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Die Hochgebirgsschule

Generationen von Bergsteigerinnen und Bergsteigern haben auf dem Taschachhaus ihre Hochtouren-Ausbildung absolviert. Die Hütte der Sektion München ist aber auch für individuelle Übernachtungs- und Tagesgäste ein behaglicher Stützpunkt mit vielfältigem Tourenangebot.

Text: Christian Rauch, Titelbild: Bernd Ritschel

 

Schon morgens um halb sechs verlässt die achtköpfige Gruppe das Taschachhaus. In voller Hochtourenmontur treten sie über die Schwelle, um der Wildspitze, mit 3768 Metern der zweithöchste Berg Österreichs, aufs Haupt zu steigen. Bald werden sie am Rand des Taschachferners die Steigeisen anlegen, Seilschaften bilden und noch mal einen Riegel nachschieben – währenddessen legt sich unten auf der Hütte eine weitere Gruppe die Klettergurte an. Sie haben nicht verschlafen: Ihr Ziel ist das nahe gelegene Hüttenwandl, wo Standplatzbau und Abseilübungen auf dem Programm stehen.

 


Für gesellige Kurswochen ist das Taschachhaus perfekt ausgestattet.
 Foto: Bernd Ritschel


Hoch über dem Pitztal gelegen, ist das Taschachhaus auf 2434 Metern einer der wichtigsten Ausbildungsstützpunkte für Hochtouren im deutschen und österreichischen Alpenraum. Ein Großteil der rund 10.000 Übernachtungen pro Saison wird von Gletscher- und Kletterkursen gebucht. Veranstalter sind neben dem Alpenverein München & Oberland weitere AV-Sektionen, die Bundesverbände von DAV und ÖAV sowie kommerzielle Bergschulen. Neben dem naturgegebenen Kursgelände vor der Hüttentür gibt es im Taschachhaus auch zwei großzügige Seminarräume und eine 7,5 Meter hohe Indoor-Kletterwand mit über hundert Quadratmetern Kletterfläche – perfekt für Theorie und Praxis. Übernachtet wird in bequemen Mehrbettzimmern und Matratzenlagern, 154 Schlafplätze stehen zur Verfügung. Etagenduschen und beheizte Schuh- und Trockenräume schaffen Komfort. Wer hier vier oder fünf Mal nächtigt und jeden Tag Ausbildung hat, soll sich wohlfühlen. Und natürlich auch die, die nur einmal übernachten oder als Tagesgast einkehren.

 

Eigener Ausbildungsstützpunkt

In seinen Anfangsjahren war das Taschachhaus ein bescheidenes Hütterl, 1873/74 vom Deutschen Alpenverein wenige Jahre nach dessen Gründung erbaut. 25 Jahre später schuf die Sektion Frankfurt einen Neubau. Zwei Erweiterungen und Modernisierungen folgten, bevor die Hütte von 2005 bis 2008 einer Generalsanierung unterzogen und dabei deutlich vergrößert wurde. Die Baukosten liefen dabei aus dem Ruder und die Sektion Frankfurt musste sich von der Hütte trennen. 2010 übernahm die Sektion München das Taschachhaus. „Bis dahin waren wir mit unseren Hochtourenkursen stets Gast auf den Hütten anderer Sektionen“, erklärt Thomas Gesell, Ressortleiter Hütten & Wege. „Für die größte und eine der ältesten Sektionen des Deutschen Alpenvereins bot der Kauf des Taschachhauses die Gelegenheit, einen eigenen Ausbildungsstützpunkt zu führen, und damit auch Verantwortung innerhalb der Solidargemeinschaft der DAV-Sektionen für den Erhalt des Hüttennetzes zu übernehmen.“

 


Hoch gelegen: Das Taschachhaus ist die Eintrittskarte zu den Ötztaler Riesen um Wildspitze & Co.
Foto: Bernd Ritschel


Vorreiter in der klimaneutralen Bewirtschaftung

Die hochalpine Lage birgt bei Betrieb und Unterhalt der Hütte aber besondere Herausforderungen: Stark schwankende Niederschläge in Folge des Klimawandels erschweren die Wasser- und Energieversorgung, Muren verlegen regelmäßig die Zufahrt des Tales; 2022 auch den Einlauf des erst 2021 technisch modernisierten Wasserkraftwerkes. „An sich funktioniert das Wasserkraftwerk hervorragend“, so Thomas Gesell. „Es sichert uns vollständig eine CO2- neutrale und damit nachhaltige Energieversorgung im Taschachhaus. Aber gegen 80 Tonnen Geschiebe auf dem Einlaufbauwerk in einer Nacht bist du erst mal machtlos.“

„Volle Klimaneutralität auf allen Hütten bis zum Jahr 2030“ – das ist das erklärte Ziel des Alpenvereins München & Oberland. Das Taschachhaus zählt auf diesem Weg zu den Vorreitern. Neben grünem Strom werden hier schon seit Jahren viele Register gezogen, um den Hüttenbetrieb schrittweise in Richtung Klimaneutralität zu führen. Die zusammen mit der Universität Innsbruck durchgeführte Nachhaltigkeitsstudie ANAH lieferte hierzu wichtige Impulse, die jetzt vor Ort von Pächter und Sektion sukzessive umgesetzt werden.

 


Beliebter Aussichtsberg: Aufstieg zur Ölgrubenspitze, am Übergang zwischen Pitz- und Kaunertal
Foto: Archiv Sektion München

 

Tourenmöglichkeiten: Von Wanderungen bis hochalpin

Die Tourenwelt am Taschachhaus ist vielltig. Wer nicht die vielen hochalpinen Gipfel zum Ziel hat, erhält am recht leicht zu erreichenden Ölgrubenjoch einen Überblick der umliegenden Gletscher und Gipfel, bis ins benachbarte Kaunertal. Abenteuerlich und doch wandertauglich ist der Anstieg von der Hütte zur neuen Hängebrücke, die die Sektion München im vergangenen Jahr unterhalb der Gletscherzunge des Taschachferners erbaut hat. Der Rückgang des „ewigen Eises“ hat die 52 Meter lange Installation notwendig gemacht. Dank der neuen Seilbrücke wird auch der Pitztaler Gletschersteig hinauf auf den 3438 Meter hohen Hinteren Brunnenkogel wieder begehbar, von dem aus Bergbahnen „kniefreundlich“ zurück ins Tal führen. Eine bequeme und landschaftlich reizvolle Tagestour zum Taschachhaus startet an der Bergstation der Rielseebahn und führt über den Fuldaer Höhenweg zur Hütte. Nach einer genüsslichen Brotzeit geht es dann hinunter ins Taschachtal, wo wahlweise Leihräder den Weg zurück nach Mandarfen verkürzen.


Fast erreicht: Das Taschachhaus auf 2434 Metern liegt hoch über dem Pitztal.

»Ich freue mich auf die Herausforderung«

Interview mit dem neuen Hüttenpächter

 

Jürgen Eiter (44) wohnt in St. Leonhard im Pitztal. Der gelernte Restaurantfachmann wird neuer Pächter im Taschachhaus der Sektion München. Am 15. Juni 2023 sperrt er zum ersten Mal die Hütte für Besucher auf.

 

Jürgen, wie kamst du auf das Taschachhaus?

Ich bin in St. Leonhard im Pitztal aufgewachsen. Als ich klein war, bewirtete mein Onkel die Braunschweiger Hütte. Sie liegt wie das Taschachhaus hoch über dem Talende. Ich war oft oben. Ich habe dann nach meiner Lehre ein Restaurant im Tal betrieben. In den letzten Jahren ging‘s mit meiner Frau auf die Tiefentalalm über St. Leonhard. Drei Sommer lang haben wir sie bewirtet. Als ich erfahren habe, dass das Taschachhaus frei wird, habe ich mich sofort beworben.

Auf der Tiefentalalm hattet ihr acht Schlafplätze, jetzt sind es 154. Wie schafft ihr das?

Das Kernteam bilden ich, meine Frau Martina, mein Sohn Kevin und seine Freundin Isabella. Wir vier haben alle Gastronomieerfahrung. Ich werde zudem Angestellte vom Vorpächter übernehmen sowie – je nach Saison und Wetter – weitere Hilfskräfte anstellen. Als Koch habe ich meinen langjährigen Freund Bernhard gewinnen können, der bisher im Tal in einem guten Hotel gekocht hat.

Kannst du uns schon verraten, was ihr auf die Speisekarte schreibt?

Wir beratschlagen im Moment noch einige Details. Es wird eine sehr regionale Küche geben, in der viel Wert auf Frischeund Qualität gelegt wird. Wir wollen auch alte Rezepte unserer Großeltern wieder aufleben lassen und damit manch Pitztaler Spezialität wieder ins Bewusstsein rücken. Lasst euch überraschen! Meine Frau Martina übernimmt die Leckereien – ihre Kuchen und der Kaiserschmarrn waren auch auf der Tiefentalalm sehr beliebt.

Worauf freust du dich, wenn du jetzt auf das Taschachhaus gehst?

Erst einmal gibt’s viel zu tun. Ich werde schon zwei Wochen vor der Öffnung am 15. Juni oben sein. Zusammen mit meinem Vorgänger Christoph Eder werden wir die Hütte nach der Winterpause auf Vordermann bringen: Energie, Kläranlage, Wasserversorgung. Eine Hubschrauberlieferung bringt für die Vorbereitungen das Nötigste. Sobald die Lawinenkegel aus der Zufahrt zur Materialseilbahn geräumt sind, folgt die große Eindeckung mit den Lebensmitteln. Ehrlich gesagt: Ich freue mich auf die Herausforderung! Es tut gut, im Hochgebirge zu arbeiten, auf einer so schön gelegenen Hütte. Viel Zeit wird mir nicht bleiben, aber ich möchte unbedingt mal wieder die Wildspitze besteigen. Mit meinem Onkel war ich zuletzt als Jugendlicher oben. Damit ich meinen Gästen gute Tipps geben kann, muss ich natürlich auf jeden Gipfel um die Hütte mal hinauf. Vor der ersten Saison klappt das nicht mehr, aber danach braucht man ja auch noch Ziele.

Also jedes Jahr einen Gipfel außerhalb des Hüttendienstes?

Sicher mehrere. Wie es sich ausgeht. Ich plane auf jeden Fall viele Jahre im Taschachhaus. Freilich, keiner weiß, was die Zukunft genau bringt. Aber ich könnte mir vorstellen, so lange wie mein Vorgänger oben zu sein – oder noch länger, wenn die Jugend mitspielt und mich als Unterstützung braucht.


Die neuen Hüttenpächter:  Jürgen und Martina Eiter werden auch von ihrem Sohn Kevin und seine Freundin Isabell unterstütz.
Die neuen Hüttenpächter: Jürgen und Martina Eiter werden auch von ihrem Sohn Kevin und seine Freundin Isabell unterstütz.

Unser besonderer Dank an die vorherigen Pächter

Christoph Eder und Barbara Klingseis haben das Taschachhaus 16 Jahre lang gehegt und gepflegt. Sie meisterten nicht nur den Hüttenbetrieb routiniert und souverän – ihr Blick ging vielmehr weit über den Tellerrand hinaus: Ob stundengenaue Tipps zur Wetterlage, Hinweise zur Steinschlaggefahr oder zum Wegezustand, ob routinierte Mithilfe bei der Bergrettung, ob vielfältiges kulinarisches Angebot auch für Vegetarier und Veganer oder Trostpflaster auf manch seelisches Wehwehchen der Gäste – Christoph und Barbara haben stets an alle und alles gedacht. Sie hinterlassen ein gepflegtes und rundum beliebtes Haus. Euch an dieser Stelle noch mal einen ganz herzlichen Dank! Und euren Nachfolgern, Jürgen Eiter und seiner Familie alles Gute für einen erfolgreichen Start auf dem Taschachhaus!