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Geschichte

Geschichte der Dr.-Erich-Berger-Hütte

Die Sektion erwarb die Hütte 1928. Damals war das Marchbachjoch noch ausschließlich Skitourengebiet. Heutzutage eröffnet die Dr.-Erich-Berger-Hütte den raschen Zugang zu den großenteils rassigen Skipisten, doch dient sie auch als Stützpunkt für die nach wie vor beliebten Skitourenberge Feldalphorn, Schwaiberghorn und Breitegg. Diese bieten während der schneefreien Zeit nette Wanderziele.
Die Marchbachjochhütte, die von 1945 bis 1951 unter der treuhänderischen Verwaltung des OeAV stand (der Deutsche Alpenverein war - als nationalsozialistisch geführter Verein - von den Alliierten verboten worden), wurde nach Wiederinbesitznahme durch die Sektion München von der Ortsgruppe Wörgl des österreichischen Bergrettungsdienstes provisorisch bewohnbar gemacht. Ab 1955 versuchte man durch Renovierungen und Verbesserungen die Bausubstanz zu erhalten, doch 1983 war der Abbruch der alten Hütte unumgänglich geworden. Noch im gleichen Jahr stand bereits der Ersatzbau.

Ende 2016 wurde die Dr.-Erich-Berger-Hütte verkauft, es bestand aber die Möglichkeit, sie – für einen längeren Zeitraum – wieder zurückzupachten.

Erinnerungen von Horst Höfler
Auch zu jener Gegend der Kitzbüheler Alpen, in der die Dr.-Erich-Berger-Hütte steht, hatte ich frühzeitig Bezug. Eigentlich schon mit Vierzehn, Fünfzehn. Das Marchbachjoch war nämlich der Lieblings-Pistenberg meines Firmpaten und dessen Frau. Einige der Pisten dort waren mir damals noch eine Schuhnummer zu groß, doch nach und nach wuchs ich hinein. Ich glaub' "Sixtwies'n" hieß eine der schwierigeren Strecken, und eine andere "Club". Außerdem gab's die leichte „Tennladen". Nun ja. Ein paar Jahre später hatten sie für mich allesamt an Attraktivität verloren, da hießen die Ziele Feldalp- und Schwaiberghorn ...
Die Dr.-Erich-Berger-Hütte (1340 m; früher Marchbachjochhütte; auch Markbachjochhütte) wurde 1928 von der Sektion München erworben. Zu einer Zeit, da es noch keine Skilifte, geschweige denn eine Gondelbahn in der Markbachjochgegend gab. "Ebenso wie die Sonnleitnerhütte verfiel die Markbachjochhütte zweimal in einen Dornröschenschlaf", schrieb Chronist Walter Holzapfl 1968. Dies war infolge der Grenzsperrungen 1934 bis 1936 und 1945 bis 1951, beide Male verursacht durch das Nazi-Regime. 1983 ist die alte Hütte abgerissen worden, bereits am 15. Juli desselben Jahres feierte man das Richtfest für den Ersatzbau. Nach dessen Fertigstellung wurde die Hütte von "Markbachjochhütte" beziehungsweise "Münchner Hütte", wie man sie auch bezeichnete, umbenannt in"Dr.-Erich-Berger-Hütte". Dem ehemaligen, engagierten Ersten Vorsitzenden der Sektion, der sich stark für die Realisierung des Hüttenneubaus eingesetzt hatte, wurde die Ehrung erfreulicherweise noch zu Lebzeiten zuteil. Als markante, Jahrzehnte lange Hüttenreferenten wirkten Michael Künneth und Herbert Fertl. Seit 1999 waltet Hans Kreilinger als Referent für die Berger-Hütte, die auf Grund ihrer Lage ein ausgezeichneter Familienstützpunkt ist. Sommers wie winters wird die Hütte am bequemsten und schnellsten von der Bergstation der Marchbachjoch-Gondelbahn erreicht. Die Tourenpalette zeichnet sich durch unschwierige, nichtsdestoweniger schöne Möglichkeiten aus. Feldalphorn (1923 m), Schwaiberghorn (1990 m) und Breitegg (1981 m) heißen die "Fünf-Sterne-Ziele" mit Tourenski, durchaus schon etwas anspruchsvoll und bis zum Breitegg einiges an Kondition fordernd. Selbstredend eignen sich diese Gipfel auch für die trockenen Jahreszeiten. Darüber hinaus gibt es am Marchbachjoch (1498 m) und am Roßkopf (1731 m) Bergspaziergänge, die sich auch mit kleineren Kindern problemlos bewältigen lassen.

Horst Höfler