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Festrede des Ersten Vorsitzenden Dr. Matthias Ballweg

Zur 120-Jahr-Feier der Sektion Oberland

Vorbemerkungen & Begrüßung

Auf der 120-Jahr-Feier der Sektion Oberland am 27. November 2019

Lieber Roland, vielen Dank für die Grüße des DAV-Präsidiums. Es ist mir nicht nur im Namen der Sektion Oberland, sondern auch ganz persönlich eine große Freude, dass Du heute hier bei uns bist und mit uns feierst!

Und jetzt ist es mir eine besondere Ehre, Frau Charlotte Knobloch als Hausherrin zu begrüßen. Wir danken Ihnen und der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, deren Präsidentin Sie ja sind von ganzem Herzen, dass Sie uns diesen Abend hier im jüdischen Zentrum ermöglichen. Das ist nicht selbstverständlich und eine sehr große Ehre für uns. Vielen, vielen Dank!

Außerdem möchte ich ganz herzlich unsere Ehrenmitglieder begrüßen. Von unseren 180.000 Mitgliedern sind nur 5 Personen Ehrenmitglieder, was zeigt, welchen hohen Stellenwert diese höchste Auszeichnung der Sektion hat. Herzlich willkommen liebe Marianne (Mim), lieber Konrad (Ott), lieber Horst (Ernst), lieber Ludwig (Meyer). Unser jüngstes Ehrenmitglied Walter Treibel muss ich leider entschuldigen.


Einleitung

Es freut mich, dass so viele Gäste zur Geburtstagsfeier unserer Sektion Oberland gekommen sind, um dieses Jubiläum mit uns zu feiern. Denn vor 120 Jahren – 30 Jahre nach unserer Schwestersektion München, genauer gesagt am 13. Januar 1899 wurde unser Verein gegründet und hat sich seither prächtig entwickelt. Dabei wachsen wir seit inzwischen 20 Jahren gemeinsam und absolut synchron mit der Sektion München. Und wir sind ja auch fast – aber tatsächlich nur fast – eine Gründersektion des Deutschen Alpenvereins. War es doch kein anderer als Johann Stüdl, der neben Franz Senn, Karl Hoffmann und Theodor Trautwein zu der illustren Gesellschaft gehörte, die am 9 Mai 1869 in München die erste "Sektion München des Deutschen Alpenvereins" gegründet haben. Und genau dieser Johann Stüdl war es, der kurz darauf die "Sektion Prag des Deutschen Alpenvereins" gründete, die wiederum seit 1992 ein lieb gewonnener Teil unserer Oberländer Bergsteigergemeinschaft wurde. Dazu gleich mehr – ich werde in den nächsten Minuten einmal im Galopp durch unsere 120-jährige Geschichte führen.

1899: Mittenwalder Zeit und Gründung

Lasst uns von vorne beginnen: Die Vorfahren von uns Oberländern waren die in München ansässigen Mitglieder der Sektion Mittenwald. Und diese Münchner Mittenwalder – so wird berichtet – führten alsbald ein gewisses Eigenleben. (Dafür sind wir als Oberländer übrigens immer noch verrufen und beim einen oder anderen gefürchtet.) Damals bestand das Eigenleben noch aus monatlichen Zusammenkünften, Vortragsabenden und geselligen Veranstaltungen, aber auch Ausflügen in die Berge. Unsere Vorfahren zogen andere Leute an, so dass im Jahr 1898 knapp 60 Prozent aller Mitglieder ihrer Stammsektion Mittenwald nicht aus Mittenwald selbst kamen, sondern in München ansässig waren. Und bald regte sich unter ihnen der ausgeprägte Wunsch, in die praktische alpine Arbeit einzusteigen und Hütten zu bauen. Das war jedoch damals nicht die Sache der Stammsektion Mittenwald, denn die hielt davon gar nichts. Schlimmer noch, die Mitgliederversammlung lehnte die entsprechenden Anträge der Münchner nicht nur ab, sie beschloss vielmehr, das Geld für die Anschaffung eines Straßenspritzwagens und eines Staubspritzrohres für die Gemeinde Mittenwald auszugeben. Der Rest folgt dem üblichen Muster: zunächst Protest, dann Rücktritt der Münchner Funktionäre, in Folge der Austritt vieler Mitglieder und schließlich der erlösende Beschluss, zukünftig doch lieber alles selbst und damit richtig zu machen. Ein Entschluss, von dem wir heute noch profitieren.

Ein paar Treffen später war es schließlich so weit: Die "Sektion Oberland mit Sitz in München" wurde am 13. Januar 1899 gegründet – übrigens im Augustiner!

Und schon ging’s los! Gleich 1900 wurde bereits die Vorderkaiserfeldenhütte mit ihrem Grund erworben. Dieses Gebiet rund um die Pyramidenspitze gehört heute zum Naturschutzgebiet Zahmer Kaiser und ist nach wie vor im Besitz der Sektion.

Mitgliederstand damals: 247.

1900–1920: Wachstum und Hüttenbau

Legendär auch die gesellschaftlichen Veranstaltungen der noch jungen Sektion, wie etwa der Faschingsball 1902 in München, der so erfolgreich war, dass die Polizei eingreifen musste und niemanden mehr einließ. Die frühen Oberländer initiierten die Gründung des Münchner Ortsausschusses im März 1904. Nebenher wurde der Weg von der Vorderkaiserfeldenhütte zum Stripsenjoch fertig gestellt und die Lamsenjochhütte gebaut. Bereits im Jahr 1908, ein Jahr nach ihrer Fertigstellung, riss eine Lawine die Lamsenjochhütte ins Tal. Im Herbst 1908 – also im selben Jahr – stand die neue Hütte wieder!

An der Sektionsspitze gab es 1912 einen Wechsel: Fritz Schießl musste den Vorsitz aus beruflichen Gründen aufgeben, empfahl aber einen Nachfolger: Den Staatsanwalt Adolf Sortier.

Mitgliederstand inzwischen: 1.146.

Wir befinden uns mitten in den Jahren alpiner Legenden aus der Münchner Kletterszene: Otto Herzog, Hans Dülfer, Paul Preuß, Hans Fiechtl, aber auch Tita Piaz (ein Italiener) sind hier zu nennen. Highlights der Ostalpen sind mit ihnen verbunden: Zum Beispiel Fleischbank-Ost, die Laliderer oder das Schlüsselkar.

Der erste Weltkrieg kam, und mit ihm gingen viele Oberländer an die Fronten in ganz Europa. An der Alpenfront kämpften nun Bergsteiger gegen Bergsteiger, aus Freunden wurden Feinde. Menschen, die sich gerade noch geschätzt hatten und gemeinsam beim Klettern waren (wie unsere Oberländer), wurden gezwungenermaßen zu Widersachern auf Leben und Tod. Und viele davon fielen im Feld. Alleine aus München 13.000.

1918 wird der Waffenstillstand geschlossen und die Sektion Oberland gründet im selben Jahr eine Jugendabteilung und ermöglicht die Aufnahme von Frauen – beides zur damaligen Zeit alles andere als selbstverständlich.

Die Ortsgruppe Dachau wurde 1920 als erste Ortsgruppe der Sektion Oberland gegründet, die Ortsgruppe Fürstenfeldbruck – unsere Brucker – 1929. Während "Die Dachauer" nächstes Jahr auf unserer Oberlandhütte feiern werden, haben "Die Brucker" ihr Jubiläum schon hinter sich. Gratulation an beide, wir sind stolz auf Euch und froh, dass es Euch gibt!

20er-Jahre und rechte Gesinnung

Wir schreiben das Jahr 1921: Mitgliederzahl bei Oberland: 2.248.

Den nationalistischen Kräften im Alpenverein gelang es, die uns inzwischen aufs herzlichste verbundene Sektion Austria "im Handstreich" bzw. durch einen rechtsradikalen Putsch zu übernehmen. Worauf ca. 2.000 jüdische sowie zahlreiche liberal gesinnte Mitglieder ihren Austritt erklärten. Sie gründeten in Folge die Sektion Donauland als ihre neue Heimat im Alpenverein.

Als nächstes gründeten die Österreicher unter der Führung der Sektion Austria den "Deutschvölkischen Bund im Deutschen und Österreichischen Alpenverein". Sie hofften, damit ihr Ziel, den Alpenverein vom "jüdischen Einfluss zu reinigen", besser umsetzen zu können. Und ihre Rechnung ging auf. Binnen kurzer Zeit waren alle österreichischen und die "reichsdeutschen" Sektionen Hochland, die Akademische Sektion Dresden sowie wir Oberländer Mitglied dieses nationalistischen Klubs. 1922 stellen sie den Antrag an die Hauptversammlung des Alpenvereins, die Sektion Donauland aus dem Alpenverein auszuschließen.

Adolf Sotier – Ihr erinnert Euch: er ist seit 1912 Vorsitzender der Sektion Oberland – war an der Vorbereitung dieser nationalkonservativen Machenschaften an prominenter Stelle beteiligt. So stellte die Sektion Oberland (mit Hochland) unter seiner Federführung flankierend den Antrag, Sektionen aus dem Alpenverein auszuschließen, welche die Einheit des Vereins gefährden. Auch hatte er bereits 1921 erfolglos zu verhindern versucht, die Sektion Donauland in den Alpenverein aufzunehmen, und betrieb deren Demontage konsequent weiter. Immerhin verfehlte der Oberländer Antrag die zur Satzungsänderung notwendige Mehrheit knapp. Aufgemerkt: Die einfache Mehrheit aber hatte dieser Antrag, und der Dritte Vorsitzende des Alpenvereins – ein Donauländer – trat zurück.

In der Hauptversammlung des Jahres 1924 war es dann endgültig soweit: Die Sektion Donauland wurde aufgefordert, "behufs Wiederherstellung des Friedens und der ruhigen Entwicklung des Gesamtvereins, ihren Austritt zu erklären". Andernfalls hatten immerhin 98 österreichische und drei deutsche Sektionen mit einem Verbandsaustritt gedroht – Oberland war dabei. Nicht als Mitläufer, als Täter.

Es wäre jetzt ein Leichtes, die Schuld unserem damaligen ersten Vorsitzenden Adolf Sotier in die Schuhe zu schieben. Aber nein: Denn wo waren die anderen Oberländer? Wo war der restliche Vorstand? Wo war der Ausschuss damals? Einer großen Tradition folgend haben sie geschwiegen – oder waren in ihrem Widerspruch zu leise, zu zaghaft oder vielleicht auch zu feige. Denn damals – wir schreiben das Jahr 1924 – musste man ob seiner liberalen Gesinnung noch nicht um sein Leben fürchten.

Bezug auf Antisemitismus und rechtes Denken in der Gegenwart

Aber dieser Abend ist uns auch eine Verpflichtung. Eine Verpflichtung gegenüber unserer Gesellschaft, in der rassistische und antisemitische Übergriffe erschreckend zunehmen.

Und dieser Abend ist uns auch Verpflichtung gegenüber uns selbst und unserer eigenen Historie. Hat unsere Vergangenheit doch in erheblichem Maße dunkle – um nicht zu sagen: braune – Flecken.

Der Präsident unseres Bundesverbandes, Josef Klenner, sagte denn auch in seiner Rede anlässlich der 150-Jahrfeier des Bundesverbandes: "Der Alpenverein war kein Opfer des Nazi-Regimes und auch kein Mitläufer. Er ist damals in kürzester Zeit und lange vor der Machtergreifung zu einer Organisation der Täter geworden." Und wir als Sektion Oberland waren daran in erheblichem Maße beteiligt!

Wir sind heute auch hier, um über unsere Fehler der Vergangenheit miteinander zu reden, damit wir aus ihnen gemeinsam lernen können. Bitte, nehmt alle unsere eigene Geschichte als gelebtes Beispiel, wie eine Gesellschaft abgleiten kann. Und seht, wie bereitwillig dabei die Errungenschaften unserer aufgeklärten, multikulturellen und liberalen Gesellschaft geopfert werden!

Wenn ich dann noch höre, dass Mitglieder unserer Sektion, die über Jahre aktiv und geschätzt sind, dieser Veranstaltung bewusst fernbleiben und sich zudem negativ darüber äußern – ganz ehrlich, da fehlen mir die Worte, um auszudrücken, wie abstoßend ich das finde. Laut aktueller Umfrage hat jeder vierte Deutsche antisemitische Vorurteile – da sind wir als Alpenverein vermutlich keine Ausnahme. Aber dagegen stellen wir alle hier im Saal uns als Verantwortliche der Sektion Oberland – als aktiver Teil der Zivilgesellschaft.

Unsere gesellschaftspolitische Verantwortung bezieht sich nun mal nicht nur auf den Klimaschutz, sondern auch auf soziale und integrative Bereiche.

Nazizeit und Krieg

Lasst mich damit die Gründer- und Jugendjahre der Sektion Oberland verlassen; aber unsere beiden Sektionsmitglieder Franz und Toni Schmid muss ich trotzdem noch kurz erwähnen. So durchstieg Franz Schmid – einer der Gründungsväter unserer Hochtouristengruppe (HTG) und deren erster Leiter – zunächst gemeinsam mit Hans Ertl von der Sektion Bayerland erstmals die Nordwand des Ortlers. Sein Bruder Toni und Ernst Krebs "erfanden" in den Laliderern die nach ihnen benannte Route durch die Nordwand. 1933 nahmen dann die Geschwister gemeinsam die erfolgreiche Erstbegehung der Matterhorn Nordwand in Angriff. Hierfür erhielten die beiden eine Olympische Medaille. Weniger bekannt hingegen ist, dass mit Rudi Peters ein Oberländer die Nordwand der Grandes Jorasses erstbestieg, und auch die zweite Begehung der Matterhorn-Nordwand auf das Konto von Oberländern ging (Josef Schmidbauer und Ludwig Leis).

Mitgliederstand 1938 – also nach 40 Jahren: 4.791.

Es folgte der Krieg, in dem 322 Oberländer ihr Leben ließen. Vor allem die ältere Jugend, die Jungmannschaft und die HTG verloren viele Mitglieder im Felde. Die Sektion Oberland verlor ihre Geschäftsstelle und das Vereinsleben kam nahezu vollständig zum Erliegen.

Nach dem Krieg bis heute

Nach dem Krieg ging’s dann langsam aber stetig wieder aufwärts mit Oberland. Vereinsabende fanden statt, Gruppen fanden sich wieder oder wurden neu gegründet, der legendäre Abfahrtslauf wurde wieder etabliert und auch ein Edelweißfest organisiert. Die nach dem Krieg enteigneten Hütten in Österreich fanden im Jahr 1956 ihren Weg zur Sektion Oberland zurück. Im Jahr 1959 – also im 60. Jubiläumsjahr – übernachteten über 32.000 Bergsteiger auf den Hütten der Sektion Oberland. Heute sind es 42.349 – (ohne Riesen-, Falken-, Sigl- und Blankensteinhütte).

Mitgliederstand 1959: 6.975 Mitglieder – und wir legen an Tempo zu.

1970 erreicht Peter Scholz den Gipfel des Nanga Parbat, und im Jahr 1972 wird in Eching-Neufarn die Ortsgruppe der Sektion gegründet. Es folgen unsere anderen Ortsgruppen und einige weitere Bergsteigergruppierungen wie der Seniorenkreis (1982), die Schichtdienstabteilung (1983) und die Familienwandergruppe (1984). Nebenher sind die Oberländer an den Bergen der Welt und des Alpenkamms erfolgreich, vorne immer dabei unsere Hochtouristengruppe um Manfred Sturm.

Ich habe es vorhin schon kurz erwähnt, 1992 schließt sich die Sektion Prag der Sektion Oberland an. Mit ihr gehen die Stüdlhütte, die Johannishütte sowie die Neue und die Alte Prager Hütte in den Besitz der Sektion Oberland über. Das war damals übrigens ein Akt tiefer Solidarität gegenüber der Bergsteigergemeinschaft des Deutschen Alpenvereins. Es war uns damals schon klar, dass wir damit eine schwere Verantwortung übernahmen. Aber wer sonst hätte das im DAV tun können? Wohl niemand – und selbst wir kamen damit an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit und mussten uns als Folge schweren Herzens von den beiden Prager Hütten trennen.

War es die Aufgabe der Vorstandschaft unter Dr. Preuss, die Sektion Prag warm und herzlich anzunehmen und sich in die Bestandserhaltung der neu hinzugewonnen Hütten zu stürzen, hatte das Team um meinen direkten Vorgänger Dr. Walter Treibel das auch nicht einfache Los, mit den Folgen der unerwartet intensiven Bautätigkeit der Sektion umzugehen und die Sektion Oberland dauerhaft wieder finanziell zu stabilisieren. Dank gebührt beiden – den einen fürs beherzte Anpacken, den anderen für die engagierte und professionelle Vollendung dieser Mammut-Aufgabe.

Aber beiden werden wir damit nur teilweise gerecht, denn es lief viel mehr in ihren Amtszeiten. Dr. Preuss führte uns im Jahr 2000 in die Kooperation mit der Sektion München. Selbst wenn sich die beiden Geschwister gelegentlich mal ein bisserl beharken, ist diese Kooperation seit inzwischen fast zwanzig Jahren ein Erfolgsmodell. Dass sie zum Erfolgsmodell wurde, ist wiederum ein Verdienst von Dr. Walter Treibel und seinem Vorstandsteam, aber auch der Kolleginnen und Kollegen im Vorstand der Sektion München. Dr. Treibel und sein Team waren es auch, die die neue Servicestelle im Globetrotter konzipierten, die Einführung einer neuen Software vorantrieben und die Finanzen der Sektion Oberland nach der notwendigen Investitionsphase wieder konsolidierten. Die Kloaschaualm als neue Selbstversorgerhütte, die Sanierung der Oberlandhütte und die Generalsanierung der Falkenhütte, die Gründung des Alpha- und des Walfischkreises auf Bundesebene – da kam auch einiges zusammen. Oberland war und ist seit jeher hoch aktiv!

Wir "Neuen" im Vorstand verneigen uns hier mit Respekt und ein wenig Demut: Die Schuhe sind echt groß, die Ihr uns hinterlassen habt!

An dieser Stelle muss ich übrigens Walter Treibel leider entschuldigen: Er ist mit seiner Familie gerade in Südamerika. Aber Andi Roth, Volker Strothe und Uli Eberhardt sind unsere Gäste. Vielen Dank nochmals an Euch!

Sportklettern & Thalkirchen

Noch ein Wort zum Sportklettern: Lange vor dem allgemeinen Trend weihten wir 1987 den Kletterturm in Unterschleißheim ein, waren 1989 Gründungsmitglied des Trägervereins für die Kletteranlage in Thalkirchen, gründeten selbst eine Klettergruppe und ein Kletterkadersystem sowie die Initiative "Klettern als Schulsport" mit den Nymphenburger Schulen. Letztere übrigens lange bevor Klettern als Schulsport vom Bayerischen Kultusministerium eingeführt und gefördert wurde. Und wir Oberländer sind seit seiner Gründung aktiv im Bayerischen Bergsportverband und BLSV vertreten. Klettern auf hohem Niveau ist uns ebenso wichtig wie Klettern als Breitensport oder das Klettern in den Bergen.

Genau deshalb haben wir uns auch ganz entschieden für die Generalinstandsetzung der Kletteranlage in Thalkirchen eingesetzt. Hierzu haben wir viel Öffentlichkeitsarbeit betrieben, vor allem aber auch mit den politischen Mandatsträgern im Münchner Rathaus gesprochen. Wie gut wir inzwischen zusammenarbeiten, zeigt allein schon die Tatsache, dass die Münchner Stadtspitze heute sehr prominent vertreten ist. Die Grünen und die CSU sogar durch ihre Spitzenkandidatinnen, die sich persönlich für Thalkirchen eingesetzt und sich klar und eindeutig für die geplante Generalinstandsetzung ausgesprochen haben. Liebe Kristina und Uli, liebe Katrin, Danke für Eure Unterstützung!

Umweltschutz

Auch der Natur- und Umweltschutz ist seit Jahrzehnten ein Thema für uns. Beispiele sind der Kampf gegen die Erschließung des kleinen Ahornbodens oder gegen einen über die Lamsenjöcher geplanten Straßenbau. Das Votum des Alpenvereins gegen Olympia geht ebenso auf unsere Initiative zurück wie die Kampagne zur inzwischen erfolgreichen Rettung des Riedberger Horns. Dies war der Auftakt, um auch das Thema Klimaschutz aktiv mit anzugreifen. Die letzte Beiratssitzung hat uns darin bestärkt, dieses wichtige Thema weiter zu verfolgen und aktiv zu werden. Denn unser Ziel ist es, die Sektion Oberland zu einem möglichst klimaneutralen Verein zu entwickeln.

Abschluss

Berge erleben und Berge erhalten – dieser Doppelbotschaft folgen inzwischen 180.000 Mitglieder. Und dabei sind wir uns stets treu geblieben und ein echter Verein, in dem das persönliche Engagement und unsere Ziele über allem Kommerz stehen und Wachstum kein Selbstzweck ist. Eine Bergsteigergemeinschaft, das war und ist der Schlüssel zum Erfolg unserer Sektion Oberland!

Daher gebührt Euch allen, die Ihr heute da seid, unser Dank, unsere Anerkennung und auch unsere absolute Wertschätzung – und es ist dabei egal, ob Ihr ehrenamtlich oder hauptberuflich für Oberland unterwegs seid, ob Ihr Veranstaltungsleiter, Jugendleiter, Gruppen- oder Abteilungsleiter oder Referenten für unsere Hütten und Wege seid. Hauptsache Ihr engagiert Euch für Oberland! Oberland braucht Euch, jeden einzelnen von Euch. Brennt für Oberland, so wie wir es im Vorstand, auf Hütten, in Gruppen und Abteilungen und in der Servicestelle oder auf einer Tour tun.

Ich bedanke mich bei jedem Einzelnen von Euch, dass Ihr hier seid, um mit uns gemeinsam ein Zeichen zu setzen. Ein Zeichen für Freiheit, Offenheit und Toleranz, ein Zeichen gegen Rassismus und Ausgrenzung! Und ein Zeichen für ein friedliches Miteinander von Kulturen!

Genug geredet!

Ich wünsche Euch jetzt noch einen schönen Abend und viele gute Gespräche. Auf dass beides gut und wohl behütet in Eurer Erinnerung bleiben möge. Und ich schließe mit dem Oberländer-Gruß, den wir uns seit 1901 auf all unseren Veranstaltungen stolz zurufen:

Prost Sektion!