene Ziel ihrer Tour – die Hütte dabei perfekt gelegen für eine kurze Stärkung, eine längere Rast oder aber auch eine Übernachtung vor oder nach dem Gipfelsturm.
Historisch gewachsen und noch immer heiß begehrt
Seit dem Jahr 1855 – lange vor dem Bau der Zugspitzbahnen Ende der 1920er-Jahre – fungiert die Knorrhütte als Sprungbrett bei der Besteigung der Zugspitze. Übrigens: Die Hütte ist nicht nur die älteste der Sektion München, sondern auch die drittälteste AV-Hütte überhaupt.
→Andere Hütten waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal erbaut.
Bei der Gründung des Alpenvereins 1869 hatte die Hütte ganze drei Übernachtungsplätze. Drei Jahre später baute die Sektion München die Hütte nach deren Übernahme direkt um und vervierfachte die Anzahl der Schlafplätze auf zwölf. Ihre heutige Größe und Form erhielt die Hütte schließlich durch eine Erweiterung im Jahr 1929. Die Hütte ist in den Hang gebaut und wächst auf der talfernen Seite förmlich aus dem umgebenden Geröll heraus. Von oberhalb kommend könnte man ebenerdig auf das Metalldach der Hütte treten. „Die Hütte war von Anfang an gut ins Gelände gebaut und so vor Lawinen geschützt“, so die heutige Ressortleiterin Hütten & Wege Carolin Kalkbrenner. Bis heute gab es auch deshalb an der im Winter geschlossenen Hütte nur kleinere Schäden durch Lawinen.Die Hütte ist wie ein offenes Museum, die angepasste Bauweise und die Erweiterungen sind gut zu erkennen: Im Vorraum zu den Lagern besteht die Wand schlichtweg aus Fels und die ehemalige Außenwand der Hütte ist mit dem Anbau des Treppenhauses eine Innenwand geworden. Durch die Anbauten ist die Hütte teils ordentlich verschachtelt, in manchen der Lager sind die Betten sogar dreistöckig bis unters Dach gebaut.Heute finden 116 Menschen in der Knorrhütte einen Schlafplatz – und frei bleibt selten einer. Denn die Lage der Hütte zieht: Sie ist nach der Reintalangerhütte der zweite Stützpunkt auf der dreitägigen „Zugspitztour“, die durch das Reintal und über das Zugspitzplatt auf der leichtesten Route hinauf zum Gipfel der Zugspitze führt. „Was die Nächtigungsdauer angeht, ist es eine Durchlaufhütte – die wenigsten bleiben länger als eine Nacht“, weiß auch Carolin Kalkbrenner.
→Alt neben neu, Verbindungsstreben aus Eisen und Fels als Innenwand – das ist Hüttengeschichte zum Anfassen.
Pro Saison verzeichnet das Pächterpaar Maria und Christof Reichhold, das die Hütte seit 2021 führt, im Durchschnitt 10.500 Nächtigungen. Vor allem bei schönem Wetter und am Wochenende ist die Hütte meist ausgebucht. Dann ohne Reservierung bei der Hütte aufzutauchen und auf einen Schlafplatz zu hoffen, ist nicht ratsam, kommt aber immer wieder vor. Und so steht auch an diesem Spätnachmittag im August ein junger Mann auf der Türschwelle und fragt nach einem Platz für die Nacht. Er habe zwar bereits am Vortag angerufen und ihm wäre gesagt worden, die Hütte sei komplett ausgebucht, er habe aber trotzdem sein Glück versuchen wollen. „Da kann ich eigentlich nur den Kopf schütteln“, so Hüttenwirt Reichhold. Zum Gast aber bleibt er freundlich, prüft geduldig noch einmal die Belegung und mögliche Stornierungen – und kann seine Aussage vom Vortag nur wiederholen: Alle Plätze sind belegt.Wie man auf Hütten richtig reserviert, warum ein verbindliches Reservierungssystem Vorteile für den Hüttenbetrieb bringt und wie es um die Absagemoral der Gäste steht, darüber hat uns Christof Reichhold im Grundwissen „Richtig reservieren“ in der alpinwelt 2/2023 bereits Einblicke in seine Sicht als Hüttenwirt gegeben.Man muss sein Glück aber nicht überstrapazieren: Die Knorrhütte ist auch als Tagesziel lohnend. Am schnellsten erreicht man die Knorrhütte mit Bahnunterstützung vom Gletscherbahnhof „Zugspitzplatt“ aus. Etwas weiter ist der Zu- oder Abstieg über das Gatterl von bzw. nach Ehrwald.
Feste Größe auf losem Untergrund
Wenn am späten Nachmittag die Tagesgäste langsam weniger werden, wird es auf der Hütte noch lange nicht eintönig. Während die einen noch die Abendsonne genießen und Grundwisdann frisch gewaschen und hungrig in der Stube auf das Abendessen warten, kommen andere gerade erst in der Abenddämmerung vom Gipfel zurück.
→Alte Deckenbalken und Holzvertäfelung: In der Stube findet man das oft gesuchte Hüttenflair.
Das Hüttenteam nimmt es, wie es kommt: Eine feste gemeinsame Essenszeit wie auf manch anderer Hütte gibt es nicht, in einem zeitlichen Rahmen bekommt jeder gegen Abgabe seiner Essensmarke das Abendessen. Weniger flexibel ist hingegen die Versorgung der Hütte. „Es geht zwar zu wie auf dem Stachus, aber die Infrastruktur ist nicht wie am Stachus“, betont Carolin Kalkbrenner. Denn die Knorrhütte wird komplett per Hubschrauber versorgt. Die Standard-Flugroute führt über das Reintal: Wegen des dortigen Naturschutzgebietes ist die Zahl der Flüge auf ca. einen pro Monat begrenzt. Im Juni darf gar nicht geflogen werden. Und um Kosten und Flüge zu sparen, stimmt man sich mit der tiefer gelegenen Reintalangerhütte ab. Wenn etwas unvorhergesehen kaputt geht und schnell ersetzt werden muss, bittet Hüttenwirt Reichhold notfalls Freunde im Tal, das Nötige zu besorgen und mit der Zugspitzbahn nach oben fahren zu lassen. Von dort holt er es dann zu Fuß. Etwas weniger fest als die Flugregelung ist die schuttartige Umgebung der Hütte. Die Trinkwasserzisterne wurde vergangenes Jahr durch Starkregen ausgespült und muss erneut eingekiest werden, und auch die Wege in der Nähe der Hütte sind durch den losen Untergrund pflegeintensiv.Übrigens, nicht nur Lebensmittel und Getränke kommen per Helikopter, auch der gesamte Abfall und die Feststoffe aus der hütteneigenen Kläranlage müssen zur Entsorgung ins Tal geflogen werden. Die Hinweisschilder, was (und vor allem: was nicht) in die Toiletten geworfen werden darf, sind ernst zu nehmen: Die Anlage ist störanfälliger gegenüber Fremdkörpern als die großen Anlagen im Tal. Muss sie während des Hochbetriebs auf der Hütte repariert werden, kann das auch für ein eingespieltes Team stressig werden.
→Zeugen der Zeit: die Malereien im Herrgottswinkel der Stube
Überhaupt ist die Arbeit für das Hüttenteam kein Zuckerschlecken: „Zuverlässige Leute fürs Team zu finden, die es dann auch oben aushalten, ist schon schwierig“, so Hüttenwirt Reichhold. Immer wieder käme es vor, dass Angestellte während der Saison abbrechen: Die Tage sind lang, Privatsphäre gibt es kaum und an den freien Tagen ist der Weg ins Tal für einen Besuch oft zu weit. Es sei auch schon vorgekommen, dass einer von einem Tag auf den anderen seine Sachen gepackt habe, erzählt der Hüttenwirt. Dann gilt es, schnellstmöglich Ersatz zu finden, und in der Zwischenzeit müssen eben alle etwas mehr mit anpacken.Auch in der Hütte selbst kann es manchmal eng werden. Gleich hinter der Eingangstüre bei der Terrasse überschneiden sich die Schanktheke, der Küchenausgang sowie der Weg zur Toilette und auch ankommende Nächtigungsgäste melden sich hier zunächst an. Die zweite Eingangstür, ein Stockwerk tiefer beziehungsweise den Hang hinunter, wird im Tagesbetrieb seltener benutzt. Der Platz unter den Sitzbänken im Schankraum hingegen schon. Hier lagern etwa Getränkefässer. Heute ist die Lage relativ entspannt, es ist ein warmer Sommerabend und die Hüttengäste verlagern ihr Abendessen und den anschließenden Absacker teils spontan nach draußen. Wenn abends ein Gewitter durchrauscht, wird es in der Stube aber sicher kuschlig.Am Morgen dauert es ein wenig, bis die Sonne hinter den umliegenden Bergen hervorlugt und ihre Strahlen die Hütte erreichen. Trotzdem scheint ab spätestens 6 Uhr die ganze Hütte auf den Beinen zu sein. In den kleinen Waschräumen und im Trockenraum herrscht geschäftiges Treiben, in den Gängen und Vorräumen packen die zum Teil noch verschlafenen Wanderer ihre Rucksäcke. Pünktlich zum Frühstücksbeginn um 6:30 Uhr hat sich eine lange Schlange quer durch beide Stuben zur Frühstücksausgabe gebildet, Anfeindungen wegen nächtlicher Ruhestörung bleiben aus.
→An schönen Tagen zieht eine Schlange von Wandernden hinauf zur Zugspitze.
Eine gute Stunde später sind bereits fast alle Übernachtungsgäste in Richtung Zugspitzgipfel aufgebrochen. „Bei schönem Wetter ist das vollkommen normal“, kommentiert Reichhold den morgendlichen Trubel. Wirkliche Ruhe kehrt nach dem Frühstücksansturm auf der Knorrhütte trotzdem nicht ein. Die letzten Übernachtungsgäste haben ihre Rucksäcke noch nicht geschultert, da kommen schon die ersten zügigen Bergsteiger von der Reintalangerhütte herauf, machen bei ihrem zweiten Kaffee des Tages eine kurze Rast auf der Terrasse, bevor sie der Karawane der Zugspitzaspiranten das Zugspitzplatt hinauf folgen. Bis Mittag reißt der Strom der heraufkommenden Wanderer kaum ab, und die ersten kehren auch schon wieder vom Gipfel zurück. Und auf der Terrasse der Knorrhütte geht das Fragespiel von vorne los: „Und, wart ihr schon?“
Höhe: 2051 m
Öffnungszeiten: Ende Mai bis Anfang Oktober
Übernachtungsplätze: 32 Mehrbettzimmer, 84 Matratzenlager
Preise: Lager 15 EUR für AV-Mitglieder, Halbpension 43 EURInfos und Buchung
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