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Andi Geiß sorgt seit knapp zwei Jahrzehnten dafür, dass das Thema Prävention sexualisierter Gewalt (PsG) beim Deutschen Alpenverein tiefer verankert wird.
Interview: Thomas Ebert, Illustration: Neue Formation
Du bist beim Alpenverein München & Oberland eine der Ansprechpersonen im Bereich sexualisierter Gewalt. Wie sieht diese Arbeit aus?
Geiß: In Verdachtsfällen bin ich direkte Ansprechperson für Betroffene. Öfter aber gibt es den Fall, dass Menschen, denen etwas anvertraut wurde oder die etwas beobachtet haben, sich an uns wenden. Bei uns kann man jedem komischen Bauchgefühl nachgehen und sich melden. Wir nehmen das ernst, relativieren nichts, hören zu, und, ganz wichtig, machen keine Schuldzuweisungen. Der betroffenen Person ist etwas widerfahren, was nicht in Ordnung ist – egal, ob es eine unabsichtliche Grenzüberschreitung war oder ein strategisches, vielleicht sogar juristisch relevantes Vorgehen. Wenn wir denken, dass es mehr Hilfe braucht, begleiten wir sie zu einer externen Beratung. Wir sind keine Therapeuten, und übrigens entscheiden auch nicht wir, ob es zu einer Anzeige kommt. Das entscheidet immer der Betroffene selbst.
Das wäre jetzt der Bereich Intervention – hauptsächlich leistest du aber Präventionsarbeit, damit es gar nicht so weit kommen muss.
Richtig. So um 2006 hat der Bayerische Jugendring das Thema in seine Jugendausbildung aufgenommen. Da war klar, dass wir auf JDAV-Ebene nachziehen – es war mein Auftrag, dort etwas aufzubauen. Und als das Thema in den Ausbildungen aller Jugendleiterinnen und -leiter verankert war, so ab 2010/11, haben wir begonnen, das Thema PsG auch im Erwachsenenbereich aufzubauen. Der entscheidende Faktor ist dabei die breite Sensibilisierung. Der große Mehrwert bei unseren Sektionen ist, dass bei uns Menschen, die miteinander arbeiten oder im Austausch sind, gemeinsam diese Workshops machen. Das senkt die Hemmschwelle, jemanden anzusprechen, der auch in dieser Fortbildung war.
Weil ich weiß, der wird mich nicht für verrückt halten?
Genau. Im Austausch stellt man schnell fest, ob das nur ich so sehe, oder – was häufiger vorkommt – mein Gegenüber den Eindruck teilt. Das ist dann der Impuls, etwas zu machen. Ohne das tragen viele jahrelang allein ein schlechtes Bauchgefühl mit sich herum. Wir wollen aber auch, dass nicht nur diejenigen, die mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, in PsG geschult werden. Beim Alpenverein München & Oberland sind alle Mitarbeitenden mindestens einmalig sensibilisiert worden.
Ist das ein neuer Ansatz in der Prävention: nicht Täter draußen halten, sondern das Umfeld stärker sensibilisieren?
Es ist kein Entweder-oder, es ist definitiv beides. Aber es stimmt, als die Präventionsarbeit losging, hat man vor allem versucht, Hemmschwellen für potenzielle Täter anzuheben, etwa mit einem Führungszeugnis. Das bleibt wichtig, das ist die Basis. Zusätzlich wird es Tätern schwerer gemacht, wenn viele Menschen sensibilisiert sind, hinschauen und etwas sagen, bevor überhaupt etwas passiert. Und man muss für Betroffene die Hemmschwelle senken, sich zu offenbaren. Die ist nämlich, auch wenn man sich anonym melden kann, verdammt hoch. Eine Ansprechperson ist da nur eine Option von vielen. Von sexualisierter Gewalt Betroffene laufen in wahnsinnig viele Sackgassen.
Was ist damit gemeint?
Wenn man sich einer Person offenbart, und diese sagt: „War doch nicht so schlimm.“ Oder: „Naja, hättest du halt was anderes angezogen.“ Mein Ziel ist es, weniger solcher Sackgassen zu haben. Schneller andocken zu können. Deshalb ist es so wichtig, dass viele Menschen sensibilisiert sind. Eine Thekenmitarbeiterin in der Kletterhalle wird beispielsweise als Vertrauensperson auserkoren und weiß damit nicht umzugehen – hat aber gehört, dass es Menschen gibt, an die sie sich wenden kann. Das öffnet die Sackgasse.
Ein Mitarbeiter, der deine Fortbildung besucht hat, sagt: „Es ist schon krass, wie wenig Ahnung man davon hat, welche Macht man ausüben kann.“ Welche Macht hat man zum Beispiel als Veranstaltungsleiter?
Teilnehmende vertrauen auf die Expertise von Leiterinnen und Leitern. Das ist eine klare Hierarchie. Und Hierarchie schafft automatisch Macht, auch wenn man diese vielleicht gar nicht will. Sich dieser Rolle bewusst zu sein, ist schon mal die halbe Miete. Denn aus ihr heraus kann man sehr leicht Grenzen überschreiten – sei es psychisch, verbal oder gar körperlich. Man hat als Leiter unter Stress bei schlechtem Wetter die Gruppe angeraunzt, einen Zahn zuzulegen. Das kann ich mit einer Entschuldigung geraderücken – wenn es aber normal ist, dass wir so miteinander umgehen, habe ich schnell ein Gruppenklima, in dem Grenzüberschreitungen normal sind. Und natürlich ist man in dieser Rolle auch in der Verantwortung, zu intervenieren, wenn blöde Sprüche in einer Gruppe kommen.
Welchen Beitrag kann man als Mitglied zur Prävention leisten?
Erstens: Jede und jeder kann sein eigenes Verhalten hinterfragen. Wie grenzwahrend bin ich mit anderen? Klopfe ich gern blöde Sprüche? Bin ich zu nah an jemandem dran? Und akzeptieren, wenn mir jemand sagt: „Ich mag das nicht.“ Nicht zu sagen: „Jetzt hab dich nicht so, war doch nur Spaß.“ Sondern: „Ok, tut mir leid, hab ich nicht gecheckt.“ Jeder hat eigene Grenzempfindungen. Das zu erkennen, ist schon mal ein riesiger Schritt
In unserer Umfrage kam auch die ungefragte Hilfestellung als Grenzüberschreitung auf.
Ja, das ist ein typisches Beispiel. Das heißt nicht, dass man nicht hilfsbereit sein kann. Aber sein Handeln anzukündigen oder vorab zu fragen, ist angebracht. „Mir ist das und das aufgefallen. Wäre es ok, wenn ich dir einen Tipp gebe?“ Das ist der richtige Weg, anstatt ungefragt mit den Händen irgendwo rumzufummeln. Und das Zweite, was jeder leisten kann: eine Situation hinterfragen, wenn man sie für grenzwertig hält. Bauchgefühl ist da nicht das Schlechteste.
Ist das nicht eine heikle Grenze zwischen einer positiven Kultur des Hinsehens und Vorverurteilung?
Stimmt! Das ist eine schwierige Gratwanderung. Und deswegen braucht es breite Sensibilisierung, damit möglichst viele Menschen wissen, welche Optionen es in einer verzwickten Situation gibt. Ich habe was gesehen, und tausche mich dazu im besten Fall mit jemandem aus, der auch in einer Fortbildung war. Wenn der dann den Eindruck bestätigt, und eine dritte Person auch noch – dann gilt es, dem nachzugehen. Wir nehmen jeden Verdacht ernst. Manche Menschen haben Bedenken, dass es zu Vorverurteilungen kommt. Darum ist es so wichtig, sich vertraulich an ausgebildete Personen wenden zu können. Wir sollten uns, als DAV mit 1,5 Millionen Mitgliedern, nicht einfach auf Naturschutz und Bergsport zurückziehen. Betroffenen helfen, potenzielle Täter draußenhalten – da haben wir eine gesellschaftliche Verantwortung. Entscheidend ist, dass wir Kinder schützen und stärken.
Zum Schutz von Jugendlichen und Erwachsenen und vor allem von Kindern vor Misshandlung und sexualisierter Gewalt sowie vor Diskriminierung aller Art haben wir uns zu einem Verhaltenskodex zum Schutz verpflichtet. Jede Person in unserer Gemeinschaft ist aufgefordert, diesen Kodex zu bewahren – Prävention ist das Entscheidende! Alles zur PsG und dem Verhaltenskodex
Du brauchst Hilfe? In welche Situation du auch immer gerätst, du kannst dir jederzeit vertraulichen Rat bei diesen Ansprechpersonen holen:> Andi Geiß andreas.geiss@alpenverein-muenchen.de
Weitere Ansprechpersonen in der Sektion München> Thomas Urban> Claudia Niedzela-Felber
und in der Sektion Oberland
> Andreas Mohr> Franziska Mayer
Neben seiner Arbeit als Ansprechperson im Bereich sexualisierter Gewalt beim Alpenverein München & Oberland arbeitet Andi Geiß als Bildungsreferent für die JDAV Bayern und ist Ansprechperson auf Landes- und Bundesebene. Bei der Sektion München betreut er zusätzlich auch das Kinder- und Jugendprogramm für 6- bis 16-Jährige.
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