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↑ In seinem Element: Der Glaziologe und Geiger Felix Keller will mit seinen Gletscherkonzerten für die Klimakrise sensibilisieren.

Felix Keller (geb. 1962) aus Samedan im Schweizer Kanton Graubünden will mit Musik „die Herzen statt die Gletscher zum Schmelzen bringen“. Aus dem Mund eines Glaziologen, der sich unter anderem für technische Lösungen ausgesprochen hat, um das Wegschmelzen des Morteratsch-Gletschers wenigstens zu verlangsamen, mag dieser Satz überraschen. Aber Keller ist auch Umweltpädagoge und Geiger. Und als solcher setzt er auf die psychologisch-emotionale Wirkung von Musik, um die Menschen zum Handeln im Kampf gegen die Klimakrise zu bewegen. Für Keller besteht der größte Teil der Klimakrise darin, „dass unser Handeln einfach nicht unserem Wissen entspricht“. Weil das bloße Wissen um die Klimabedrohung nicht ausreiche, um genügend Menschen zum Handeln zu bewegen, brauche es dafür auch Emotionen.

Keller setzt dafür auf Musik, mit denen er Gletscherführungen untermalt. Und auf Konzerte, die er unter anderem mit den „Swiss Ice Fiddlers“ auf Gletschern und in Gletscherhöhlen gibt. Ihr Repertoire: Musik aus dem Norden Europas, aber auch Schweizer Volksmusik.

Mit Musik zum Handeln bewegen

Bei seinen Auftritten als Gletschergeiger beobachtet Keller, dass sich die emotionale Wirkung von Musik und Gletscher gegenseitig verstärkt – „und zwar massiv“. Er erklärt sich dies nicht nur mit der besonderen Akustik am Gletscher, bei der der Ton quasi von einem Eiskristall zum nächsten weitergereicht wird. Oder mit der intensiven Licht- und Sonnenreflektion. Sondern auch mit den unterschiedlichen Erwartungen und Voreinstellungen, mit denen die Zuhörer dem Phänomen Gletscher begegnen. Für jemanden, der zum ersten Mal auf einem Gletscher stehe, sei dies ein ungewohnter, ja gefährlicher Ort – erst recht für ein Konzert. Andere kämen mit der Vorstellung vom „ewigen Eis“ – nur um festzustellen, dass es mit der vermeintlichen Ewigkeit der meisten Alpengletscher bald aus sein wird.

Als sein schönstes Musikerlebnis am Gletscher nennt Keller ein Konzert, das in einer Eishöhle stattgefunden hat. Dabei weckte das blaue Gletscherhöhlenlicht in Keller ein intensives Gefühl der Geborgenheit: „So etwas Schönes, das werde ich, glaube ich, nie vergessen.“


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↑ Exponierter Platz, herausfordernde Akustik: Chiara Schmidt spielte ein Konzert auf dem Niederen Dirndl im Dachsteinmassiv. Foto: Michael Gruber

„Flöte wäre schon praktischer“, sagt Chiara Schmidt. „Aber Klavier ist halt mein Instrument.“ Deshalb muss die Pianistin und Klavierlehrerin aus Salzburg, geboren 1996 in Mailand, ein elektrisches Keyboard samt Autobatterie auf den Berggipfel wie bei einer Bigwall-Expedition nachziehen, wenn sie ihre beiden Leidenschaften miteinander verbinden will: das Klavierspielen und das Bergsteigen.

Lange Zeit standen diese beiden Seiten ihrer Persönlichkeit im Wettstreit: Zwischen dem elften Lebensjahr und ihren frühen Zwanzigern hatte die pianistische Ausbildung eindeutig Vorrang. Klavierwettbewerbe waren wichtiger als die Kletterwettkämpfe, an denen Chiara als Kind ebenfalls teilgenommen hatte. Aus Sorge um ihre Pianistinnen-Hände gab sie das Kettern schließlich ganz auf – oder glaubte, es aufgeben zu müssen. Zehn Jahre lang konzentrierte sie sich ganz auf ihre musikalische Ausbildung in Mailand, Wien und Salzburg. Nur auf Skitouren und Hochtouren wollte Chiara nicht verzichten.

Erst Anfang 20 nahm sie das Klettern langsam wieder auf. Während der Corona-Zeit stellte sich die Frage nach dem Verhältnis zwischen Musik und Klettern erneut: „Alle Konzerte waren plötzlich weg – aber nicht die Berge.“

„Damals hat sich der Berg wieder richtig in mein Leben eingeschlichen“, erzählt sie in perfektem Deutsch mit feinem Salzburger Einschlag. Zunächst kletterte sie einmal im Monat, dann wöchentlich. Inzwischen hat sie sogar eine kleine Kletterwand im Keller. Beides – professionelles Klavierspiel und Klettern – lässt sich mit Vorsicht durchaus vereinbaren. Zumal es Parallelen gibt: Mentale Stärke sei auf der Konzertbühne ebenso gefragt wie am Fels. Beides gelinge am besten, wenn man in einen Flow-Zustand komme – und diesen weder vor pianistischen Schlüsselstellen noch vor heiklen Kletterpassagen verliert.

Das Keyboard im Haulbag

Und wenn die Anspannung eines Konzerts oder einer fordernden Tour schließlich von ihr abfällt, empfindet Chiara Schmidt eine Erfüllung, die sich in beiden Welten beinahe identisch anfühlt. Nur der Applaus falle im Konzertsaal meist deutlich lauter aus als am Berg oder im Klettergarten. Ihren Traum, hoch oben am Berg zu musizieren, erfüllte sie sich im Juli 2024. Mit Hilfe von 15 Freunden transportierte sie ein Keyboard, eine Autobatterie, Lautsprecher und Kabel per Haulbag und Klettertour auf den Gipfel des Niederen Dirndls (2829 Meter). Dort spielte Chiara, die Bergpianistin, drei Klavierstücke des zeitgenössischen Komponisten Brian Fields: „Three Passions for our Tortured Planet“, eine musikalische Auseinandersetzung mit dem Klimawandel und seinen Folgen.

Die Akustik war herausfordernd – „die Natur juckt es nicht, ob du gerade eine zärtliche Stelle spielst –, aber genau das macht es auch so besonders.“ Chiara war es wichtig, diese Stücke auf einem nur per Klettertour erreichbaren Gipfel zu spielen – 300 exponierte Höhenmeter über dem, was die Klimakrise vom Hallstätter Gletscher noch übriggelassen hat.

Ihre zukünftigen Bergkonzerte müssen nicht immer so extrem sein. Chiara kann sich auch Klavierabende auf Berghütten vorstellen. So wie damals, vor vielen Jahren, als sie im „Refuge du Viso“ auf der französischen Seite des Monviso etwas entdeckte, was es auf Hütten leider nur ganz selten gibt: ein echtes Klavier.


Chiara Schmidt auf dem Gipfel des Niederen Dirndls (2829 Meter)

↑ Chiara Schmidt auf dem Gipfel des Niederen Dirndls (2829 Meter); Foto: Michael Gruber


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↑ Februar 2024: Sean Villanueva O'Driscoll holt sich die erste freie Begehung der legendären „Riders on the Storm“ (7c+) an den Torres del Paine in Patagonien – und spielt im Portaledge auf seiner Tin Whistle. Foto: Drew Smith

Kletterer wie Sean Villanueva O’Driscoll (geb. 1981) hatte Robert Clarke nicht im Sinn, als er 1843 in Manchester zum ersten Mal eine Tin Whistle industriell fertigen ließ. Trotzdem präsentiert sich die Blechflöte, die seitdem vor allem im irischen Folk und im südafrikanischen Kwela Verwendung findet, so, als ob sie speziell für einen wie Villanueva O’Driscoll entwickelt worden wäre: leicht, stabil, günstig und klein.

Die Tin Whistle – eine Schnabelflöte aus Messing oder Weißblech mit sechs Fingerlöchern und einem Mundstück aus Holz oder Plastik – ist bei dem Expeditions- und Big-Wall-Kletterer aus Belgien nicht einfach nur im Rucksack dabei: „Sie gehört zu meiner Kletterausrüstung.“ Bei seiner „Moonwalk Traverse“ (2021), der Solo-Erstbegehung des Fitz-Roy-Massivs in Patagonien von Süden nach Norden, feierte er jeden Gipfel mit dem Spiel auf der Tin Whistle. Je nach Laune und Inspiration spielte er kleine spontane Improvisationen oder irischen Folk, dem er sich verbunden fühlt, weil seine Mutter aus Irland stammt.

Das Instrument, das leichter macht

Fragt man Sean, was das hochalpine Spiel auf der Flöte mit ihm anstellt, dann erzählt er, dass die Musik ihn „erde und runterhole“. Dass sie ihm erlaube, den Moment zu genießen und Gefühle auszudrücken. Durch das Musizieren erhole er sich von der Anspannung eines langen Klettertages – den überstandenen Schwierigkeiten und der Ungewissheit dessen, was noch folgt. Das Spiel auf der Flöte mache ihn mental leichter – egal, wie schwer und stressig das Klettern sei.

Gesungen hat Sean Villanueva O’Driscoll schon immer, weil er das so bei seinen irischen Verwandten erlebt und gelernt hat. Den Wunsch nach einem Instrument weckte Nico Favresse in ihm, mit dem er seit 30 Jahren durch die Welt klettert. Favresse nahm schon immer eine Gitarre oder Ukulele mit, wenn es per Anhalter zum Klettern nach Südfrankreich ging. Oder in die Big Wall, wo er sich mit Musik im Portaledge bei Schlechtwetter das Warten und die schlechte Laune, die dabei entstehen kann, vertrieb.

Das Bonding über Musik und Gesang, erzählt Sean, funktioniere nicht nur im Kletterteam, sondern über alle Sprachgrenzen hinweg: egal, ob im südamerikanischen Dschungel oder mit einheimischen Trägern im indischen Himalaya. Sean spielt auch Mundharmonika und den irischen Dudelsack, aber nur die Tin Whistle ist für ihn das perfekte Berg-Instrument: „Sie funktioniert immer“, selbst bei widrigsten Bedingungen.

Noch heute schwärmt der Kletterer von der Akustik auf der Aguja Saint Exupery, wo die benachbarten Felswände ein feines Echo erzeugten. Beim Abseilen holte er eine andere, langsamere Seilschaft ein, die vom Gipfel herab Seans helle Flötentöne gehört hatte. Überrascht von seiner Schnelligkeit und dem plötzlichen Auftauchen fragten sie augenzwinkernd, ob er sich denn beliebig durch Raum und Zeit zaubern könne mit seiner „Magic Flute“.




↑ Luftiges Duett: Andi Niedermaier (vorn an der Steirischen) und Johann Schmuck (Posaune) schweben spielend über Unterwössen. Foto: Johann Schmuck

Als Plastikposaune von Johann Schmuck (geb. 1976) kommt man weit herum: Auf dem Cho Oyu (8201 Meter) hat er darauf 2013 mit der Bayernhymne gegen den Jetstream angeblasen. Auch beim Alpencross per Bike darf die Posaune nicht fehlen. Selbst beim winterlichen Gleitschirmfl iegen hoch über Unterwössen hat Schmuck schon Posaune gespielt. Weniger spektakulär, aber genauso gern lässt er sein Instrument auf den Bergen, Almen und in den Wäldern des Chiemgaus ertönen – wo er schon übte, als er selbst noch ein Posaunenschüler war.

Für Schmuck, der an der renommierten Musikschule Grassau unterrichtet, sind Posaune und Musik nicht nur Beruf, sondern Lebenseinstellung. Und eine Lebenseinstellung, die hat man, wenn es denn wirklich eine ist, immer dabei. Erst recht, wenn die Berg- und Flugposaune aus Plastik nur ein Kilo wiegt – und auch bei Minusgraden nicht an den Lippen anfriert. Das tägliche Spiel auf dem Instrument – auch auf Expedition oder im Urlaub – sei für ihn, sagt Schmuck, „so selbstverständlich wie Zähneputzen“.

Im Duett mit der Nachtigall

Schmuck macht das alles aber nicht nur, weil es eine „Mordsgaudi“ ist. Er praktiziert es, weil er weiß, dass es ihn musikalisch weiterbringt, wenn er in der Natur oder am Berg musiziert. Für einen Blechbläser gilt das besonders. Die müssen nämlich ständig an ihrem Klang und der Atmung arbeiten. Bei dieser Arbeit am guten Klang setzt der Musikpädagoge auf Klangvorstellungen, die man über Bilder, also auch über Landschaftsbilder entwickeln kann: „Wenn du in den Bergen stehst und die Weite siehst, dann spürst du, wie du phrasieren musst – wie es klingen soll.“ Draußen, also „ganz ohne die Gnade der Akustik, etwa in einer Kirche“, muss man sich für den guten Klang auch „viel mehr reinhauen“. Man atme anders, spiele andere Tempi. Und der Erlebniswert sei viel höher als in einem Übungsraum – etwa, wenn plötzlich aus dem Wald heraus eine Nachtigall musikalisch antwortet.

Johann Schmucks Lieblingsorte im Chiemgau für Konzerte im Freien: die Priener Hütte am Geigelstein, wegen des feinen Echos. Und ein Hang bei der Rachlalm, der eine Art natürliches Amphitheater bildet, an dem sich die Zuhörer wunderbar über den Hang verteilen können.

Johann Schmuck geht gerne ans Limit – auf weiten Radtouren genauso wie auf der Posaune. Wer besser werden will, müsse sich aus seiner Komfortzone herausbewegen, sagt er. Nur wenn er selbst immer wieder an seine Grenzen gehe, könne er dies auch von seinen Musikschülern einfordern.

Wie gut es sich anfühlt, dass man sich im normalen Leben nicht ständig am Limit bewegen muss, hat Schmuck nach seiner Rückkehr vom Cho Oyu erlebt. Da nahm er den Sauerstoff gehalt der Grassauer Luft auf 700 Metern Höhe wie eine „dicke Masse“ wahr: „Du bist davon total ausgefüllt. Das fühlt sich toll an. Wie ein Geschenk.“


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