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Stürzen verboten – das war früher mal. In rund sechzig Jahren Entwicklungsarbeit an Sicherungsgeräten ist Sportklettern nicht nur sicherer, sondern vor allem viel bequemer geworden.
Text: Dr. Alexandra Schweikart; Titelbild: Christoph Deinet
Die Funktionsweise von Sicherungsgeräten ist eigentlich simpel, aber genial: Sie erhöhen die Reibung. Dadurch muss die sichernde Person weniger Kraft aufbringen, um einen Sturz zu halten – ähnlich wie beim Bremsen mit dem Fahrrad. Ohne Bremsbeläge würdest du deine Füße auf den Boden stellen müssen, um zu stoppen, aber dank der Bremsbeläge reicht ein leichter Druck am Hebel, um dich sicher zum Stehen zu bringen. Je nach Funktionsprinzip gibt es vier verschiedene Arten von Sicherungsgeräten.
HMS
Die einfachste Seilsicherung ist die Halbmastwurfsicherung (HMS). Sie erhöht die Reibung durch Windungen, die das Seil um einen Schraubkarabiner macht. Der Vorteil: Es wird nur ein Schraubkarabiner benötigt.
Heute wird die HMS vor allem im alpinen Bereich bei leichten Mehrseillängenrouten genutzt, besonders vom Standplatz aus. Steht der Sichernde bequem, kann er damit sowohl den Nachsteiger als auch den Vorsteiger sichern. Ein großer Pluspunkt: Der Sichernde ist nicht direkt Teil der Sicherungskette und wird bei einem Sturz des Vorsteigers nicht unkontrolliert zur Wand gezogen.
Tuber/Stichtplatte
Die Stichtplatte, entwickelt in den 1960er-Jahren von Fritz Sticht, zählt zu den frühen Sicherungsgeräten und legte den Grundstein für moderne Seilbremsen wie den Tuber. Typischerweise besteht das Gerät aus einer Metallplatte mit ein oder zwei Löchern, durch die das Kletterseil geführt wird. Der Kletterer befestigt die Stichtplatte mittels eines Karabiners an seinem Gurt und führt das Seil durch das Loch. Die Reibung zwischen Seil und Platte sorgt für Bremswirkung, sodass der Sichernde die Seilgeschwindigkeit beim Ablassen gut kontrollieren kann.
Kategorie
Optimale Anwendung
Vorteile
Nachteile
Tuber/Stichtplatte/
Achter
Tuber mit Bremskraftunterstützung
Halbautomaten
Der DAV empfiehlt „… in Kletterhallen und Klettergärten (1-Seillänge) unterstützte Tuber (z. B. Ergo, Click-Up, Smart, Jule2 etc.) oder Halbautomaten (z. B. GriGri) zu benutzen. Sie bieten einen Sicherheitsvorteil gegenüber dynamischen Sicherungsgeräten wie Tuber und HMS, da sie aufgrund ihrer Blockierungsunterstützung die Chance massiv erhöhen, beim Verlust des Bremsseils einen Bodensturz zu verhindern."
Tuber haben ihren Einsatz vor allem im Mehrseillängen-Gelände – wo an zwei Halbseilen geklettert und abgeseilt wird. Auch bei Kletterwettkämpfen kommen überwiegend Tuber zum Einsatz, da sie eine schnelle und flüssige Seilausgabe ermöglichen.
Seit ihrer Einführung 2009 haben sich unterstützte Tuber schnell in der Kletterszene etabliert. Sie kombinieren die einfache Handhabung klassischer Tuber mit zusätzlicher Bremskraftunterstützung. Für die korrekte Funktion muss das Bremsseil jedoch in einem bestimmten Winkel, nämlich von unterhalb des Geräts, eingeführt werden. Einige Modelle, wie das Click Up von Climbing Technology, sind auf spezielle Karabiner ausgelegt.
Ein Nachteil: Im Gegensatz zu HMS oder normalen Tubern kann man bei einem Sturz kein Seil dosiert durchlassen, um den Fall abzufedern. Hier braucht es gutes Timing – der Sichernde muss sich dynamisch nach vorne bewegen, um den Sturz weich zu machen.
Das GriGri von Petzl, das seit 1991 auf dem Markt ist, hat das Sportklettern revolutioniert. Bei einem Sturz blockiert eine interne Nocke automatisch das Seil und stoppt den Fall. Auch kontrolliertes Ablassen ist möglich: Dazu zieht man den Hebel nach hinten und reguliert so das Tempo. Wichtig ist, wie bei unterstützten Tubern, körperdynamisch zu sichern, um den Sturz abzufangen.
Im Lauf der Jahre haben Kletterer verschiedene Techniken entwickelt, um das GriGri optimal zu nutzen – zum Beispiel die Gaswerkmethode. Sie erleichtert die Seilausgabe und -aufnahme, während die Bremshand immer sicher am Seil bleibt. Der Name stammt von der gleichnamigen Kletterhalle in der Schweiz. Da das Patent nach 20 Jahren nun auslief, gibt es mit dem Pinch von Edelrid nun ein vergleichbares Produkt. Auch Petzl hat mit dem Neox eine Weiterentwicklung auf den Markt gebracht.
Risiko Mensch: Das Drei-Bein-Prinzip
Die Unfallstatistik aus deutschen und österreichischen Kletterhallen für das Jahr 2024 weist insgesamt 29 gemeldete Bodenstürze aus. Häufig war dabei die fehlerhafte Bedienung des Sicherungsgeräts ursächlich, z. B. Verletzung des Bremshandprinzips oder das Verharren in Gerät-Offen-Position beim Seilausgeben. „Unfälle passierten mit jedem Typ Sicherungsgerät und deckten sich in etwa mit der Nutzungsverteilung der Sicherungsgeräte“, heißt es in der Unfallstatistik.
Das macht klar, wie wichtig der richtige Umgang mit Sicherungsgeräten ist. Aber was heißt „richtig“? Ganz einfach lässt sich das mit dem Drei-Bein-Prinzip erklären. Stell dir einen Tisch mit drei Beinen vor – steht der stabil? Nur dann, wenn alle Beine ihren Job machen.
Beim Sicherungsgerät ist das erste Bein die Funktion: Das Seil muss richtig eingelegt sein, der Karabiner passen, alles muss reibungslos funktionieren und das Gerät sicher am Gurt hängen.
Das zweite Bein ist die Bedienung: Das beste Gerät hilft nichts, wenn der Nutzer oder die Nutzerin nicht weiß, wie es funktioniert. Wie bei der Fahrradbremse nützt die beste Bremse wenig, wenn du den Hebel nicht ziehst.
Das dritte Bein ist die Bremshand: Dabei sollte die Hand das Seil unterhalb einer gedachten Linie umschließen, parallel zum Boden und entlang des Geräts. Diese Positionierung gewährleistet eine effektive Bremswirkung. Kurz gesagt: Nur wenn Funktion, Bedienung und Bremshand zusammenwirken, klappt’s sicher mit dem Sichern.
Sicherungsgeräte bestehen in der Regel aus Aluminiumlegierungen, Edelstahl oder einer Kombination beider Materialien. Kunststoffteile oder Gummierungen, wie beispielsweise beim Mammut Smart, dienen meist dem Bedienkomfort – etwa als Hitzeschutz, da sich Metallteile beim schnellen Ablassen durch Reibung stark erhitzen können. Auch das Innenleben vieler Sicherungsgeräte, bei Halbautomaten sind das mechanische Bauteile wie Federn und Nocken, besteht meist aus Stahl.
Metallteile haben bei korrektem Gebrauch und guter Lagerung eine sehr lange – teils unbegrenzte – Lebensdauer. Dennoch liegt die Verantwortung für den sicheren Zustand des Geräts bei der Anwenderin oder dem Anwender. Eine regelmäßige Überprüfung schafft Sicherheit.
Besonders bei besonders stark beanspruchten Stellen des Tubers (Bremsrillen) kann sich mit der Zeit Material abtragen. Entstehen dabei scharfe Kanten, kann dies das Seil beschädigen. Starke mechanische Einwirkungen – zum Beispiel ein heftiger Sturz aus großer Höhe oder wenn ein Auto über das Gerät rollt – können Sicherungsgeräte ernsthaft beschädigen.
Auch gebrauchte Geräte solltest du nur verwenden, wenn du sie genau prüfst. Harte Schläge oder Stürze auf Fels hinterlassen meist sichtbare Macken oder scharfe Kanten. Keine Sorge: Unsichtbare „Mikrorisse“ im Metall gehören in das Reich der Mythen.
Trotzdem gilt: Sicherungsgeräte sind zwar ziemlich robust, aber eben nicht unkaputtbar. Wenn du dir unsicher bist, tausche es lieber aus – dein Leben ist definitiv mehr wert als ein paar Euro.
Dynamisches Sichern ist kein Profitrick
Was verraten uns Unfallstatistiken noch? Viele Anprallverletzungen entstehen, weil nicht dynamisch gesichert wird. Dabei ist dynamisches Sichern kein Profitrick, sondern schlicht die Technik, den Sturz sanft abzufangen, anstatt den Partner wie einen Sandsack an die Wand klatschen zu lassen. So werden die Kräfte auf Kletterer, Sicherungspunkt und Seil verteilt, was das Verletzungsrisiko deutlich senkt. Es gibt zwei Methoden, die man (in einem Kurs) lernen kann:
Bei der körperdynamischen Sicherung bewegst du dich aktiv mit. Wenn dein Kletterpartner fällt, machst du einen kleinen Hüpfer nach vorne und oben, wenn das Sicherungsgerät blockiert. So verlängerst du den Fangweg und bremst den Sturz sanft ab. Klingt kompliziert, braucht etwas Übung und Vertrauen ins eigene Timing, funktioniert aber super, besonders mit unterstützten Tubern oder Halbautomaten.
Die zweite Methode ist die seildynamische Sicherung. Hierbei lässt du bewusst etwas Seil durch das Sicherungsgerät laufen, um den Sturz weicher zu gestalten. Aber Vorsicht: Zu viel Seil, und dein Kletterpartner landet dort, wo er nicht landen will – am Boden. Wichtig ist, das richtige Maß zu finden. Und weil sich das Seil bei schnellem Durchlauf aufheizt, empfehlen sich Sicherungshandschuhe, damit du nachher noch ohne Blasen deinen Sicherungspartner abklatschen kannst.
Professionelles Sturztraining? Eine Anleitung
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Dr. Alexandra Schweikart hat als Profikletterin und Routenbauerin so ziemlich jedes Sicherungsgerät schon in der Hand gehabt – vom bewährten Pivot-Tuber bis zum eher exotischen Taz Lov3. Und wenn’s sein muss, geht natürlich auch ganz klassisch der HMS.
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