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↑ Wandern mit neuem Fokus: Auf dem „Ohren auf!“-Hörspaziergang geht es nicht um Bestzeiten.

 

Sich akustisch von einem gurgelnden Bach den Rücken massieren lassen? Das Rascheln einzelner Blätter des Bergahorns herausfiltern? Sich der summenden Sinfonie der Insektenwelt hingeben – geht das so einfach? „Aber natürlich! Denn die Welt spricht ständig zu uns. Wir müssen uns nur die Zeit nehmen, richtig hinzuhören, die Ohren aufzumachen“, bekräftigt der Klangkünstler Sam Auinger. Er und seine Frau Katrin Emler (Künstlername katrinem) sowie der ortsansässige Multiinstrumentalist, Alphornvirtuose und Kapellmeister Hans Nothegger sind die Urheber des Klangpfads in Reit im Winkl.

Und die Vorschusslorbeeren sind groß: „Ich konnte es anfangs kaum glauben“, gesteht Hans, „ich gehe hier seit Jahrzehnten Wandern, kenne jeden Grashalm. Aber selbst mir – einem Einheimischen, der sich ein Leben lang mit Tönen beschäftigt – haben Sam und Katrin neue Türen aufgemacht, einen neuen Klangkosmos eröffnet.“

Wir starten am Festsaal. „Schaltet erst einmal die Smartphones auf Flugmodus“, rät Sam. Schon der Übergang vom leisen Asphalt auf den knarzenden Schotter des Wanderwegs wird klanglich relevant. Unsere Schritte bekommen ein Soundspektrum. Um den daneben plätschernden Dosbach als Melodie wahrzunehmen, braucht es Zeit. Schnell wird uns allen klar: Heute geht es nicht um Bestzeiten, Höhenmeter und Kalorienverbrauch.

Wer hören will, muss fühlen, innehalten. „Geist und Körper an den gleichen Ort holen“, nennt es Sam. „Warum kriegen wir in der Stadt oft nichts von unserer klingenden Umwelt mit? Weil wir mit dem Kopf bereits im Büro, beim Chef, beim Termin sind.“


Grundkurs Sinneswahrnehmung: Mit einfachen Hörübungen kann jeder lernen, dass das Ohr eine andere Geschichte als das Auge erzählt.

↑ Grundkurs Sinneswahrnehmung: Mit einfachen Hörübungen kann jeder lernen, dass das Ohr eine andere Geschichte als das Auge erzählt. 


Auf dem Feldweg am Dosbach klatscht Katrin in die Hände. „Hört ihr das Quietschen? Der nahe hölzerne Zaun reflektiert die Frequenz zeitverzögert. Wir kennen den Effekt vom Autofahren bei Geländern oder Leitplanken. Jeder Zaun quietscht anders.“ Zum Beweis klatscht sie in die andere Richtung – in einen offenen Klangraum. Und höre da, das Quietschen ist weg. Sam erklärt den physikalischen Hintergrund: „Der Mensch hört zwischen 20 Hertz und 20 Kilohertz. Die tiefste Wellenlänge ist 17 cm, die längste nur 1,7 cm. Ein Hindernis muss acht Mal so groß sein wie die Wellenlänge, damit der Klang komplett reflektiert wird.“

Der Körper sagt danke

Katrin empfiehlt uns, große Ohren zu machen, also die Ohren mit den Händen zu vergrößern. Mit unseren Pizzaohren hören wir tatsächlich das Wasser um einzelne Steinbrocken surfen und eine Biene lustvollsummend Nektar aus einer Distel sammeln. Einzelnen Wanderern, die uns mit unseren Pizzaohren für Spinner halten, erklärt Sam die kleine Höraufgabe. Sie versuchen es selbst und reihen sich mit offenen Mündern neben uns ein.

Dort, wo der Mühlbach in den Klausenbach fließt, beschenkt uns das Wasser mit neuem Hörmaterial. Wir lauschen mit unseren inzwischen geschärften Großohren und erkennen schließlich eine klangliche Struktur hinter dem oberflächlichen Rauschen. „Wenn wir Klang in Farben denken, entsteht ein richtiges Farbrelief“, hilft uns Hans auf die Sprünge. Der Klang des Wassers hilft automatisch beim Zentrieren, übernimmt die Funktion einer Klangschale. Wir verharren stumm.

Erst nach einer Weile setzt Sam wieder an: „Wer sich so einer Stimmung aussetzt, absichtslos zuhört, würde, angeschlossen an medizinische Geräte, sofort sehen, wie der Blutdruck fällt, die Atem- und die Herzfrequenz sinken.“ Sam macht eine kurze Sprechpause, man sieht einen Glücksmoment über sein Gesicht huschen. „Hier sagt der Körper danke.“


Infos zum Klangspazierungang

Flugmodus an: Das beste Hörerlebnis gibt es ohne Störung vom Smartphone.

Der OHREN AUF!-Klangspaziergang führt 8,3 Kilometer lang über Wälder, Auen und Bäche zu 30 markierten Hörpunkten. Auch kürzere Runden sind möglich. Geführt oder anhand einer illustrierten Broschüre lädt er zu einfachen Hörübungen und Experimenten ein: Mit ein paar Steinchen die Wassergeister erwecken. Ehrfurchtsvoll dem dreifachen Echo eigener Klatschlaute lauschen. Das furiose Fiedeln und Surren der Insekten genießen. Der Weg ist familientauglich und zu allen Jahreszeiten begehbar.

Infos unter reitimwinkl.de/ohren-auf-klangspaziergang-in-die-natur

Wir verlassen den Wald und stoppen bei einem gelben Hörortsymbol an einem Felsen. Hans richtet die vergrößerten Ohren nach Osten, er hört einen Bussard am Waldrand kreisen und krächzen. Katrin liegt im hohen Gras und hört die Insektenwelt um sich herum musizieren. Sam hört um Punkt 12 Uhr das ferne Leuten der Sankt Pankratius-Kirche unten in Reit im Winkl, deren Glocken im Rhythmus der Londoner Westminster-Abtei schlagen. Drei verschiedene Klangräume führen am geografisch betrachtet identischen Ort zu völlig unterschiedlichen Hörerlebnissen. Uns wird bewusst, dass das Ohr eine andere Geschichte als das Auge erzählt.

So sensibilisiert hören wir beim Abstieg den Klausenbach noch eine ganze Weile, obwohl wir ihn längst nicht mehr sehen. An den Feuchtwiesen einer Senke setzen wir uns auf eine Bank. Ein Hörort mit Zeitverzögerung: Kaum sitzen wir ein paar Minuten still, stimmt das Insektenorchester, das sich durch unsere Schrittgeräusche gestört fühlte, zu einem furiosen Concerto Grosso an. Ein überwältigendes Fiepen und Fiedeln, Brummen und Brausen.

Und wo der Wanderweg eine V-förmige Nische zum Bergwald bildet, klatscht Sam in die Hände – der Wald antwortet mit einem satten, dreifachen Echo. Wir stimmen ein. Klatschen im Takt, erzeugen im Nu das Klangspektrum einer Big Band und tanzen spontan im Free Style drauf los. Wer hätte gedacht, dass uns das Hören in solch einen Freudentaumel versetzen kann.