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Hoch über dem Rißtal liegen mit Fleischbank (2026 m), Hölzelstaljoch (2012 m) und Grasberg (2020 m) drei grasbewachsene Zweitausender dicht nebeneinander. Mit Nutzung des Bergsteigerbusses lassen sich die drei aussichtsreichen Gipfel in einer einsamen, landschaftlich großartigen Streckentour überschreiten.
Tour vom 18.10.2019Text & Fotos: Michael Reimer
TourenzieleFleischbank, 2026 m; Hölzelstaljoch, 2012 m (Ansicht bei austrianmap)
GebirgsgruppeKarwendelgebirge
TalortHinterriß, 928 m
KarteAV-Karte BY 12 "Karwendelgebirge Nord, Schafreiter" 1:25.000
Ausgangspunkt der TourBushaltestelle "Hinterriß Alpenhof", 942 m
Mit Bahn & Bus – sehr empfehlenswertBahn bis Lenggries, weiter mit dem Bergsteigerbus Linie 9569 bis "Hinterriß Alpenhof" (2019 noch bis 27.10. möglich)
Mit Auto ab Münchenca. 1:45 Std. (Anfahrtsroute)
SchwierigkeitBergwanderung mittelschwer
Konditionmittel bis groß
Dauer6 Std. (Gesamtgehzeit ohne Pausen)
Höhendifferenz↑↓ 1280 Hm
Einkehrunterwegs keine
Die Angaben bei der "Tour der Woche" sind redaktionell geprüft, für ihre Richtigkeit und Aktualität kann jedoch keine Gewähr übernommen werden.
Bitte informieren Sie sich selbstständig über das Wetter und ggf. die Schnee- und Lawinenlage. Weitere Hilfsmittel zur Tourenplanung finden Sie bei den "alpinen Links".
Route: Von der Busstation (auch Wanderparkplatz) folgen wir an der Mautstelle vorbei der Teerstraße taleinwärts. Nach 700 m zweigt unser Steig links von der Straße ab (Ww. Schönalm/Fleischbank). Noch in der Talsohle überschreiten wir den Bach des Egglgrabens und wandern auf dem sehr moderat ansteigenden Steig in vielen langen Serpentinen zur schönen Jagdhütte Steilegg hinauf. Unterwegs ergeben sich im lichten Wald bereits sehr schöne Blicke in Richtung Karwendelhauptkamm.
Etwas oberhalb der Jagdhütte gelangen wir an den Wegabzweig zur Schönalm, folgen aber weiterhin dem Pfad Richtung Fleischbank. Auch die Latschenzone wird in weitausholenden Serpentinen ohne Mühe durchquert. An der Gratkante erreichen wir einen weiteren Wegabzweig und wundern uns darüber, warum der finale Wegabschnitt zur Fleischbank als schwarz (schwierig) eingestuft wird; zwar streifen wir an manchen Stellen die nordwärts steil abfallende Hangkante, doch der Steig ist sehr gut angelegt und somit ohne Mühe und Schwindelgefühle zu bewältigen.
Am Gipfelkreuz, das etwas unterhalb des höchsten Punkts angebracht ist, genießen wir einen überwältigenden Blick ins Karwendel. Auch die Hohen Tauern sind im Osten mit Großglockner und Großvenediger gut zu erkennen.
Deutlich anspruchsvoller ist der folgende Abstieg in die Grasscharte zwischen Fleischbank und Hölzelstaljoch, da es teilweise nur auf Steigspuren in kurzen Abschnitten leicht ausgesetzt steil hinab geht. Bei feuchten Bedingungen ist hier erhöhte Vorsicht geboten.
In der Scharte zweigt eine Wanderroute in Richtung Tölzer Hütte ab, wir folgen aber dem klar erkennbaren Wiesenpfad recht steil zum nur mit einem kleinen Gipfelkreuz versehenen Hölzelstaljoch empor. Wie zuvor an der Fleischbank könnte man sich den Gipfelanstieg sparen, indem man die direkte Route auf dem Latschenpfad in Richtung Plumsjoch wählt.
Der Abstieg in die nächste Scharte verläuft einfach und bequem mit gleichbleibend überwältigendem Panorama auf schönen Wiesenpfaden. Nach der Überschreitung eines kleinen Wiesenbuckels bereitet uns das Schild "Nur für Geübte" auf eine kurze, mit Drahtseilen gesicherte einfache Kletterstelle vor, wodurch die Landschaft prägende Felsrippe überwunden wird.
Direkt am Ausstieg der Rinne müssen wir uns entscheiden, ob wir ca. 80 Hm zum Grasberg aufsteigen oder ob wir dem klar erkennbaren, unterhalb des Gipfelaufbaus verlaufenden Pfad nach Osten folgen. Die Überschreitung des Grasbergs ist anspruchsvoller als die der vorangegangenen Gipfel, da ein Großteil der Route weglos verläuft (der Einstieg ist weder markiert noch wirklich erkennbar) und steile Abschnitte gequert werden müssen. Auch aus Zeitgründen haben wir auf den Gipfel verzichtet und stattdessen den sanft absteigenden Latschenpfad bevorzugt.
An einem Wiesenplateau münden wir in den zuletzt eben verlaufenden Almweg, der uns zur Grasbergalm leitet. Der folgende Abstieg erfolgt mit schönem Blick in das Johannestal, mit den schattigen Lalidererwänden im Hintergrund, das bunte Herbstlaub genießend, auf einem steinigen Karrenweg. Die Bushaltestelle Kreuzbrücke befindet sich unmittelbar an der Mautstraße.
Hinweis: Der Bergsteigerbus verkehrt in dieser Saison nur noch an den Wochenenden 19./20. Oktober und 26./27. Oktober. Für diese Wanderung empfiehlt es sich, den Bus um 8.17 Uhr in Lenggries zu nehmen und für die Rückfahrt um 16.43 Uhr an der Station Kreuzbrücke zu sein. Somit verbleiben unterwegs bei rund 6 Std. reiner Gehzeit gut 1 ½ Std. Pause.