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Eine eher versteckte Funktion im Online-Kartenwerk BayernAtlas zeigt das Lawinenkataster des Bayerischen Hunderte Tonnen an Lebensmitteln müssen jede Saison auf die Hütten des Alpenvereins gebracht werden. Ob auf steilen Fahrwegen, per Materialseilbahn oder gar mit dem Hubschrauber – für die Hüttenpächter bedeutet das akribische Planung, hohe Kosten und viel Anpacken.
Interview: Christian Rauch, alpinwelt 1-2022
Ein sonniger Junitag am Kaindlgrat unterhalb des Großen Wiesbachhorns in den Hohen Tauern. Auf gut 2800 Metern Höhe hat es deutliche Plusgrade. Über dem Heinrich-Schwaiger-Haus wirbelt der Hubschrauber den Neuschnee auf, der an den Vortagen gefallen war. Ein Flutlotse gibt dem Piloten Handzeichen. Zentimetergenau lädt der mitten auf der Hüttenterrasse die Versorgungsgüter ab. Bierfässer und bis zu zwei Meter große Säcke und Netze voller Lebensmittel, die an Ketten und Seilen am Hubschrauber hingen. Hüttenpächterin Caro Freisleben und bis zu 15 Helferinnen und Helfer räumen alles im Akkord in die Hütte. Schachteln mit 380 Eiern, 12 Kilogramm schwere Säcke mit Zucker und Halbzentnersäcke mit Mehl. Fleisch, Käse, Gemüse, Brot, Tragl mit Limo und Saft. Und nach zehn Minuten kommt die nächste Ladung an.
Über ein Dutzend Mal fliegt der Hubschrauber an diesem Erstversorgungstag. Drei Tage später wird das Heinrich-Schwaiger-Haus die Saison eröffnen. Bis dahin müssen Freisleben und ihr Team alles eingelagert haben. Neben den Lebensmitteln auch die Gasflaschen für den Herd, Geschirr, Putzmittel, Klopapier, Klamotten sowie Werkzeuge und Materialien für Reparaturen. Dazu kommen rund acht Raummeter Brennholz für die viermonatige Saison. Die Einkaufslisten, die die Pächterin in den vergangenen Monaten erstellt hat, sind 20 Seiten lang. Acht verschiedene Lieferanten bringen am Flugtag alles von Zell am See hinauf zum Zwischenlager am Mooserbodenstausee, wo das Hubschrauberunternehmen abhebt.
Über die Saison hinweg wird der Hubschrauber noch ein zweites Mal im August kommen. Im Nationalpark Hohe Tauern sind Versorgungsflüge nur sehr begrenzt erlaubt. Und wenn der geplante Tag näherrückt, muss noch das Wetter mitspielen. „Hüllen Wolken den Grat ein, geht erst mal nichts“, erklärt Freisleben. Auch die Windgeschwindigkeit kann einen Flugtag beeinträchtigen. „Bis etwa 40 km/h fliegen wir mit 700 kg pro Flug. Darüber, bis 70 km/h, reduziert sich die Last auf etwa die Hälfte.“ Ist der Wind in Böen noch stärker, ist Warten angesagt. „Bisher konnten wir selten am geplanten Tag fliegen, aber meistens am Tag darauf“, so die Pächterin. Oft könne sie den Lieferanten noch am Vorabend Bescheid geben. Aber es kann auch passieren, dass die zum Startplatz hinauffahren und trotzdem nicht geflogen werden kann. Dann müssen die Lieferanten erst einmal alles wieder zu Tal fahren, damit nichts verdirbt. Geht zwischen den beiden Flugtagen Ware aus, verfügt Freisleben noch über den traditionellsten aller Versorgungswege – selbst hinauftragen. Doch sie ist nicht allein. Regelmäßig deponiert sie in einer Kiste am Beginn des Aufstiegs haltbare Lebensmittel. Wanderer nehmen dann immer wieder eine Packung in ihrem Rucksack mit.
Weite Wege im Karwendel
Das Heinrich-Schwaiger-Haus ist die exponierteste und, vom per Zugspitzbahn versorgten Münchner Haus abgesehen, die höchstgelegene Hütte der Sektion München. Doch auch die Knorrhütte im Wettersteingebirge wird ausschließlich mit dem Hubschrauber beliefert. Da sie mit bis zu 10.000 Übernachtungen pro Jahr um ein Mehrfaches frequentierter ist als das Heinrich-Schwaiger-Haus, muss auch mehr transportiert werden. Gleichzeitig verbietet auch hier ein Naturschutzgebiet zu viele Flüge. Vier pro Saison sind erlaubt und dann werden auch die tiefer gelegene Reintalangerhütte sowie das Oberreintal mitversorgt. Die Kosten pro Saison liegen bei rund 15.000 Euro, beim Heinrich-Schwaiger-Haus sind es für zwei Flugtage rund 10.000 Euro. Günstiger ist die Versorgung einer Hütte über eine Materialseilbahn. Drei- bis fünfttausend Euro pro Saison schlagen da zu Buche – für Wartung, Reparaturen und Strom.
Das Watzmannhaus konnte seine Seilbahnkosten auch dank des hauseigenen Solarstroms in den letzten Jahren deutlich reduzieren. Die größte Hütte der Sektion München versorgt ihre bis zu 12.000 Übernachtungs- und bis zu 20.000 Tagesgäste pro Saison ausschließlich per Materialseilbahn. Dreimal pro Woche bringt sie in der Hochsaison ein bis anderthalb Tonnen Lebensmittel und bis zu 25 Bierfässer zur 1930 Meter hoch gelegenen Hütte. Da die Gondel nur maximal 250 kg tragen kann, sind etliche Fahrten erforderlich. Dazu kommen pro Saison bis zu zwei Tonnen Holzbriketts für die Heizung und 2500 Liter Rapsöl für das Blockheizkraftwerk. Zur Talstation auf 1400 Metern Höhe fährt das Pächterehepaar Annette und Bruno Verst fast alles mit dem eigenen geländegängigen Fahrzeug. Nur der Unimog der lokalen Berchtesgadener Brauerei schafft sonst die Fahrt hinauf.
Gegenüber dem Hubschrauber hat eine Materialseilbahn einige Vorteile: Sie fährt auch im Nebel und bei Regen, nur starker Wind und Gewitter bremst sie aus. Und da sie rasch einsatzbereit ist, kann man flexibel nachliefern, wenn etwas ausgeht. Materialseilbahnen versorgen auch die Höllentalangerhütte im Wetterstein, das Taschachhaus in den Ötztaler Alpen und die Stüdlhütte im Nationalpark Hohe Tauern. Die meisten Hütten aber haben eine – oftmals steile und steinige – Fahrstraße als Transportweg, zum Beispiel die Falkenhütte und die Lamsenjochhütte der Sektion Oberland im Karwendel. Bertl Rackwitz bewirtschaftet seit Kurzem beide Häuser. Der Tiroler, der im Winter die private Enzianhütte in Fieberbrunn betreibt, hat extra eine deutsche GmbH gegründet, um Einkauf und Versorgung zu stemmen. „Ein Angestellter ist die Saison über nur mit den Hüttenfahrten beschäftigt“, so Rackwitz. „Der fährt zum Großmarkt in München, zu regionalen Betrieben und dann jede Woche zweimal zur Falken- und zweimal zur Lamsenjochhütte.“ Da die Falkenhütte aber von Hinterriß angefahren wird und die „Lams“ vom Inntal aus, auf der anderen Seite des Karwendels, muss der Fahrer jede Woche weite Strecken zurücklegen. Weil sich drei Menschen nur auf die Versorgung konzentrieren und die Hütten von Bertl Rackwitz große Abnehmer sind, kann effizient und günstig eingekauft werden, egal, ob Lebensmittel oder Küchenmaschinen. So gibt es bei seiner Frau Claudia, die mit einem großen Team die Falken- und die Lamsenjochhütte bewirtet, einen Latte Macchiato ebenso wie verschiedene Burger, mit Fleisch, vegetarisch und vegan. Die jüngste, millionenteure Modernisierung der Falkenhütte bietet nun auch mehr Lager- und Kühlräume für eine große Vielfalt an Lebensmitteln.
Hoher Aufwand für Winterbetrieb
Generell hängt das kulinarische Angebot auf einer Hütte auch vom Versorgungsweg ab. Läuft der nur per Hubschrauber, ist die Karte eher kleiner und auf der Hütte muss viel tiefgekühlt werden. Der Qualität schadet das nicht. „Frisch geliefertes Fleisch friere ich oben auf der Hütte ein“, sagt Caro Freisleben vom Heinrich-Schwaiger-Haus. „Wenn ich absehen kann, wie viel Fleischgerichte an einem Tag bestellt werden, taue ich es am Vorabend portionsweise auf.“ Das Gleiche geschieht mit Kartoffel- und Knödelgerichten, Gemüse oder Erdbeeren. In Hütten mit Materialseilbahn oder Fahrweg können frische Produkte meist direkt verarbeitet werden – wie auf der Falken- und der Lamsenjochhütte. Auch die Stüdlhütte der Sektion Oberland, auf 2801 Metern unterhalb des Großglockners gelegen, bemüht sich um eine große Auswahl. „Jeden Abend machen wir ein Buffet mit Salaten, Vor-, Haupt- und Nachspeisen“, sagt Pächter Matteo Bachmann. „Dadurch geht weniger zurück und wir werfen weniger weg.“ Unmittelbar vor dem Wochenende erfolgt der Haupteinkauf. Mit dem Lieferauto gelangen rund anderthalb Tonnen Lebensmittel zur privaten Lucknerhütte auf 2240 Metern Höhe und dann mit der Materialseilbahn zur Stüdlhütte. „Am Montag bestelle ich dann wieder und am Dienstag kommt die nächste Fuhre.“
Am einfachsten haben es talnahe Hütten. Zur Albert-Link-Hütte der Sektion München und zur Oberlandhütte der Sektion Oberland, die nahe bei den Ortschaften Spitzingsee und Kirchberg in Tirol liegen, führen geteerte und für normale Lkws befahrbare Autostraßen. Zur Albert-Link-Hütte liefern die allein 30 Tonnen Mehl pro Jahr – denn die Hüttenpächter betreiben eine eigene Backstube. Dank der einfachen Versorgung haben die beiden Hütten ganzjährig geöffnet. Auch die Stüdlhütte und die Johannishütte der Sektion Oberland in den Hohen Tauern schaffen es, zur Zeit der Skihochtouren zwischen März und Mai ihre Pforten zu öffnen. Doch der Aufwand dafür ist ungleich größer: Die Johannishütte, die ansonsten per Fahrweg versorgt wird, braucht eine extra Hubschrauberlieferung. Und für die Stüdlhütte müssen in dieser schneereichsten Zeit die Lebensmittel per Pistenraupe zur Talstation der ersten Materialseilbahn zur Lucknerhütte gebracht und dort in die zweite, eigene Materialseilbahn umgeladen werden.
16 bewirtschaftete Hütten nennen die Alpenvereinssektionen München und Oberland ihr Eigen. 2022 kommt noch das Taubensteinhaus hinzu, das von der Sektion Bergbund herüberwechselt. In beiden Sektionen gibt es hauptberufliche Ansprechpartner, Thomas Gesell und Carina Neuner mit Team, die den Hütten mit Rat und Tat zur Seite stehen – besonders bei so einem komplexen Thema wie der Versorgung.
> Trinkwasser wird seit jeher immer an Quellenin Hüttennähe gewonnen. Heute wird das Wasser gefiltert und mit Ultraviolettstrahlung entkeimt. Talnahe Hütten, ab 2023 auch die Schönfeldhütte, hängen meist am Trinkwassernetz der Gemeinde.
> Da Berghütten immer mit einem anderthalb sogroßen Satz an Bettwäsche bestückt sind wie nötig, muss nur gelegentlich neue Wäsche nach oben. Viele Hüttenpächter waschen die Saison über auch oben am Berg.
> Diesel braucht es in den meisten Berghütten nurnoch für das Notstromaggregat – wenige Tage pro Saison. Regenerative Anlagen wie Solar-, Wind- oder Wasserkraftwerke decken den Strombedarf. Als dies noch voll mit Diesel erfolgte, musste viel Brennstoff zu den Hütten transportiert werden. Bei der alten Höllentalangerhütte waren es rund 15.000 Liter pro Jahr. Das entspricht 75 Fahrten mit der Materialseilbahn, die nun dank neuer Wasserkraftanlage nicht mehr nötig sind.