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Schmuckstück in den weißen Tauern

Die Johannishütte ist mehr als ein beliebter Ausgangspunkt für den Großvenediger. Jetzt, im März, ist die Hütte für die Skihochtourengeher geöffnet. Im Sommer kehren dann alle ein: Weitwanderer, Tagesausflügler und Familien mit Kindern, die sich vor allem über die rauschenden Bäche und Boulderfelsen freuen.

 Text: Christian Rauch, Fotos: Max Richtering Blenken, Julian Bückers

 

 

Vom Frühling ist noch nichts zu spüren. Wer morgens im März aus der Johannishütte tritt, steht im eisig kalten Schatten. Doch die Sonne strahlt schon auf die weißen Gipfel, die sich im Norden, im Hauptkamm der Hohen Tauern, aneinanderreihen. Hohes Aderl und Rainerhorn knacken bereits die 3500-Meter- Marke. Weiter links aber überragt das Dach des Großvenedigers alles rundherum. Und die „weltalte Majestät“, wie der 3657 Meter hohe Berg von seinem Erstbesteiger Ignaz von Kürsinger 1841 genannt wurde, ist im März und April das Hauptziel vieler Skitourengeher, die auf der Johannishütte nächtigen. Über das Innere Mullwitzkees und den Oberen Keesboden spurt man gleichmäßig ansteigend in fünf bis sechs Stunden zum Gipfelkreuz. Anseilen ist trotz zugeschneiter Gletscherspalten Pflicht. Außerdem braucht man viel Kondition.

 

Das gilt für alle Gipfel reihum, und das, obwohl die Johannishütte mit 2121 Metern selbst nicht gerade niedrig liegt. Auch als Etappenziel auf der Skitourenrunde „Hochtirol“ ist die Johannishütte beliebt. Und wer die Hütte nach ausgiebigen Tourentagen wieder verlässt, kann noch 650 Höhenmeter durch das Dorfertal abfahren. Im untersten Talabschnitt heißt es allerdings auf mögliche Lawinengefahr achten. Das gilt auch für den Aufstieg!

 

Die Johannishütte sperren Margit und Leonhard Unterwurzacher von Anfang März bis Ende April für die Skihochtourensaison auf. Aber dazu müssen sie diese erst mal freischaufeln. „Bis zum ersten Stock liegt manchmal der Schnee“, erzählen die beiden – und sind froh, dass sie seit Kurzem auch eine Schneefräse oben haben. Ist die Tür frei, wird erst mal eingeheizt. Bis die ersten Gäste kommen können, muss auch das Wasser zum Laufen gebracht werden. Die Quelle liegt eine Viertelstunde von der Hütte entfernt, sammelt reines Wasser aus den weiten Bergflanken ringsum. Da kein Gletscherwasser die Quelle speist, kann ihr Wasser ohne Bearbeitung verwendet werden. Auch in heißen, trockenen Sommern wie 2022 hatten die Unterwurzachers dank des großen Einzugsgebiets keine Probleme mit der Wasserversorgung.

 

 

Hier kochen die Pächter selbst

 

Auch die erste Lieferung mit dem Hubschrauber steht Anfang März an. Dann ist auch die Küche bereit. Margit und Leonhard Unterwurzacher, beide in Prägraten zu Füßen Modern und gemütlich: Die seit 1858 bestehende Hütte wurde 1999 durch einen Neubau erweitert. Wandern, Kraxeln, Klettern: Die familientaugliche Johannishütte ist mehr als ein Stützpunkt für (Ski-)Hochtouren. Übernachtung buchen oder mehr zur Hüttengeschichte erfahren? Alles zur Johannishütte findet ihr auf unserer Website des Großvenedigers geboren und aufgewachsen, füllen sie zu über zwei Dritteln mit regionalen Produkten. Margits Bruder liefert von seinem Hof Rind- und Schaffleisch.

 

Auf der Johannishütte kocht der Pächter selbst: Das „Bauernschöpsernes“, oder ausführlich „Prägratener Berglamm mit Rosmarinkartoffeln“, ist eine von Leonhards Spezialitäten. Dazu kommen je nach Saison Wildgerichte vom Hirsch bis zur Gams und vegetarische Gerichte, etwa die berühmten Osttiroler Schlipfkrapfen, Käsespatzen oder Polenta, überbacken mit Tomaten und Käse. Aus der im Tal gewonnenen Milch macht Margit frischen Naturjoghurt fürs Frühstücksbuffet. Sie kümmert sich auch um das Hochbeet vor der Hütte, in dem im Sommer zahlreiche Kräuter wachsen. Und um das Süße: von Preiselbeerkrapfen über Kaiserschmarrn bis zu Pannacotta – Italien ist schließlich nur einige Kilometer Luftlinie entfernt. Und dann stehen noch zehn verschiedene Kuchen im Programm, zwei bis drei verschiedene pro Tag.

 

Dieses Jahr starten die Unterwurzachers in ihre 29. Saison als Hüttenpächter. Als sie anfingen, arbeiteten sie noch in der alten Hütte. Die war über viele Jahrzehnte weitgehend unverändert geblieben. Ihren Bau organisierte 1857 der Geoplast und Kartograf Franz Keil auf Anregung des berühmten Wiener Alpenforschers Friedrich Simony. Die Johannishütte zählt damit zu den ältesten Schutzhütten der Ostalpen. Erzherzog Johann von Österreich, der volksnahe Bergfex unter den Fürsten, förderte kurz vor seinem Tod den Hüttenbau – und fungierte als Namenspate. 1870 übernahm der Deutsche Alpenverein die Johannishütte, 1930 kam ein Erweiterungsbau dazu. Seit 1993 gehört die Johannishütte der Sektion Oberland.

 

 

Ab 1997 erfolgte dann die Generalsanierung der alten Hütte – und ein Neubau. „Das war dringend nötig“, erinnert sich Leonhard Unterwurzacher. „Küche und Gaststube waren sehr klein, ebenso der Waschraum.“ Mit zwei kleinen Öfen musste alles geheizt werden – besonders zur Skitouren-Öffnungszeit im März und April, die man in den Neunzigerjahren eingeführt hatte, eine echte Herausforderung. 1999 war die neue Johannishütte fertig. Im ansprechenden, holzverkleideten Neubau sind heute Gastraum, Küche, Sanitäranlagen, Trockenraum, Technik und natürlich die hellen und geräumigen Bettenlager für 50 Personen untergebracht. Und auch das Alte wurde bewahrt: In der 160 Jahre alten, generalsanierten Urhütte befinden sich Pächterwohnung, Mitarbeiterzimmer und Lagerräume, im Anbau von 1930 ist Platz für Ausrüstung, Terrassenmöbel und Holz. Auch eine vollbiologische Abwasserreinigungsanlage wurde im Rahmen der Sanierung installiert.

 

2007 wurde die Hütte mit dem Stromnetz im Tal verbunden, wo ein Wasserkraftwerk umweltfreundlichen grünen Strom produziert. Lediglich die Wärme für Küche, Heizung und die Dusche besorgt seit gut 20 Jahren ein Gasbrenner. Die Sektion sieht trotz der kräftig gestiegenen Gaspreise momentan keine Notwendigkeit für eine Änderung. „In der Hauptsaison, die von Mitte Juni bis in den Oktober reicht, ist der Gasverbrauch wirklich gering“, erklärt Hüttenreferent Werner Herold. „Das Gas ist dann hauptsächlich für die Küche, und wenn’s mal kühler ist, reicht meist der mit Holz gefeuerte Kachelofen.“ Größere Renovierungsarbeiten stehen bis auf Weiteres nicht an. Margit und Leonhard Unterwurzacher betreiben und pflegen die Hütte perfekt, so als wäre sie ihre eigene, heißt es lobend aus der Sektion.

 

Eine Hütte für alle Fälle 

 

Was sind die typischen Ziele im Umkreis dieses Tauernschmuckstücks? Nach den Skitourengehern kommen im Sommer weitere Gipfelstürmer auf die Johannishütte, vor allem für den Großvenediger und seine Nachbargipfel. Der Venediger selbst ist in heißen Sommern inzwischen oft schwieriger zu besteigen als im Winter: Immer zahlreichere und größere Gletscherspalten erschweren den Gang über das nicht mehr ewige Eis. Im Umfeld der Johannishütte gibt es ohnehin viel mehr zu entdecken: Viele Bergliebhaber verbinden die Johannishütte entlang mehrtägiger Wanderstrecken, wie dem Osttiroler Adlerweg, mit den Nachbarhütten, etwa der Eisseehütte und der Essener- und Rostocker Hütte. Am Türml, einem markanten Felszacken 700 Meter über der Johannishütte, lockt ein luftiger Klettersteig. Und die 3155 Meter hohe Kreuzspitze ist ein wandertauglicher und gletscherfreier Dreitausender.

 

Durch die gute Erschließung erreicht man die Johannishütte auch per Mountainbike – eine Seltenheit bei hochalpinen Ausgangspunkten. Auch Familien mit Kindern sind häufig zu Gast. Hier hilft das von der Prägratener Familie Kratzer betriebene Hüttentaxi, das mehrmals täglich zur Johannishütte hinauffä hrt. „Man kann damit hinaufkommen und mit den Kindern hinabwandern“, empfiehlt Werner Herold. Rund um die Hütte können Kinder die Wildbäche erforschen und sogar klettern. Etwa eine Viertelstunde entfernt liegen kurze Kletterrouten, die sich von oben absichern lassen. Und gleich daneben laden zwei bis drei Meter große Boulderfelsen zum Kraxeln ein. Matten zum Drunterlegen kann man in der Hütte ausleihen! Die Johannishütte ist also viel mehr als nur Ausgangspunkt für die „weltalte Majestät“. Blickfang bleibt der Venediger freilich für jeden Hüttenbesucher, zu weiß strahlt sein Gipfeldach noch immer zu jeder Jahreszeit herunter.

 

 

 


Ein- und Ausblicke rund um die Johannishütte (2121 m)

Eine Institution: Margit und Leonhard Unterwurzacher bewirten die Johannishütte seit fast drei Jahrzehnten.