Login zu »Mein Alpenverein«
Zugang freischalten
»Mein Alpenverein« kostenlos freischalten
Ich bin Mitglied der Alpenvereinssektionen München & Oberland und möchte meinen Zugang zu »Mein Alpenverein« jetzt kostenlos freischalten.
Pflichtfelder sind mit einem Sternchen* markiert.
Nach der Freischaltung erhältst du eine E-Mail an deine E-Mail-Adresse. Bitte klicke den dort enthaltenen Link an, um die Freischaltung zu bestätigen. Mit der Freischaltung stehen dir die Möglichkeiten von »Mein Alpenverein« vollumfänglich zur Verfügung.
»Mein Alpenverein« bietet dir als Mitglied der Alpenvereinssektionen München & Oberland den perfekten Online-Service. Du kannst nach der Freischaltung zukünftig fast alle unserer Leistungen online buchen, ohne aufwendig alle persönlichen Daten in Web-Formulare eingeben zu müssen. Dies ist nicht nur bequem, sondern erhöht auch die Datensicherheit enorm.
Bitte gib deine Mitgliedsnummer (11-stellig, ohne Trennstriche z.b. 18100123456) oder deinen Anmeldenamen ein und klicke auf „Absenden“. Wir schicken dir umgehend einen Link an deine bei uns hinterlegte E-Mail-Adresse. Mit Klick auf diesen Link kannst du dein Passwort zurücksetzen. Bitte überprüfe auch den Spam-Ordner. Solltest du keine E-Mail erhalten, kann es sein, dass wir eine alte oder falsche E-Mailadresse von dir gespeichert haben. Bitte wende dich in diesem Fall an eine Servicestelle.
Weiter ohne Login für:
Achtung:Diese Veranstaltung kann von Mitgliedern anderer Sektionen und Nichtmitgliedern nicht gebucht werden. Jetzt Mitglied werden?
Achtung:Diese Hütte kann von Nichtmitgliedern nicht gebucht werden. Jetzt Mitglied werden?
Achtung:Diese Hütte kann von Mitgliedern anderer Sektionen und Nichtmitgliedern nicht gebucht werden. Jetzt Mitglied werden?
Als Mitglied der Alpenvereinssektionen München & Oberland kannst du deine Beiträge und Nachrichten einfach und jederzeit über das Mitgliederportal »Mein Alpenverein« verwalten. Jetzt Mitglied werden?
Diesen Frühsommer erhielt unsere Lamsenjochhütte eine neue Photovoltaikanlage – das technische i-Tüpfelchen auf der mit einigen Siegeln prämierten „Lams“. Unser Karwendel-Schmuckstück im Porträt
Text: Christian Rauch, Titelbild: Annika Rudolph
→Dieses Bild ist mittlerweile schon veraltet: Inzwischen verfügt die Lamsenjochhütte bereits über große Solarzellen.Foto: Annika Rudolph
Ein wenig eingekesselt liegt sie, die Lamsenjochhütte. Auf stolzen 1953 Metern zwar, doch die Karwendelberge rund herum sind alle deutlich höher. Da hat‘s die Sonne frühmorgens im September schon etwas schwer. Doch bald schiebt sie sich zwischen dem felsigen Hochnisslkamm und dem grasigen Schafjöchl hindurch und taucht die Terrasse der „Lams“ in ein warmes Licht. Hinter der Hütte erstrahlen die wilden Türme der Rotwandlspitze und der Felsklotz der 2508 Meter hohen Lamsenspitze – das Paradeziel für Klettersteigfans, wenn sie auf die Lams kommen.Seit über 100 Jahren steht die Hütte der Sektion Oberland in einem der schönsten Ecken des Karwendels. Die erste Lamsenjochhütte wurde schon 1905 errichtet und unter Bergsteigern schnell ein beliebtes Ziel. Doch Ende Februar 1908 fiel vierzehn Tage lang durchgehend Schnee, danach setzte Föhn ein. Eine gewaltige Lawine brach herab und riss die Hütte in Trümmer. „Alles ruiniert auf Lamsen“, telegrafierte der Bergführer Sebastian Schrettl, genannt „Lamsen-Wastl“, der beim Bau der Hütte beteiligt war und als einer der Ersten zum Unglücksort stieg. Doch die Sektion Oberland gab nicht auf. Schon wenige Monate nach der Lawinenkatastrophe wurde 200 Meter weiter östlich eine neue Hütte gebaut. Und am 27. Juni 1909 feierte man die Einweihung der zweiten Lamsenjochhütte. Sie steht bis heute, über viele Jahrzehnte mehrfach ausgebaut und modernisiert.
→Auf den Dächern von Winterraumgebäude und Energiezentrale haben wir im Sommer 2025 PV-Anlagen errichtet.Foto: Andreas Brachmann
Die jüngste Baumaßnahme auf der Lams fand in diesem Jahr statt, im Mai und Juni vor der Öffnung der Hütte. Auf allen vier Dachflächen der Energiezentrale und des Winterraums wurden Solarzellen montiert. „Nun verfügt auch die Lams über eine klimafreundlichere Energieversorgung“, erklärt Kathrin Hosemann vom Ressort „Hütten und Wege“ der Sektion Oberland.Die drei alten, gasbetriebenen Blockheizkraftwerke wurden abgebaut und durch ein modernes ersetzt, das auch Biogas und sogar Wasserstoff verbrennen kann. „Der Strom soll zukünftig vor allem über die PV-Anlagen generiert werden“, so Hosemann. „Wenn in der Hütte nicht genügend Abnehmer da sind, wird dieser in den neuen Batterien gespeichert. Sobald die Batterieladung zu niedrig wird, schaltet sich das BHKW dazu und lädt die Batterien wieder auf. Wenn die Photovoltaik wegen Dunkelheit oder Schlechtwetter keinen Strom liefert oder der Verbrauch deren Leistung übersteigt, hilft uns also weiterhin das BHKW.“ Seine Abwärme wird zusätzlich für die Warmwasseraufbereitung genutzt.Ganz um die Gasverbrennung kommt man auf der Lams also auch künftig nicht herum, doch die Kombination aus neuem BHKW und Photovoltaik sollte deutlich effizienter und klimafreundlicher laufen als die bisherige Versorgungsanlage. Um wie viel genau, wird nach dieser Sommersaison klar sein.
→Mit insgesamt 99 Übernachtungsplätzen zählt die Lams zu unseren größeren Hütten.Foto: Annika Rudolph
Genau 99 Schlafplätze bietet die Lams, aufgeteilt in vier Doppelzimmer, mehrere Mehrbettzimmer und 66 Matratzenlager. Da Hüttenwirtin Katrin Stadler und ihr Team alles mit dem Pick-up von Schwaz im Inntal hinaufbefördern – auf 15 Kilometer langer, teils steiler und schottriger Straße, über fast 1500 Höhenmeter – ist die Speisekarte so, wie man es auf einer Bergsteigerhütte erwartet. Nix Ausgefallenes und auch keine Pommes stehen drauf, aber zünftige Brotzeiten und Brettljause, Suppen, Hütten-Pasta und selbst gemachter Kaiserschmarrn und Kuchen, wie der legendäre Topfen-Marillenkuchen.Die Hüttenwirtin setzt, soweit möglich, auf regionale Küche, denn die Lams trägt das DAV-Gütesiegel „So schmecken die Berge“. Hütten mit diesem Siegel beziehen einen Großteil ihrer Produkte aus einem Umkreis von 50 Kilometern und möglichst aus ökologischer Landwirtschaft. Auf der Lams kommt vieles von den nächstgelegenen Ortschaften: Brot von einer Bäckerei in Schwaz, Käse aus Hinterriß, Speck und Wurst sowie Marmelade aus Stans, Bio-Eier aus Buch. Selbst der Schnaps entsteht innerhalb des 50-Kilometer-Radius: in einer Brennerei in Brixen im Thale.
Beliebt bei Weitwanderern und Kletterern
Auch das Umweltgütesiegel hat die Lams erhalten. Wasser kommt seit Jahrzehnten aus einer rund 500 Meter entfernten Quelle unter den Felswänden der Lamsenspitze. Hüttenreferent Martin Zacher ist mit der Versorgung sehr zufrieden: „Auch in besonders trockenen Sommern unter mir und meinem Vorgänger fiel sie bisher nicht trocken.“ Zusätzlich verfügt die Hütte über einen Tief- und Hochbehälter, die mit ihrer gespeicherten Wassermenge eine Reserve für mehrere Tage bieten.
→Die Lamsenjochhütte trägt das DAV-Gütesiegel „So schmecken die Berge“.Foto: Max Draeger
Um die Wasserleitung vor Lawinen im Winter zu schützen, baut die Bergrettung Schwaz die Leitung jedes Jahr im Herbst unter ehrenamtlichem Einsatz ab und installiert sie im Mai wieder. „Dieses traditionelle Zusammenhelfen – die Lams ist ja auch Stützpunkt für die Bergretter – ist seit Langem gewachsen, das freut uns sehr“, so Zacher.Zudem wird das Wasser durch eine mit UV-Licht betriebene Entkeimungsanlage geführt und kann als Trinkwasser verwendet werden. Abwasser fließt auf der Lams seit 1999 in eine vollbiologische Kläranlage. Einmal in der Saison fährt ein Spezialfahrzeug zur Hütte hinauf und saugt den Klärschlamm ab.Als hochalpiner Stützpunkt im südöstlichen Teil des Karwendels ist die Lams seit Langem beliebt unter Weitwanderern. Seit genau 50 Jahren gibt es den Nordalpenweg 01, der in rund 50 Etappen Wien mit Bregenz verbindet und durch fast alle Gebirge der Nördlichen Kalkalpen verläuft. Viele begehen Teile des Wegs; die besonders schöne drei- oder viertägige Karwendeletappe verbindet die Lamsenjochhütte mit der Falkenhütte und dem Karwendelhaus.Auch Tagesgäste besuchen die Lams gerne. Drei Anstiege gibt es, die kürzeren starten an der Gramai Alm bei Pertisau am Achensee und in der Eng am Großen Ahornboden und erfordern zwei bis drei Stunden einfache Gehzeit. Beliebtestes Gipfelziel ist die 2508 Meter hohe Lamsenspitze, die die Hütte imposant überragt. Wirklich trittsichere, schwindelfreie und geübte Bergsteiger erklimmen den ausgesetzten Klettersteig, der mit Eisenklammern durch steile Wandfluchten hinauf zum Brudertunnel führt. Durch diesen natürlich entstandenen Felsspalt schlüpft man hinüber auf die Südseite des Massivs.
→Über der Lams thront der markante Lamsenhüttenturm – durch die schwarze Schlucht links davon verläuft der Brudertunnel-Klettersteig.Foto: Annika Rudolph
Wer nicht ganz so sicher ist, kann von der Hütte aus den Normalweg über die Lamsscharte mit einigen Schrofenstellen wählen. Südlich des Gipfels kommen beide Wege zusammen und entlang vieler Drahtseilsicherungen geht es hinauf zum Gipfel der Lamsenspitze. „Ob Brudertunnel oder Normalweg, Klettersteigausrüstung sollte man in jedem Fall anlegen“, rät Martin Zacher. „Außerdem vier bis fünf Stunden in Summe einplanen und den Brudertunnel ausschließlich als Aufstiegsweg nehmen!“Ein zweites großes Gipfelziel, die Hochnisslspitze, ist von der Lams dagegen seit gut zehn Jahren nicht mehr erreichbar. Der Weg wurde durch einen unüberwindbaren Felsabbruch unterbrochen, Dafür warten rund um die Hütte noch kleine Spritztouren: auf das 2080 Meter hohe leichte Hahnkampl im Norden braucht man höchstens zwei Stunden hin und zurück.
Das wenig höhere Schafjöchl ist ähnlich rasch erreichbar, aber etwas anspruchsvoller. Und nur eine halbe Stunde entfernt liegt der Klettergarten „Dreamland“ mit kurzen Routen in vielen Schwierigkeitsgraden. Vom Klettergarten aus startet auch die seit Jahrzehnten beliebte Klettertour über die lange Nordostkante der Lamsenspitze im vierten Grad.
→Hüttenwirtin Katrin Stadler (vorne links) und ihr TeamFoto: ZVG
Wanderer mit viel Kondition können von der Lams das stolze und doch recht einfache 2475 Meter hohe Sonnjoch erreichen. Durch Zwischenabstiege und Gegenanstiege sollte man dafür aber den ganzen Tag einplanen. Bei längerem Aufenthalt ist das Sonnjoch ein gutes Ziel für den letzten Tag, denn vom Gipfel führen Wege direkt hinab in die Eng und zur Gramai Alm.Im Laufe des Oktobers schließt die Lams ihre Pforten. Dann steht ein kleiner Winterraum mit sechs Schlafplätzen zur Verfügung. Im Hoch- und Spätwinter sollte man die Hütte aufgrund der Lawinengefahr aber unbedingt meiden!
Höhe: 1953 m, Karwendelgebirge
Öffnungszeiten: Anfang/Mitte Juni bis Anfang/Mitte Oktober
Übernachtungsplätze: 8 Doppelzimmer, 25 Mehrbettzimmer, 66 Matratzenlager
Preise: Lager 15 EUR für AV-MitgliederInfos und Buchung
zur Übersicht