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Berge und Meer versprechen auf dem Papier den perfekten Urlaub für die ganze Familie. Aber wie sieht die Realität aus? Die Familie unseres Autors hat erstmals ein Wohnmobil gemietet und damit die östlichen Pyrenäen zwei Wochen lang erkundet
Text und Fotos: Arnold Zimprich
→Wander-Idyll auf dem Weg zum Étang de Font Vive bei Porté-Puymorens.
Unser Basecamp ist ein Wohnmobil – genauer gesagt ein gemietetes Wohnmobil. Es ist das erste Mal, dass wir mit einem derartigen Vehikel unterwegs sind. Wir haben lange überlegt, ob wir die rund 2600 Euro für zwei Wochen investieren oder zum günstigeren, aber kleineren VW-Bus mit Hubdach greifen.
Immerhin hat unser Camper einen Alkoven, in der zwei unserer fünf, sieben und zehn Jahre alten Kinder samt Mama unkompliziert Platz finden, die älteste Tochter und Papa kommen im Stockbett im hintersten Teil des von Ahorn Camp auf Basis eines Renault Master aufgebauten Campingmobils unter.
Flugreisen kommen für uns aufgrund des Klimawandels nicht mehr infrage. Der Reiselust tut das jedoch keinen Abbruch und wir wollten ausprobieren, wie sich das Reisen in einem Wohnmobil anfühlt. Der Vorschlag, sich ein fahrbares Haus zu mieten, stößt in der ganzen Familie auf Begeisterung.
Stauraum ist reichlich vorhanden. Wir sind so viel Platz gar nicht gewohnt und können speziell hinsichtlich Camping-Mobiliar recht großzügig einladen, selbst Rennrad und SUP haben noch Platz. Gebucht haben wir etwa drei Monate vor Abfahrt – zu diesem Zeitpunkt waren zwar nicht mehr alle, aber doch noch viele Modelle erhältlich.
Die Anfahrt teilen wir in drei Etappen: In Bregenz übernachten wir in der Nähe des Bodensees auf einem Parkplatz, den wir auf der Camping- und Stellplatz-App park4night gefunden haben. Die zweite Etappe wird schon richtig „Urlaub“: Sie führt uns ins hübsche Saint-Nazaire-en-Royans an den Fuß des Vercors, wo wir einen Campingplatz direkt am Flüsschen Bourne finden.
→Drei Kinder, Rennrad, SUP: Im Camper nimmt der Familienurlaub neue Dimensionen an.
Gegen die Langeweile auf der Fahrt helfen heruntergeladene Filme und Hörspiele. Das Gefrierfach im Kühlschrank wird intensiv genutzt (Eispause!), und auf das Kommando „Achtung, Kreisverkehr!“ werden die Brettspiele auf dem Klapptisch bald routiniert festgehalten, damit nicht alles aus der Kurve fliegt.
Am dritten Reisetag landen wir dann in Banyuls-sur-Mer kurz vor der spanischen Grenze. Im Hinterland liegt mit dem 1257 Meter hohen Puig Neulós der erste bedeutendere Pyrenäengipfel.
Mit dem mitgebrachten Rennrad fahre ich direkt vom Campingplatz am Meer auf den 670 Meter hohen Gipfel des Madeloc, der einen atemberaubenden Blick auf die zerklüftete Küste bietet. Und auf dem höhenmeterreichen Küstenwanderweg von Port-Vendres nach Banyuls erkunden wir mit den Kindern einsame Buchten und die Überreste der Dynamitfabrik von Paulilles.
Probier’s mal mit Behäbigkeit
Zwar folgen wir einem groben Zeit- und Routenplan. Viel wichtiger ist uns jedoch, dass jeder auf seine Kosten kommt, anstatt auf Teufel komm raus ein fixes Tagesprogramm runterzurattern.
Immer wieder streuen wir Stunden ein, in denen jeder machen kann, was er will – die Mama Yoga, die Kinder ein Brettspiel spielen und Papa einen Trailrun oder eine Radrunde. Oder beides, wie auf der Tour zum Puig de Campcardos (2914 m), die frühmorgens im Roadbike & Hike-Modus absolviert wird. Danach teilen wir unsere Erlebnisse.
→Zu Pfingsten sind die höheren Pyrenäengipfel noch verschneit.
So merken wir schnell, dass uns die großen Campingplätze an der Küste, etwa in Figueres, zwar Spaß (vor allem den Kindern) und Entspannung (vor allem den Eltern) bringt, aber die Sehnsucht nach den Bergen nach zwei Nächten zwischen Zwangsanimation und Sanitäranlagen, die nur im Rahmen einer Weitwanderung erreichbar sind, dann doch zu groß ist.
Gewöhnen müssen wir uns an die sechs Meter Länge unseres Wohnmobils, um auf den zum Teil recht kleinen Gebirgs-Campingplätzen nicht anzuecken. Allerdings ist in den Pyrenäen zur Pfingstzeit erstaunlich wenig los – kein Vergleich zum oft recht vollen Italien. Teils sind die Campingplätze noch gar nicht geöffnet. Auch Sehenswürdigkeiten und Gastronomie orientieren sich eher an den langen französischen Sommerferien, die von Anfang Juli bis Ende August dauern.
Eigentlich wollten wir auch noch Freunde in Alicante besuchen. Doch das Reisen mit dem Wohnmobil verleitet – aller Flexibilität zum Trotz – dann doch zu einer gewissen Behäbigkeit und Gelassenheit, vielleicht auch Gemütlichkeit. Ist man, wie wir, noch nie mit dem Wohnmobil unterwegs gewesen, stellt sich ein Lerneffekt ein. 120 km/h sind schon viel, 140 km/h utopisch.
Ideal, was das Verhältnis von Benzinverbrauch zu Reisezeit angeht, sind knapp 110 km/h. Auch stellen wir fest, dass uns im Womo eine Distanz von 200 bis 300 Kilometern pro Etappe am meisten behagt. Alles, was darüber hinausgeht, zehrt an den Nerven von Kinder und Eltern gleichermaßen.
→Ideal im Frühsommer: Rund um Porté-Puymorens gibt es zahlreiche familienfreundliche Wanderungen.
So entscheiden wir uns, vor Barcelona die Kurve zu kratzen und über Vic, eine sehenswerte 50.000-Einwohner-Stadt in den Pyrenäen-Ausläufern, tiefer in die Pyrenäen zu dringen. Vor lauter Auswahlmöglichkeiten wissen wir gar nicht recht, wo anfangen und wo weitermachen mit unserem Outdoor-Urlaub, und so lassen wir uns von der Wettervorhersage leiten und schauen einfach spontan, wo wir einen Stellplatz finden. Ein Wanderparkplatz oberhalb von Porté-Puymorens, einem Skiort nahe bei Andorra, ist Ausgangspunkt für eine Familienwanderung.
Wir wählen eine Rundtour entlang des Rec de Lanós, zum Estany de Font Viva. Der Bergbach schlängelt sich lustig durch Felsen und ist im Hochsommer ideal zum Gumpenbaden. Auf Lichtungen im schütteren Bergwald weiden Pferde, eine Gruppe Pferdetrekker kommt uns entgegen.
Hochgenuss statt Hochsaison
Eine weitere Tour führt uns hinauf zur Kapelle Santa Maria de Belloc, die atmosphärisch an das Kloster aus „Der Name der Rose“ erinnert. Tapfer absolvieren auch Paula, Luise und Mathilda den steilen Pfad und lassen sich oben die verdiente Brotzeit schmecken.
Weit schweifen die Blicke über die Cerdanya, einem Hochtal umgeben von hohen Pyrenäenkämmen im spanisch-französischen Grenzgebiet. Auch der quer durch die Pyrenäen verlaufende GR11 führt hier durch und bietet eine weitere Möglichkeit, dieses Gebirge zu erleben, das mit den Alpen so angenehm wenig zu tun hat: Es „fehlt“ an gebirgsnahen Großstädten, der Rummel ist überschaubar.
→Hoch auf dem gelben Wagen: der „Train Jaune“ im Conflent
Über den Coll de Jouell geht es wieder hinab, wir folgen kurz dem Weitwanderweg “GRP Tour de Cerdagne” nach Brangoli, einem dieser unzähligen Weiler, deren beste Zeiten in der Vergangenheit liegen und die trotzdem oder genau deshalb einen gewissen Zauber versprühen.
Immerhin einen Bahnanschluss kann dagegen das niedliche Örtchen Fontpédrouse aufweisen. Und was für einen: Der mit viel Enthusiasmus erhaltene und bei Trainspottern berühmte „Train Jaune“, die gelbe Bahn, befährt eine kühn angelegte Trasse und überwindet auf nicht einmal 50 Kilometern Streckenlänge zwischen Prades und Font-Romeu-Odeillo-Via mehr als 1000 Höhenmeter.
Wer nicht an einem der Endbahnhöfe einsteigt, tut sich an schönen Tagen schwer, einen der heiß begehrten Plätze im offenen Panorama-Wagen zu erhaschen, doch wir haben Glück. Auf unserer Fahrt von Fontpédrouse nach Planes sind noch ein paar Plätze frei, wir genießen den Ausblick und lassen uns den Wind um die Nase streifen.
Die Auswahl an Tagestouren ist auch rund um das Conflent groß, doch summieren sich schnell 800 und mehr Höhenmeter. Wir entscheiden uns daher für eine aussichtsreiche Runde ohne Gipfel, die auch für unsere Fünfjährige machbar ist. Je höher wir Richtung Serrat de l’Escaldat steigen, desto einsamer wird es – zu Pfingsten herrscht zum einen keine Hochsaison, zum anderen befinden wir uns weitab der Tourismuszentren in den Pyrenäen wie dem spanischen Aigüestortes-Nationalpark.
Durch lichten Hangwald queren wir hinab zum Bach La Riberola und kehren auf einem bezaubernden Steig zurück nach Fontpédrouse. Diesmal lassen wir die warmen Quellen des Établissement thermal oberhalb von Saint-Thomas links liegen.
→Nach einer anstrengenden Wanderung muss Entspannung sein!
Und was gibt es heute zum Abendessen? Auf die Standardfrage der Kinder antworten wir nicht unbedingt mit kulinarischen Höhenflügen, zumal der von Ahorn Camping verbaute Kocher nicht an die Qualität unseres zweiflammigen Primus-Campingkochers herankommt. Spaghetti gehen zwar immer, oft nutzen wir aber auch die Gastronomie vor Ort – sofern die Familie nach einem anstrengenden Tourentag noch willens ist, das ganze Dorf abzuschreiten.
Flexibel bleiben
Auch das ist eine Erkenntnis aus unserem Premierenurlaub im Wohnmobil: Hat man das lange Wohnmobil endlich in einen engen Campingplatz hineinmanövriert, lässt man es dort gerne stehen. Kurzausflüge zu Restaurants, Schwimmbädern, Supermärkten und Sehenswürdigkeiten sind spontan unter Umständen nicht drin – das gilt es bei der Planung zu beachten.
Trotzdem werden wir das Van-, oder besser gesagt Camperlife sicher wieder ausprobieren. Dann definitiv wieder mit einem gemieteten Camper. Schon allein aus Platzgründen kommt der Erwerb eines solchen Mobils für uns nicht infrage. Plattformen wie camperdays.de sind da eine willkommene Alternative für alle, die sich nicht gleich in Unkosten stürzen wollen.
→Nicht bissig: Streichel- Gelegenheiten gibt es in den Pyrenäen immer wieder.
Um den Rückweg aufzulockern, legen wir einen Zwischenstopp in der Camargue ein, genießen dort den Sandstrand und einen noch recht leeren Campingplatz nahe Espiguette. So kommt endlich auch das mitgebrachte SUP, das in den Pyrenäen dann doch eher überflüssig war, noch zum Einsatz.
Und ganz nach unserem neuen Reisemotto, der flexiblen Gemütlichkeit, lassen wir einen zweiten Zwischenstopp auf der Heimreise ausfallen. Zu entspannt fährt es sich in den Abend und in die Nacht hinein. Kurz nach Mitternacht sind wir wieder zu Hause. Nach zwei Wochen Schlafkoje sind die Betten daheim dann doch am schönsten.
Camper mieten
CamperDays ist eine in 33 Ländern vertretene Buchungsplattform, über die sich Camper unterschiedlicher Vermieter möglichst nahe am Wohnort buchen lassen: camperdays.de
Campingplätze
Die meisten Campingplätze haben in den Pyrenäen von Frühjahr bis Herbst geöffnet. Zur Sicherheit sollte man sich vor der Reise auf den jeweiligen Websites informieren.
Wildcampen
Als erfahrene Biwaker und ehemalige Pfadfinder handhaben wir das Wildcampen mit großer Vorsicht. Sogar bei Camping-Apps wie der bereits genannten park4night sollte man sich nicht auf die App verlassen und auch den gesunden Menschenverstand einschalten. Die rechtlichen Regelungen in Frankreich und Spanien lassen sich hier Wildcamping in Frankreich bzw. hier Wildcamping Spanien im Detail nachlesen.
Weiteres
Arnold Zimprich wagte sich das erste Mal mit seiner Familie mit einem Camper auf große Reise. Damit die Bergwelt der Pyrenäen zu erkunden, war für Groß und Klein ein großes Vergnügen.
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