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Die Rotwandreibn muss man als Tourengeher aus dem Münchner Einzugsbereich einfach einmal unter die Ski genommen haben. Die 15-Kilometer-Runde ist meist vom frühen Winter bis in den Vorfrühling machbar und kann noch um zwei weitere Gipfelziele erweitert werden.
Tour vom 04.04.2019Text & Fotos: Gotlind Blechschmidt
alle Touren der Woche: Übersicht
TourenzielRotwand, 1884 m (Ansicht im Bayernatlas)
GebirgsgruppeBayerische Voralpen (Schlierseer Berge)
TalortSpitzingsee, 1090 m
KarteAV-Karte BY 15 "Mangfallgebirge Mitte – Spitzingsee, Rotwand", 1:25.000; oder AV-Karte 7/1 "Tegernsee – Schliersee – Mangfallgebirge", 1:25.000
GPS-Trackrotwandreibn.gpx
Ausgangspunkt der TourHaltestelle "Spitzingsee Kirche" oder Parkplatz bei der Kirche (gebührenpflichtig), 1090 m
Mit Bahn & Bus – sehr empfehlenswert Bahn bis Fischhausen-Neuhaus, weiter mit Bus 9562 bis "Spitzingsee Kirche"
Mit Auto ab Münchenca. 1:15 Std. (Anfahrtsroute)
SchwierigkeitSkitour mittelschwer
Konditionmittel
Dauerca. 6 Std. (für die gesamte Runde, ohne Pausen)
Höhendifferenz↑↓ 1200 Hm
EinkehrRotwandhaus (1737 m), ganzjährig geöffnet, Tel. +49 8026 7683; Taubensteinhaus (1567 m), ganzjährig geöffnet (Sommersaison mittwochs Ruhetag), Tel. +49 8026 7070
Die Angaben bei der "Tour der Woche" sind redaktionell geprüft, für ihre Richtigkeit und Aktualität kann jedoch keine Gewähr übernommen werden.
Bitte informieren Sie sich selbstständig über das Wetter und ggf. die Schnee- und Lawinenlage. Weitere Hilfsmittel zur Tourenplanung finden Sie bei den "alpinen Links".
Wegbeschreibung: Von der Bushaltestelle oder dem Parkplatz vor der Kirche am Spitzingsee geht man kurz auf der Fahrstraße in Richtung Valepp nach Süden und biegt bei der Wurzhütte links auf das Hüttensträßchen zum Rotwandhaus ab. Eine Tafel der DAV-Initiative "Natürlich auf Tour" zeigt die Wald-Wild-Schongebiet des Rotwandgebietes auf – bitte beachten!
Je nach Zeitpunkt ist der Schnee auf der Straße gewalzt, und später in der Saison muss man eben die Ski ein Stück tragen. Bei der Verzweigung hinter der Bergwachthütte (Winterstube, 1205 m) hält man sich rechts und bleibt immer auf der gewalzten Strecke. Bei einer Bank kann man links eine Straßenkehre abkürzen. Vorbei an der Wildfeldalm (1607 m) ist nun bald das Rotwandhaus (1737 m) sichtbar, das man in einer lang gezogenen Querung unter der Rotwand hindurch erreicht. Es folgt ein etwas steilerer Aufstieg in Kehren die Südflanke der Rotwand hinauf – hier kann es je nach Verhältnissen heiß und auch lawinengefährdet sein. Vom Gipfel der Rotwand sieht man nach Norden steil unter sich einen großen Teil des Weiterwegs, und das ist so verlockend wie die Aussicht bis zu Großglockner und Großvenediger nach Süden.
Im Allgemeinen fährt man nun bis kurz vor das Rotwandhaus zurück und quert etwas oberhalb davon an einem steilen Hang östlich hinüber zur nahen Kümpflscharte (1695 m). Nun folgt wunderschönes Schwingen zwischen Nebelwand links und Sebaldstein rechts hinunter in den Talkessel der Großtiefentalalm (1500 m). (Die direkte Steilabfahrt durch die Rotwandrinne etwas unterhalb des Rotwandgipfels zur Großtiefentalalm ist nur Könnern und bei sicherer Schneelage zu empfehlen.)
Es folgt ein moderater Anstieg zum Miesingsattel (1703 m) und auf dessen anderer Seite eine erneut schöne Abfahrt in Nordwestexposition zur Kleintiefentalm. Von dem Talboden nun nördlich haltend, geht es kurz durch Wald und dann wieder im freien Gelände zum Taubensteinhaus (1567 m). Hier lohnt sich eine ausgiebige Pause in der Nachmittagssonne, bis man die letzten Meter – nun in Westrichtung – zur (im Winter stillgelegten) Taubensteinbahn bzw. zum Taubensteinsattel (1592 m) zurücklegt.
Jetzt folgt das Finale in Form einer herrlichen Abfahrt auf der ehemaligen Skipiste. Dass man zwischendurch bei einem Flachstück einmal ordentlich anschieben muss, tut der Freude keinen Abbruch. Der untere Abschnitt entpuppt sich sogar als Buckelpiste vom Feinsten. Von der Talstation der Bahn (Bushaltestelle) geht man in wenigen Minuten zum Ausgangspunkt zurück. Was für eine tolle Runde!
Noch zwei Gipfel: Vom Rotwandhaus kann man östlich abfahren und durch Latschengassen zum Auerspitz (1810 m) aufsteigen. Von dort fährt man in der Nordflanke hinunter zur Großtiefentalalm. Vom Miesingsattel ist der Hochmiesing (1883 m) ein weiteres Gipfelziel; die Abfahrt erfolgt dann direkt nach Westen zur Kleintiefentalalm.
Hinweis: Die Route eignet sich auch für Schneeschuhgeher.