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Gleich am Samstag starteten wir nach dem Bezug der Zimmer im Gasthof Toblhof an der Straße von Sand in Taufers nach Ahornach los zur ersten Tour. Um 13:30 Uhr erreichten wir mit dem Auto St. Peter fast am Ende des Ahrntals. Von dort stiegen wir teils auf zugeschneiten Forststrassen, teils durch den steilen Bergwald zu den Almhütten von Samwiesen auf einer Höhe von 2.000 Metern, die wir nach zwei Stunden erreichten. Die letzten Meter waren sehr mühsam auf einem steilen Hang mit einem nur dünnen Harschdeckel, der dauernd einbrach.
Als Belohnung hatten wir bei der Brotzeitpause einen wunderbaren Ausblick auf die Berge der Rieserfernergruppe, wenn sich auch die Sonne hinter grauen Wolken versteckt hielt. Anfänglich über eine Forstraße und dann ziemlich direkt durch den Wald stiegen wir rasch ab zurück zum Auto.
Für den Sonntag hatte Klemens eine Tour von Weißenbach zur (im Winter) geschlossenen Mitterberger Alm ausgesucht. Als wir am Parkplatz in Weißenbach losmarschierten, warben auf einem Schild gleich mehrere offene Almen mit verlockenden Brotzeiten. Nach einem kurzen Blick auf die Landkarte wurde dann schnell entschieden, das ursprüngliche Ziel zu Gunsten einer geöffneten Hütte zu ändern.
Und so marschierten wir 600 Höhenmeter mit den Schneeschuhen über eine gewalzte gleichmäßig steigende Rodelbahn zur urigen Pircheralm auf 1.820 Metern Höhe. Trotz starker Bewölkung, Nebel und leichtem Schneefall kam beim Aufstieg auf dem hier schönen Schnee noch mal richtig Winterstimmung auf. Nach der Rast auf der Alm in der warmen, ursprünglichen Stube mit einer deftigen Südtiroler Speckplatte bzw. Speckknödelsuppe wagten wir uns wieder in die Kälte und stiegen über einen steilen direkteren Weg ab.
Da uns der Montagmorgen bereits mit lautem Regengeplätscher und Nebel empfing, gingen wir statt auf Tour nur mit Regenkleidung und ohne Rucksack die drei Kilometer hinunter nach Sand in Taufers. Nach einem kurzen Stadtbummel durch die sehenswerte Altstadt stiegen wir zur bekannten Burg auf, die aber zu unserem Pech nicht geöffnet hatte.
Im Burg-Café kamen wir beim Kartenstudium auf die Idee, zu einer 200 Meter höher gelegenen Gaststätte aufzusteigen. Auf dem Weg dorthin rächte sich dann, dass wir weder Schneeschuhe noch Grödeln dabei hatten, da wir an steileren Stellen auf dem teilweise vereisten Weg einige Male ins Rutschen kamen. Entschädigt wurden wir dann aber durch gutes Essen und sehr freundliche Wirtsleute. Nach den Erfahrungen beim Aufstieg wählten wir für den Rückweg zu unserem Gasthof die längere, aber gut zu gehende Straße, wobei uns zunächst ganz dichter Schneefall völlig die Sicht nahm, um dann weiter unten in starken Regen überzugehen.
Der Dienstag empfing uns dann mit strahlendem Sonnenschein, und so stand der geplanten Tour im hinteren Reintal nichts im Weg.
Von Rein in Taufers stiegen wir zunächst noch im Schatten und bei fast zweistelligen Minustemperaturen zur Knuttenalm auf 1.920 Metern Höhe. Den Einkehrschwung ließen wir aber diesmal aus und machten uns an den Anstieg zum Klammljoch, das mit einer Höhe von fast 2.300 Metern einen Übergang nach Osttirol in Österreich ermöglicht. Der Wirt der Knuttenalm hatte mit seinen Skiern bereits am frühen Morgen eine Spur zum ehemaligen Zollhaus auf dem Joch gelegt, sodass wir nicht alles spuren mussten.
In ca. 1,5 Stunden hatten wir die 400 Höhenmeter von der Knuttenalm zum Joch zurückgelegt. Die herrliche Bergkulisse der Rieserfernergruppe und der strahlende Tag ließen uns bei der Pause auf dem Joch sogar den eiskalten Wind relativ lange aushalten.
Auf dem Rückweg ließen wir die Alm natürlich nicht aus! Der Wirt hatte dort sogar ein Teleskop aufgestellt, durch das man eine Gruppe Steinböcke hoch oben am Berg beobachten konnte.
Am Mittwoch, leider schon der Abreisetag, konnten wir bei Sonnenschein noch einmal eine aussichtsreiche Wanderung unternehmen. Diesmal ging es von Ahornach durch schönen Zirbenwald hinauf zu den "Schlafhäusern", ganz alten einfachen Holzschuppen, in denen Senner und Tiere ein Dach über dem Kopf fanden.
Von dort oben hatten wir noch einen schönen Blick nach Süden über den Kronplatz bis zur Fanesgruppe und zu den Geißlerspitzen. Der Abschied fiel uns nicht leicht, aber es besteht ja Aussicht, dass Klemens nächstes Jahr wieder zu schönen Schneeschuhwanderungen einlädt.