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In Ausgabe 2/2025 unserer Mitgliederzeitschrift alpinwelt, die Anfang Juni erscheint, werden wir uns dem Thema "Macht" widmen. Macht bringt es, auch im Bergsport, mit sich, dass sie ausgenutzt oder gar missbraucht werden kann – etwa in Form von Sexismus am Berg. Uns interessiert, ob und welche Erfahrungen ihr dazu gemacht habt. Im Zentrum steht dabei diese Frage:
„Stereotype, Machtgefälle, Alltagssexismus: Gab es eine Situation im Bergsport, in der für dich eine Grenze überschritten war?“
Wenn du zu diesem Thema deine Erfahrungen teilen magst, dann schreib uns bitte bis 04. April 2025 an redaktion@alpinwelt.de oder kommentiere unter diesem Artikel. Für einen Abdruck in alpinwelt 2/2025 sollte die Länge eures Beitrags 1000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) nicht überschreiten.
Um das Eis zu brechen, hat Katharina Kestler bereits den Anfang gemacht. Ihren Beitrag findet ihr direkt unten in den Kommentaren. Die Münchner Journalistin hat das Thema Sexismus am Berg im BR-Podcast "Bergfreundinnen" bereits mehrmals beleuchtet.
Danke für eure Unterstützung – eure alpinwelt-Redaktion
Die Zuschriften geben die Meinung der Einsendenden wieder und sind in keinem Fall Meinungsäußerungen der Redaktion. Bitte beachtet dazu auch unsere Netiquette.
"Davon gab es zahlreiche. Ich habe sie lange runtergeschluckt, weggelacht und oft auch vergessen. Gerade weil sie eben so alltäglich sind, und ich ja trotzdem weiterhin an den Berg gehen wollte, auch mit Männern. Meine Strategie, um mir von den Grenzüberschreitungen meine Zeit am Berg nicht vermiesen zu lassen war es, die Lustige und Lockere zu geben, und mich auf die Seite der grenzüberschreitenden Männer zu schlagen. Heute weiß ich, dass ich mir und meinem Geschlecht so keinen Gefallen getan habe. Dass es für einen gesellschaftlichen Wandel im Bewusstsein unerlässlich ist, etwas zu sagen. Grenzüberschreitungen anzusprechen und zu thematisieren. Egal ob ich und meine Freundinnen beim Tourengehen „der Kochkurs auf Ausflug“ genannt werden, mich der alternde Übungsleiter beim Lawinenkurs angräbt und grenzüberschreitend berührt, der Bergführer meine Freundin in einer für sie ohnehin schon beängstigenden Situation wegen ihrer Klettertechnik anschreit, statt ihr in der Angst beizustehen oder Männer beim Biken ein „jetzt warste aber schnell für eine Frau“ loswerden müssen."
Katharina Kestler, 05.03.2025
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"Ich war vor ein paar Wochen mit Freunden auf Skitour. Wir haben gerade die Verschüttetensuche nach einer Lawine geübt, als ein älteres Pärchen bergauf an uns vorbeikam (ebenfalls auf Skitour). Die Frau war etwas voraus, und als sie mich erreichte, fragte sie, wo wir heruntergefahren sind und wie die Schneelage oben ist. Ich schilderte ihr kurz unsere Abfahrt und gab ihr zwei Empfehlungen für den Aufstieg. Nun kam auch ihr Mann an, der ziemlich forsch fragte, was seine Frau mit mir zu bereden habe. Ich antwortete, dass sie mich einfach gefragt habe, wo wir abgefahren sind und wie die Schneequalität oben ist. Daraufhin meinte er, das solle sie (seine Frau) nichts angehen – er entscheide, wo es hingehe: „Ich mach das schon“, um seine Worte zu verwenden. Ich war verdutzt. Seine Frau schien dieses Verhalten jedoch zu kennen oder zu akzeptieren – sie lachte nur und meinte, er solle ruhig vorausgehen. Sie bedankte sich bei mir und lief dann in der Spur ihres Mannes hinterher."
Kieran Oswald, 13.03.2025
"Ich glaube, kaum eine Bergsteigerin kennt sie nicht: diese Situationen von bloß nervig bis hin zu, im blödesten Fall, beängstigend. Eine kleine Auswahl aus gut 40 Jahren aktivem Bergsteigen: wir (4 Frauen ü40) machen eine längere Durchquerung und werden wiederholt von älteren Herren angesprochen, was wir denn ”so alleine im Gebirg” machen würden; der Hüttenwirt, der uns ”Madln” am Nachmittag unbedingt einen Schnaps aufdrängen will und erst aufhört, als wir unwirsch werden; ungewollte Anmache, wenn Frau ohne Mann auf der Hütte sitzt; übelste sexistische Sprüche einer ziemlich betrunkenen Männergruppe darüber, was nachts im Lager noch laufen könnte (und da hatte ich sogar meinen Mann dabei ...). Schon fast skurril: mein Mann ruft bei einer Hütte an und erfährt, es sei alles schon voll. Ich ruf dort an und erfahre ” für zwoa Madl find’ ma immer an Platz”. Meistens hab ich’s wie Kaddi gemacht - weggelächelt, weggescherzt, weggegangen. Frau will ja keine Spielverderberin sein, keine Zicke. In der Rückschau hätte ich mich einige Male trauen sollen, die Krallen auszufahren und die Grenzen deutlich zu machen. Denn wer mich dann ”zickig” findet ... will ich mit dem wirklich auf den Berg und mich auf ihn verlassen?"
Claudia Niedzela-Felber, 13.03.2025
"Ich war in Arco zum Mehrseillängenklettern. Ich war am Stand beim Nachsichern meines Kletterpartners als der Vorsteiger einer zweiten Seilschaft an den Stand geklettert kam. Der Standplatz war sehr groß und einfach zu erreichen. Anstatt einen der einfachen gut erreichbaren Felsen zu greifen, griff der Vorsteiger an den Fels zwischen meinen Beinen. Er hat mich nicht berührt, aber deutlich meine persönliche Grenze überschritten. Ich habe mich sofort unwohl gefühlt – aber auch hier, wie viele andere Male erst den Fehler bei mir gesucht anstatt direkt auszusprechen, dass ich sein Verhalten nicht korrekt und übergriffig fand. Er hätte genug andere Möglichkeiten gehabt, den leichten Standplatz zu erreichen."
BD, 14.03.2025
"Traurig, dass mir da sofort mehrere Situationen am Berg und im Tal einfallen. Die extremste ereignete sich für mich ausgerechnet während eines DAV-Kurses. Ich war die einzige Frau, die alleine am Hochtourenkurs teilnahm. Ab Minute eins wurde ich vom Bergführer angegraben, Erklärungen gab es mit starker Häufung bei mir "hands-on". Über vier Tage wurden Verhalten und Kommentare stetig aggressiver, bis er mich am letzten Abend unverblümt nach meinem Beziehungsstatus fragte. Wohlweislich hatte ich bis dahin meine lesbische Beziehung verschwiegen. Die restliche Zeit war kaum auszuhalten. Nicht nur wegen unglaublich niveauloser Gesten und stark sexualisierter Kommentare, darunter das Angebot, mir seinen geilen Ziegenbock zu leihen, falls ich mal wieder einen Mann bräuchte. Sondern auch, weil er das Thema offenbar mit dem Hüttenwart besprochen hatte, der mir beim Begleichen der Rechnung unmissverständlich klarmachte, dass auf seiner Hütte nur "normale“ Frauen willkommen seien."
Sonja, 16.03.2025
"Leider musste ich auf der Terrasse einer Berghütte feststellen, daß Tagesausflügler eine junge, weibliche Bedienung sehr bedrängten und es zu übergriffigem Kontakt kam. Ich ging zum Wirt und sagte ihm Bescheid. Der war sehr diplomatisch in seiner Ansage und meiner Meinung nach zu nachsichtig. Als die Bedienung erneut Getränke brachte und nichts von einer Bitte um Entschuldigung zu hören war, beobachtete ich weiter. Als dann aber einer der Männer die Bedienung sagte, daß der Wirt wohl ein Vorrecht auf sie habe, konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und habe an deren Tisch dem Ältesten (~35-40) der Gruppe die Frage gestellt, ob er es gerne sehen würde, wenn man seine Tochter so behandeln würde. Als die Antwort kam, er habe keine Tochter, sagte ich nur noch, daß es gut sein, wenn sich Menschen wie er nicht vermehren. Unter dem Beifall der anderen Terrassenbesucher ging ich dann wieder zu meinem Tisch. Dies ist sicher ein extrem Beispiel. Aber als Mobbingopfer in meiner Kindheit, komme ich mittlerweile sehr schnell an meine Grenze, was ich ertragen kann."
Jürgen, 31.03.2025
"Ich erinnere mich an einen Moment in einem Kurs, in dem es darum ging, eine schwere Last gemeinsam zu bewegen. Die Anweisung des Lehrenden war direkt an mich gerichtet: „Du bist doch ein Mann, pack doch mal mit an!“ Das hat mich irritiert, weil es mein Geschlecht in den Vordergrund stellt, anstatt meine individuelle Fähigkeit oder Bereitschaft zu berücksichtigen. Es ging nicht darum, ob ich mich fit fühlte, ob ich vielleicht eine Verletzung hatte oder ob jemand anders gerade viel motivierter gewesen wäre – sondern nur darum, dass ich ein Mann bin und deshalb „stark“ zu sein habe."
Anonym, 31.03.2025
"In der Tat ist es so, dass ich als alleinwandernde Frau nicht auf einer Hütte im Lager übernachten möchte. Alltagssexistische Bemerkungen gibt es immer wieder. Es ist mir nie etwas Schlimmeres passiert."
Anja, 31.03.2025
"Ich hatte tatsächlich noch nie eine solche Situation. Vielleicht ist es der Tatsache geschuldet, dass ich meistens mit meinem Partner oder einer Gruppe unterwegs bin, aber selbst wenn ich nur mit einer Freundin unterwegs war, kann ich mich an keine unangenehme Begegnung erinnern. Klar wurde ich das eine oder andere Mal angesprochen, aber immer nett und nie so, dass ich mich unwohl gefühlt habe."
Kathrin, 31.03.2025
"Also, ich habe die Kommentare gelesen und kann diese voll nachvollziehen. Ich bin nun doch schon viele Jahrzehnte in den Bergen als Wanderer unterwegs, aber so Übergriffiges ist mir nicht bewußt."
Johannes, 31.03.2025
"80-90 % der Menschen, die am Berg meinen Weg kreuzen sind freundlich, respektvoll und zuvorkommend. Wenn mich was stört sind es die vielen Tempos am Wegesrand und meist eher vom Tal hoch Hunde Häufchen Tüten. Aber nochmal, ich treffe überwiegend zuvorkommende Menschen am Berg. Ich kann mit der Umfrage nichts anfangen und bedaure das für jeden der am Berg derart belästigt wird. Lg …"
Pit Bru, 31.03.2025
"Eine Situation, die mir spontan einfällt war auf einer After-Work-Skitour mit einer Freundin. Wir waren auf Pistenskitour zu einer offenen Hütte unterwegs. Oben zogen sich die Männer reihenweise ihre verschwitzten T-Shirts in der Stube aus und trockene Shirts an. Ich machte das genauso - immerhin hatte ich ja Unterwäsche drunter und eine Frau im Sport-BH dachte ich wäre jetzt auch nicht so ein Novum -und die Menschen um mich herum ja alle erwachsen. Aber falsch gedacht: ein paar Männer starteten mit „Uhhhh“-Rufen und sofort war mir die Aufmerksamkeit des ganzen Raumes gewiss. Es war eine unangenehme Situation, die mir wieder vor Augen geführt hat, dass das identische Verhalten abhängig vom Geschlecht völlig unterschiedlich bewertet wird. Auch keine andere Person sagte etwas kritisches zu dem Verhalten der Männer. Sehr sehr traurig, zumal es bei Sport, Freizeit und Natur aus meiner Sicht um andere Dinge gehen sollte."
L.S., 31.03.2025
"Nachts auf einer Schweizer Hütte in der Bernina: Wir lagen als Männer dicht gedrängt im Matratzenlager. Ich hatte nicht erwartet, dass mein Nachbar trotz Schafsack versuchte, mein Glied zu fassen. Er hörte auch nicht sofort auf, als ich ihm verständlich machte, dass ich das nicht will. Es war leider kein Platz frei, um zu wechseln, so dass ich kaum schlafen konnte, sondern ständig aufpassen musste, dass mein Nachbar nicht erneut versuchte, übergriffig zu werden. Ich hätte den aufdringlichen Mann am liebsten angezeigt oder wenigstens dem Hüttenwirf Bescheid gesagt, aber wir stiegen zu früher Stunde, noch bei Dunkelheit auf und waren damit voll beschäftigt. Ich konnte zu meiner Entlastung wenigstens mit meinen Berggefährten und Freunden darüber reden."
Jörg Dantscher, 31.03.2025
"Während einer geführten Schneeschuhwanderung erlebte ich eine Situation, die mich irritiert hat. Der/die Kursleitende schubste mich plötzlich und ohne Vorwarnung – vermutlich, um meine Reaktion auf den Untergrund zu testen oder mich aus meiner ruhigen Art „herauszuholen“. Ich empfand das als übergriffig, da meine körperlichen Grenzen ohne mein Einverständnis missachtet wurden."
"Nicht in den Alpen, sondern in Kalabrien war ich auf einer Wanderung, in denen ich verlassene Bergdörfer durchquerte. In einem Dorf wohnte ein einzelner Mann, der mich bereits auf dem Hinweg zum Dorf bei meiner Pause entdeckte. Er stieg extra aus seinem Auto, quatschte mich zu und ignorierte, dass ich so gut wie kein Italienisch verstand. War ihm vielleicht egal, da frau ja eh nichts interessantes zu sagen hat.Als ich in ”seinem” Dorf ankam war die Wegführung unklar. Das nutzte er aus: er kam aus seinem Haus und versuchte mich zu überreden, dass ich in sein Haus kommen sollte, dass ich seinen Schlüssel nehmen sollte um die kommenden Feiertage bei und mit ihm zu verbringen, und zeigte mir einen falschen Weg um noch länger Zeit mit mir verbringen zu können.Ich weiß noch, dass ich mich, nachdem ich mich endlich von ihm loseisen konnte, weinen musste ob meiner bescheuerten nachgiebigen Art. Der Drang, nicht unfreundlich zu ihm zu sein, ermöglichte es ihm, mich zu manipulieren und meine Grenzen zu überschreiten. Und der Umweg hat mich eine ganze kostbare Wanderstunde gekostet. Richtig scheiße, wenn man eine lange Strecke vor sich hat. In Kalabrien ist immer noch 1980..."
Sonja, 31.03.2025
"Einer der Gründe, warum ich schon immer so gerne in den Bergen bin, ist dass es dem Berg vollkommen schnuppe ist, wer ich bin. Vor den Naturgewalten sind wir alle gleich, die Lawine rollt nicht woanders hin, weil ich eine Frau, ein Mann, groß, klein, dick, dünn, alt oder jung bin. Das kann unglaublich entspannend sein. Einmal aber ist mir etwas passiert, das ich bis heute nicht verstehe: Ich wollte Hochtourenschuhe kaufen, bedingt steigeisenfest, für eine Hochtour mit Gletscherquerung. In einem bekannten großen Bergsportgeschäft fragte ich eine Verkäuferin(!), einziger Kommentar: "Das brauchen Sie nicht." Keine Beratung, auf Nachfrage wurde ich zu den Wanderschuhen verwiesen. Enttäuscht ging ich wieder, ohne Schuhe (die hab ich dann notgedrungen online bestellt). Als ich das Erlebnis in meiner Bergsportgruppe erzählte, fanden sich gleich mehrere Frauen, denen exakt das Gleiche (im selben Geschäft, vermutlich selbe Verkäuferin) passiert war. Leider hat keine von uns darauf bestanden, und etwa nach dem Geschäftsführer*in verlangt, das hätte das Problem sicherlich schnell gelöst. Aber wir waren alle zu perplex. By the way, keiner der Männer in unserer Alpenvereinsgruppe hat ähnliches erlebt. "
Pia, 31.03.2025
"Ich kann mich an keine Situation bei meinen - nicht sehr häufigen - Bergfahrten und Hüttentouren erinnern, die ich als Grenzüberschreitung bewerten könnte. MfG"
Klaus Rösler, 31.03.2025
"Zum Glück wurde bei mir nach meinem Empfinden noch nie die Grenze zur sexuellen Belästigung überschritten. Ich treffe aber oft auf sehr erstaunte Männer, die kaum glauben können, dass mein Mann unsere Tochter ”babysittet”, während ich alleine auf der Hütte übernachte. Es scheint für manche immer noch unvorstellbar zu sein, dass man sich Verantwortung teilt und sich GEGENSEITIG in der Beziehung Freiraum für Hobbies gibt und das nicht nur in eine Richtung läuft."
Sophie, 31.03.2025
"In all den Jahren, egal ob auf dem Berg oder im Tal, habe ich festgestellt, dass es unglaublich viele unglaublich tolle Menschen gibt - in beiden Geschlechtern und in allen Nationen. Aber leider gibt es auch in allen Gruppen ein paar nicht so tolle Menschen. Die einen hauen doofe Sprüche raus, die anderen werfen Müll in die Natur oder verhalten sich sonst wie die Axt im Wald. Wollen wir das Fehlverhalten dieser Minderheiten dazu nutzen um uns noch mehr zu spalten? Sind alle Männer Schweine, Alle Stadtmenschen Umweltsünder, Alle Menschen einer Nation Verbrechern? Sicher nicht. Lasst uns auf das blicken, was uns eint, Gemeinsam kann man auch gegen das Ungute zusammen stehen und dem entgegen treten."
Christiane, 31.03.2025
"Direkt am Berg nicht. Aber aufgrund eines Skiunfalls (deshalb gehört es hier doch hin) war ich im Krankenhaus rechts der Isar. Es war schon abends und ich konnte aufgrund der Knieverletzung nicht auftreten. Deshalb fragte ich zwei andere Mädels ca Mitte 20 ob sie mein Wagen von der Einfahrt der Notarztwagen wegstellen konnten. Eine der Jungen Frauen tat mir den Gefallen. Die andere kam wenig später mit einem leichten Verband am Knie auf Krücken an mir vorbei und sagte mir ins Gesicht: ”Weichei, ihr Männer seid alle so wehleidig.” Gut sie hatte eine verdrehte, verrutschte Kniescheibe. Was sicherlich auch sehr schmerzhaft ist. Bei mir war es Tibiafraktur und bin vom Krankenhaus Bad Tölz selbstständig mit dem eigenen Auto bis nach München gefahren und dachte eigentlich ich könnte das noch wegradeln. Aber der Hass und Verachtung in den Augen der jungen Frau fand ich schon beachtlich. Ihre Freundin dagegen war das Gegenteil. Das Maß der Verachtung was Männern hier in unserr Gesellschafgt entgegen gebracht wird ist schon beachtlich. Etwas ähnlich elebte ich eine Frau beim Röntgen. Die am Gebrochenen Arm herumzerte und mich anmachte dass ich den (gebrochenen) Arm nicht schnell genug bewegen würde. So könne sie nicht arbeiten. Dabei trifft es Männern bei zweierlei Situationen. Entweder sie sind sehr Erfolgreich es wird dann toxische Männlichkeit genannt, oder sie sind verletzt und nicht Leistungsfähig. Für Frauen im Momment nicht ausbeutbar. Dann sind sie Schlappschwänze und Waschlappen und Weicheier. Das perverseste an dieser Situation ist jedoch, dass behauptet wird, es gäbe keine keinen Sexismus gegenüber Männer, weil wir angeblich in einem Patriarchat leben würden. Direkt am bzw. auf dem Berg erlebe ich eigentlich nur ziemlich entspannte Menschen die bei Bedarf sich gerne helfen. Es liegt sicherlich auch an der Umgebung."
Markus Hahn, 31.03.2025
„Klarer Sexismus geht gar nicht. Zu allen Zeiten gab es aber das Flirten zwischen den Geschlechtern. Inzwischen werden dumme Anmachsprüche schon als Sexismus eingestuft. Es wäre toll, wenn es mal eine gute Anleitung zu schlagfertigen Antworten auf solche dummen Anmachsprüche gäbe oder dementsprechende Vorschläge: Schlagfertiger Umgang mit Sexismus! Und natürlich auch Vorschläge, wie man vorgeht, wenn Grenzen überschritten wurden.“
Helmut Reichert, 31.03.2025
"Leider werden Menschen, die nicht in das herrschende Geschlechterweltbild passen, am Berg genau wie im Tal oft nur belächelt, oder gegen Ihren Willen in dieses binäre Bild hineingepresst. Wenn eine Person in der Seilschaft keine Pronomen nutzt, kannst du nicht ”ihm” oder ”ihr” das Seil zuwerfen, sondern nur der Person. Den Namen der Seilkamerad*innen solltest du ja sowieso kennen. Und in dem Fall Witze über gendergerechte Sprache einfach mal sein lassen."
N.N., 31.03.2025
"Zum Thema Stereotype und Alltagssexismus in den Bergen habe ich eine Beobachtung, die ich gerne teilen möchte: Bei uns in der Familie bin ich der Bergmensch, egal ob Sommer oder Winter, ich bin fast jedes Wochenende in den Bergen, Skifahren, Trailrunning und jetzt zunehmend Bergsteigen – das ist meine Welt. Mein Mann begleitet mich manchmal, aber nur, wenn es wie er sagt „nicht zu hart ist“. Meistens trottet er dann ein paar Meter hinter mir her, egal ob rauf oder runter… Und bei jeder gemeinsamen Tour kommt es mindestens einmal vor, dass eine entgegenkommende Gruppe oder eine Einzelperson erst an mir vorbeigeht und dann meinen Mann anspricht und nach dem Weg, den Wegbedingungen, dem Wetter o.ä. fragt. Inzwischen steh ich schon immer vorne, lache und warte, bis mein Mann die Frage an mich weiterdelegiert, weil er weder den Weg kennt, noch sonstige Auskünfte geben kann. Nie! Noch absolut nie ist es vorgekommen, dass mich jemand fragt. Und es ist egal, ob es eine Frau oder ein Mann ist, der hier etwas zum Weg wissen möchte, aber die kompetente Antwort wird vom Mann nicht von der Frau erwartet. Interessant oder?"
Martina Oevermann, 31.03.2025
"Leider ist Alltagssexismus auch am Berg und in Hütten ein großes Thema. Ich muss aus eigener Erfahrung leider sagen sogar manchmal noch stärker und offensiver. Ich wage hier mal die steile These aufzustellen, dass das an der Konstellation von Alter und Geschlecht liegt. Ich selbst bin 24 und muss immer wieder Sprüche wie „Du bist aber fit für eine Frau“, „setzt dich doch zu uns an den Tisch“ oder „mit so einer jungen hübschen Frau teile ich gerne ein Bettenlager“ anhören und das ausschließlich von Männern oder Männergruppen Ü40. In solchen Situationen schaffe ich es mittlerweile direkt zu reagieren und meine Grenze aufzuweisen (auch wenn das nicht meine Aufgabe sein sollte). Ein anderes Thema welches ich ebenso wichtig finde und auch versteckter auftritt ist das Phenomen des „mensplaining“. Ich wurde schon unzählige Male (insbesondere beim Klettern) belehrt oder auf etwas hingewiesen ohne dass ich nach Hilfe gefragt, Hilfe benötigt hätte oder einen Fehler gemacht habe. Statt klarzustellen dass ich alles im Griff habe bedanke ich mich meistens nett bei dem „Retter“ und hinterfrage tatsächlich im Nachhinein meine eigene Kompetenz. Das führt leider dazu das insbesondere junge Frauen sich selbst weniger zu trauen als sie eigentlich können…"
Tabea Kowald, 31.03.2025
"Ich bin viel alleine unterwegs. Bergtouren, Bikepacking, früher Mountainbike, aber auch andere Arten von Urlauben. Sexistische Erfahrungen? Fehlanzeige! Im Gegenteil, als Frau alleine wird mir überall Hilfe angeboten, auch wenn ich gar keine brauche. Einfach weil ich alleine unterwegs bin. Traut man mir allein Reisen nicht zu? So sehe ich das nicht, die meisten äußern sich sehr anerkennend und wollen einfach nur Ihre Hilfsbereitschaft zum Ausdruck bringen. Ich bin auch viel mit meinem Mann unterwegs. Der Unterschied? Als Paar kommt man viel weniger mit anderen Reisenden in Kontakt und nach Hilfe muss ich fragen ;-). Ich sage nicht, dass es keinen Sexismus gibt, aber es sollte auch nicht der Eindruck entstehen, dass Frauen sich nicht unbehelligt in den Bergen oder wo auch immer in der Welt frei bewegen können. Mädels zieht weiterhin gut informiert und selbstbewusst los!"
Karin Müller, 31.03.2025
"Mehrfach von ausschließlich männlich gelesenen Personen unterschätzt worden in meiner Fitness In Wirklichkeit konnten die Männer nicht mehr, oder hätten es nicht gekonnt und haben mir dann entweder nicht geglaubt oder so getan als würde ich mich überschätzen."
Sofia Bauriedl, 31.03.2025
"Natürlich werden Frauen, die so etwas noch nie erlebt haben, nicht berichten... Angesichts der „Vielzahl“ von Aussagen wird sich also die klassische Schlussfolgerung durchsetzen: „Ja, auch in den Bergen muss man gegen Sexismus, Stereotypen und das Patriarchat kämpfen“. #metoo in den Bergen... juhuuu... Für 2/3 schlecht erzogene Idioten wird man davon überzeugt, dass es ein echtes sexistisches Phänomen unter den Bergsteigern gibt, während 95% der Bergfreunde höfliche und respektvolle Menschen sind... Und dann wird man in der Alpinwelt statt eines Artikels über die Karamellisierung des Kaiserschmarrns einen Artikel über sexistische Stereotypen lesen müssen, verfasst von einer Journalistin mit all den Nuancen, die zu den gesegneten Zeiten der feministischen Kämpfe gehörten. Zum Glück kann ich nicht lesen :)"
"Hallo! Ich bin jetzt 52 Jahre und bin schon von Kindesbeinen an in den Bergen unterwegs. Dabei habe ich nicht nur in den Alpen, sondern auch in den Anden, den skandinavischen Bergen, den Karpaten, den Southern Alps oder welchen Bergen auch immer noch nie etwas negatives mit anderen Bergsteigern erlebt. Auch keinen Sexismus. Einen Fall des Sexismus muss ich aber jetzt doch melden: Diese Umfrage: Durch die Art der Fragestellung werden die üblichen Verdächtigen, Alte Weiße Männer (in diesem Fall schlicht Männer) unter Generalverdacht gestellt. Und da es zwangsläufig zum Thema passende Rückmeldungen gibt - klar, es gibt immer Männer, die sich daneben benehmen - hat man nachher bewiesen, was man vorher beweisen wollte. Mal ernsthaft, was soll das. Problematische Tourenführer, Hüttenwarte oder was auch immer den DAV betrifft, wenn es so etwas gibt, dann erfährt man auch ohne die Umfrage davon und bekommt das Problem in den Griff. Die Umfrage folgt irgendwie dem Motto, wie nicht nur im DAV Stimmungspolitik gemacht wird. Man sucht ein Problem, macht dann eine Umfrage, die zwangsläufig das Problem rückwirkend bestätigt. Weil ganz klar ist - wenn man nur genug Leute frägt, gibt es auch tatsächlich einige dies scheinbar belegende Fälle. Ist klar - überall, wo Männer und Frauen aufeinander treffen, gibt es, in allen Gesellschaften, Zeiten und Orten Männer, die sich nicht benehmen können. Überall gibt es aber viel mehr, die sich anständig verhalten oder helfend eingreifen. Und bei Alpinisten gibt es auch nicht mehr oder weniger Fehlverhalten als anderswo. Die ganze Umfrage macht also keinen Sinn und hat offenbar nur den Zweck, ein aktuell modern gewordenes Negativklische über alte weiße Männer zu promoten. Aus diesem Grund fühle ich mich durch diese überflüssige Umfrage aufgrund Geschlechtszugehörigkeit diskriminiert. In diesem Sinn, wäre schön, wenn der DAV sich mal wieder um Bergsteigen kümmern würde und nicht um dem Mainstream entsprechende Meinungsmache. Beste Grüße"
Reinhard Bär, 31.03.2025
"Ich bin als Bergwanderführerin und auch privat viel in den Bergen unterwegs und die ganz überwiegende Anzahl der Begegnungen sind positiv und meist sogar respektvoll. Immer noch gibt es aber kleinere Irritationen - zumeist von männlichen und älteren Gästen - wenn dann unerwartet eine Frau vor ihnen steht, und dann kritisch die Qualifikation abgefragt wird ;-) ... einmal hat ein Kollege aber tatsächlich eine Grenze überschritten, zwar nicht sexistisch im engeren Sinne aber doch auf eine Weise, wie er es bei einem männlichen Kollegen niemals getan hätte: es gab mehrere Gruppen mit jeweils einem Guide und am Startpunkt sprach er ungefragt meine Gruppe mit an und erklärte - wieder ungefragt - daß wir das jetzt alle gemeinsam machen und ich würde die langsame Gruppe hinten übernehmen und wer schneller gehen möchte, kann ja mit ihm gehen... Fassungslosigkeit..."
Andrea, 31.03.2025
"bisher hab ich nur gute Erfahrungen / Erlebnisse gehabt, allerdings bin ich auch jemand der sich eher ruhigere Touren aussucht und teilweise alleine unterwegs bin. Die Zeit morgens ist für mich auch perfekt und fast niemand unterwegs."
Sabine, 31.03.2025
"Finde das absolut klasse das ihr das anspricht! Ich mach gerne Hütten-touren alleine und es war mir extrem wichtig nachzuschauen was für Protokolle es gab, sollte ich mich im Matratzenlager zu irgendeinem Zeitpunkt nicht wohl fühlen. Es hat mir auch sehr viel geholfen von anderen weiblichen DAV Mitgliedern zu hören, dass sie bereits alleine in Hütten übernachtet hatten. Also danke, dass ihr Raum für solche Gespräche schafft."
Daniela Rodriguez Manrique, 31.03.2025
"Ich bin hauptberuflich Bergwanderführerin mit meinem eigenen Reiseunternehmen. Meistens bestehen meine Gruppen überwiegend aus Frauen. Manchmal sind es sogar reine Frauengruppen. Wenn ich ein paar wenige Männer dabei haben, wurden meine männlichen Gäste schon des öfteren nach Wegbedingungen und besten Routen gefragt. Auch wenn meine Gäste wegen ihres Unwissens dann auf mich verwiesen haben, wurde ich in den meisten Fällen nicht weiter gefragt. Bei der Führung einer reinen Frauengruppe wurde ich einmal gefragt, warum wir denn ohne Bergführer unterwegs sind. Wenn ich mich als Führerin der Gruppe oute, werde ich von Männern oft ausführlich nach meiner Qualifizierung (UIMLA) befragt. Einmal ist es mir sogar passiert, dass ein DAV Übungsleiter zu mir meinte, dass wir ja dann Kollegen wären. Einmal wurde ich von einem Mann gefragt, ob ich ohne bei einer Bergschule angestellt zu sein, überhaupt kommerziell führen darf. Das war nachdem ich erzählt hatte, dass ich mein eigenes Unternehmen führe. Vielen Männern muss ich oft mehrmals erklären, dass ich hauptberuflich Bergwanderführerin bin und davon lebe, weil sie es zunächst nicht verstehen."
"Ob beim Freeriden oder Wandern, stelle ich leider wiederholt fest, dass es für Männer selbstverständlich ist als 1. In den unverspurten Hang zu fahren oder das Wegerecht haben. Sie nehmen oft nicht wahr, dass auch sie sich an umgeschriebene Regeln halten können. Als ich einmal auf einem schmalen Pfad bergauf unterwegs war, kam mir ein Herr entgegen, sah die schmale Stelle und lief weiter, selbstverständlich erwartend, dass ich zur Seite (welche?) gehen würde. Dass er mich damit fast vom Pfad rempelte, kommentierte er im Vorbeigehen mit ’Hättest halt Platz’ gemacht. Meist erlebe ich rücksichtsvolle Bergfexe ’und das ist auch gut so!’"
CQ, 31.03.2025
"Servus midanand, ich habe keine Erlebnisse mit Sexismus am Berg. Ganz im Gegenteil: Gerade am Berg treffe ich freundliche und hilfsbereite Menschen und es entwickeln sich meist angenehme und lustige Gespräche. Das mag daran liegen, dass ich Menschen per se erstmal mag, mich für Gott und die Welt interessiere und gerne kommuniziere. Wenn ich - egal wo - in unerfreuliche Situationen mit anderen Personen gerate, die einfach dadurch entstehen, dass es unter den Menschen auch Idioten gibt, dann gebe ich unmissverständlich und umgehend entsprechend Bescheid. Ich bezeichne mich selbst als ’mental robust’, d.h. ich nehme mir nicht jeden Rotz, den mir jemand - egal aus welchen Beweggründen - hinwirft, zu Herzen / persönlich. Das Problem liegt doch eindeutig beim Anderen. Und wenn es tatsächlich persönlich wird oder mich triggert, dann überlege ich nicht lang, sondern mache nachdrücklich meinen Punkt. Und btw ... sollte mich jemand z.B. auf der Hütte ’anflirten’, dann sehe ich das erstmal als Akt der legitimen Kontaktaufnahme. Das lässt sich durch meine eigene Reaktion leicht in die gewünschte Bahn lenken. Entweder ich flirte zurück oder ich kommuniziere, dass ich an einer Kontaktaufnahme mit Flirtfaktor kein Interesse habe."
Silvia, 01.04.2025
"Habe Gott sei Dank, bisher noch keine negativen Erfahrungen gemacht."
Gudrun Gschwind, 01.04.2025
"Ich halte den Titel für unpassend, will nicht sagen dumm. Leider gibt es im Alltag Sexismus, aber was hat das mit Bergen zu tun?Wenn Frauengruppen nur ohne Männer unterwegs sind, sollen sie doch. Ich finde gemischte Gruppen immer noch optimal! Früher waren Frauen nur in Männerbegleitung unterwegs, heute ist das glücklicherweise anders! Meine 3 Töchter würden über so dumme Kommentare wie ”Für eine Frau warst du schnell” nur schmunzeln statt sich aufzuregen. Ich bin seit 70 Jahren in den Bergen unterwegs und hab auch meine Frau bei Touren kennengelernt. Wenn meine Kontakt-Ambitionen als ”Sexismus” deklariert werden, kein Problem, dann hats wenigstens geklappt :-)))"
Peter Danninger, 01.04.2025
"Ich bin viel mit meiner Frau in den Bergen unterwegs. Ich habe in Bezug auf Ihre Frage bislang keine negativen Erfahrungen gemacht."
Peter Metzger, 01.04.2025
"Überall wo die Katharina ”Kaddi” Kestler auftaucht gibt es diesen Feministischen Zoff. Total überfüssig, denn das hat mit Bergen bzw. Bergsport nichts zu tun."
N.N., 01.04.2025
"Hallo liebes Alpinwelt Team, Ich war mit meinem Freund unterwegs im Stubaital auf dem Abstieg von der Innsbrucker Hütte. Wir haben kurz angehalten und ich habe ein paar Fotos von der Aussicht und meinem Freund gemacht, als ein Mann an uns vorbei lief und zu uns sagte, dass ihm die Aussicht ja auch gut gefalle und er ja auch mal ein Foto machen könnte. Ich dachte er meinte, dass er ein Bild von uns als Paar machen könnte, und habe das kommentiert. Er sagte daraufhin, dass er eher nur ein Bild von mir haben wolle und meinen Freund da nicht drauf haben wollen würde. Ich habe es erstmal nicht ganz verstanden und habe nicht darauf reagiert, der Mann ist dann weiter gelaufen. Im Nachhinein fand ich den Kommentar ekelhaft und habe mich wie ein Stück Fleisch gefühlt, und fand es unmöglich dass er auch im Beisein meines Freundes mich so sehr auf mein Äußeres reduziert."
Antonia, 02.04.2025
"Lieber DAV, bitte hört auf solchem Wokeness-Blödsinn ein Forum zu bieten. (Siehe auch Parallelveranstaltungen: JUNO – eine Stimme für geflüchtete Frauen) Es ist nicht sinnstiftend für die Bergsport-Community (auch ausserhalb der Alpenvereine). Hier wird versucht einen Keil zwischen freundlichen Menschen zu treiben und ein Problem herbeizureden/schreiben welches nicht existiert. Menschen die gerne dumme Kommentare abgeben werden sich durch so etwas geradezu eingeladen fühlen, dies vermehrt zu tun. Und die Gutmenschen, die einen persönlichen Frust gegen das andere Geschlecht haben, sollten ihren (non-verbalen) Hass in den Forumsblasen von Twitter oder Facebook äussern oder am Stammtisch.Der DAV sollte sich um die Bergsport-Interessen der Mehrheit der Miglieder kümmern und nicht um die persönlichen Befindlichenkeiten Einzelner. Schon garnicht möchten wir Mitgliedsbeiträge zahlen für Bergsport-fremden Influencer-Content."
eine Gruppe von DAV Mitgliedern, 02.04.2025
"Geschlechtlichkeit ist eine der wesentlichen Eigenschaften der meisten Tiere und Pflanzen. Diese Eigenschaft des Lebens zu bekämpfen, ist dumm, und wenn man so will, sündhaft. Akzepiert die Natur, steht ihr posisitiv gegenüber, ihr seid Teil von ihr!"
Ralf-Lothar Oldehoff, 02.04.2025
"Vielleicht gehe ich seit Jahren mit Glück durch die Berge (Winter wie Sommer, ob laufend, wandernd oder auf Skiern; auf Hüttentouren oder an einsamen Gipfeln; geführt oder eigenverantwortlich), aber ich kann mich nicht wirklich auch nur an eine Situation erinnern, in welcher ich mit Themen wie ”Sexismus am Berg”, ”Macht” oder ”Grenzüberschreitung” (im Sinne des aktuellen Themas dieser Umfrage) konfrontiert war. Im Gegenteil. Ich bin beruflich sehr oft mit den Themen ”Stereotype” und ”Macht” konfrontiert, und empfinde es geradezu als Ausgleich und Gegenpol dazu, dass in meiner Welt ”in den Bergen” buchstäblich die Welt noch in Ordnung zu sein scheint. Und das bleibt hoffentlich noch ganz lange so, denn die Berge sind meine Tankstelle für den Alltag und der Ort wo ich meine innere Ausgeglichenheit wiederfinde und ich glücklich bin."
Nicole, 02.04.2025
"Leider macht Sexismus auch am Berg nicht Halt. Als Frau wird man als schwach und hilflos angesehen, ohne vorher gefragt zu werden, wieviel Erfahrung man hat, welche Kraft vorhanden ist und wieviel geistige Stärke vorhanden ist. Bei einer Tour mit dem DAV wollte ein Freund der Tourenleitung unbedingt hinten laufen, als Schlusslicht, um “alle im Blick hat” und weil das immer so gemacht wird. Ist ja lieb, aber mich stresst es, wenn jemand hechelnd und schnaufend hinter mir herläuft und ich gehe gerne mein eigenes Tempo, ohne gehetzt werden zu wollen. Außerdem hatte ich eine Tourenleitung gebucht und nicht eine Tourenleitung mit privatem Anhang. Der alte Mann hat hinter uns sogar uriniert. obwohl er den Weg angeblich kannte, haben wir ihn alle sehen können. Er hatte nicht einmal den Anstand sich wegzudrehen. Wenn das kein Machtgehabe ist, dann weiß ich auch nicht."
Katharina, 03.04.2025
"Vor kurzem erhielt ich beim Anklettern in die Draußen-Saison viele unerwünschte Ratschläge, als ich eine Sportkletterroute ausprobierte. Ich hatte ein paar Mal Mühe, in die Route im Vorstieg einzusteigen. Ich rutschte zwar ein paar Mal ab, aber die Situation war völlig sicher und ich wurde von meinem Partner vor dem Sturz bewahrt. Ein Mann, der neben uns kletterte, gab mir mehrere (unerwünschte) Tipps. Ich reagierte nicht auf seine verbalen Ratschläge. Dann kam er auf mich zu und zeigte mir auf dem Felsen, wo ich meine Füße genau platzieren müsste, und gab mir erneut unerwünschte Ratschläge. Die Art und Weise, wie er kommunizierte, war meiner Meinung nach unhöflich und herablassend, aber vor allem: ungewollt und unaufgefordert. Ich war so frustriert und fühlte mich so beobachtet, dass ich die Kletterei abbrach. Leider erhalte ich als Frau viele unerwünschte Ratschläge von Männern, sei es in der Boulderhalle, im Straßenverkehr oder bei der Arbeit. Mein Partner (männlich) hat solche Erfahrungen in den Bergen nicht gemacht."
Judith, 03.04.2025
"Für mich gibt es nicht die Eine dramatische Situation in der Auseinandersetzung mit Sexismus am Berg. Es sind vielmehr die zahlreichen, kleinen Interaktionen, die dazu führen dass das Sicherheits-und Zugehörigkeitsgefühl verloren geht. Kommentare über "sexy" Beine, Sprüche die andeuten, dass man als Frau nicht so schnell unterwegs sein sollte, alles Dinge, die dafür ausgelegt sind Frauen kleiner zu machen als sie sind. Als extrem erfahrene Wanderin nicht ernst genommen zu werden, nur weil man eine Frau ist, ist frustrierend. Da solche Situationen auf fast jeder gut besuchten Tour auftreten, fühle ich mich in der Gemeinschaft nicht willkommen."
Carolin, 03.04.2025
"Ich selbst habe glücklicherweise am Berg noch keine solche Sitaution erlebt. Im Alltag natürlich. Oft und teilweise auch erschreckend. So ist halt das Leben als weiblich gelesene Person. Auch finde ich es toll, dass es anscheinend noch anderen hier so geht, dass am Berg eher ein Miteinander unter Gleichgesinnten besteht. Was mich wahnsinnig ärgert, sind die Kommentare hier von einigen, die sogar die bloße Existenz von Sexismus leugnen. Das ist schlicht faktisch falsch. Es gibt ihn. Und sicher auch am Berg, wenn auch nicht im persönlichen Erleben jeder Person."
Michaela, 03.04.2025
"Habe in 60 Jahren Bergsteigen keinerlei Sexismus wahrgenommen. Könnte es sein, dass wir mittlerweile in hysterischen Zeiten leben?"
Richard Krabichler, 04.04.2025
"Ehrlichgesagt habe ich auch als Folge des Sexismus in der Szene vom Bergsport mehr und mehr abgewandt. Es nervt, wenn ich von Männern höheren Alters angeflirtet, angeglotzt oder bewertet werde. „Wow, da hab ich aber heute Glück, dass so schöne Wesen hier unterwegs sind“ mit schmachtendem Blick - der Typ hätte mein Vater sein können. Sowas passiert männlich gelesenen Freund*innen nicht. Immer wieder Kommentare zu meinem Aussehen, unangebrachte Komplimente zu meiner Fitness oder andere unnötige Wortbeiträge. Wenn man die Menschen dann darauf hinweist, haben sie es ja nur nett gemeint. Vielen fehlt einfach überhaupt ein Verständnis dafür was Sexismus ist…"
Nina Meschnark, 06.04.2025
"Ich erlebe als Frau, die alleine oder mit einer anderen Frau in die Berge geht, immer wieder kleine bis größere Fälle von Sexismus - unaufgeforderte Fragen von Männern, die denken, ich/wir hätten uns verlaufen, unerbetene Kommentare darüber, ob die geplante Route nicht zu herausfordernd oder anstrengend sei, Kommentare über die "langen Beine" meiner Freundin... auch Frauen können sexistisch sein: vor ein paar Jahren wurde ich von einer anderen Frau gefragt, ob ich keinen Freund habe, mit dem ich in die Berge gehen könne. Das bisher schlimmste Erlebnis war vor ein paar Jahren auf dem Heinrich-Schwaiger-Haus: ein Mitglied einer extrem betrunkenen Männergruppe hat nachts im Lager laut Pornos auf seinem Handy geschaut- meine Freundin war noch wach und hat sich nicht getraut, ihn anzusprechen, weil die Gruppe so ein prolliges aggressives Gebaren hatte (alle etwa um die 50 Jahre alt)."
Kerstin, 12.04.2025
"Auf einer Wanderung im Abstieg wurden wir von einer entgegenkommenden Männergruppe beschimpft. "Scheiß Fotzelappe" ist nur ein Ausschnitt der Wortwahl. Wir hätten am Berg nichts zu suchen etc. - und das ist nur eines von vielen Erlebnissen. Als reine Frauengruppen ist man gefühlt auf jeder Hütte Thema, vor allem sobald reine Männergruppen anwesend sind. In der Hinsicht habe ich die Corona-Regelungen sehr genossen, da so sehr selten der Zwang war, neben fremden Männern im Lager zu schlafen. Das versuche ich weiterhin zu umgehen, wenn möglich. Unsere Beziehung zeigen meine Frau und ich auf Hütten meistens auch nicht."
FB, 15.04.2025
"Hallo, zusammen, insgesamt habe ich viel in dem Bereich erlebt, beiderseits, manchmal gehts auf der Frauenseite zu weit und manchmal sind die Männer einfach noch in Ihrem Gehabe gefangen.....es gibt Frauen, die sich bewusst als kleines unschuldiges, hilfsbedürftiges Mädel darstellen....., um angesprochen zu werden, o.ä. Männer, die meinen, Sie können alles bekommen,....das menschliche Zusammenleben ist schwierig und vielfältig, wie die Sorte der Verschiedenheiten der Menschen. ....Sexismus in jeder Richtung geht gar nicht...ich habe da am Berg wenig Schlechtes erlebt, hatte Glück....war auch viel allein unterwegs.....habe aber im Alltagsleben viel erlebt, auch Verfolgung durch dunkle Straßen....mit Flucht in Gaststätten, etc. Das ginge am Berg natürlich nicht. Insofern ist es wichtig jeden zu respektieren, wie er ist, und Ansagen zu respektieren, die derjenige äussert...und vor allem in kritischen Situationen für den anderen einzuspringen, wie es viele hier beschrieben haben. Das finde ich großartig und bestärkt mich weiterhin allein unterwegs zu sein.....danke an alle, die helfen und da sind in Not. Danke."
Petra Schröder-Kaise, 20.04.2025