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Fineilspitze, 3516 m (Ötztaler Alpen), 22./23. September 2012Teilnehmer: Bettina, Christa, Julian, Markus, Ralf, Solveig, WernerUnser ursprüngliches Ziel, die Hintere Schwärze, muss auf unbestimmte Zeit verschoben werden: Wegen akuter Bergsturzgefahr sind derzeit der Zustieg zur Hinteren Schwärze und auch der Marzellkamm-Anstieg zum Similaun nicht begehbar.
Gar nicht so leicht, eine attraktive Alternative zu finden, aber mit dem Vorschlag der Fineilspitze waren dann doch alle einverstanden – und nicht nur das: Hinterher waren wir uns alle einig, dass dieser Plan B eine Besteigung der Hinteren Schwärze oder des Similauns bei Weitem übertroffen hat! Warum?
Kein langweiliger Gletscherhatscher auf ausgeaperten, steinschlaggefährdeten Flanken warteten auf uns, sondern eine rundherum abwechslungsreiche Hochtour: von der Martin-Busch-Hütte auf gutem Weg bis kurz vor die Similaunhütte, dann – einen winzigen Gletscherrest umgehend – bis aufs Hauslabjoch, wo Ötzi-Anhänger noch des Eismannes gedenken konnten. (Sogar einen Didgeridoo-Spieler haben wir auf dem Weg dorthin getroffen, dem auf der Höhe dann aber leider die Luft ausgegangen ist …)
Ab dem Joch geht’s entweder direkt über den Nordost-Grat (I+) in herrlich festem Granit auf den exponierten Gipfel oder – etwas gemütlicher – links davon in der Flanke, die wir für den Abstieg genutzt haben.
Die Aussicht war kaum zu übertreffen: herbstliche Fernsicht gepaart mit schönstem Sonnenschein und eine Draufsicht auf ein italienisches Wolkenmeer auf etwa 2500 m Höhe.
Zurück zum Hauslabjoch, flugs über den recht flachen Gletscher und mir nichts, dir nichts nach vier Stunden Abstieg schon am Hochjochhospiz vorbei, nach zwei weiteren, nun langsam ermüdenden Stunden, dann endlich zu den Rofenhöfen, die höchstgelegenen dauerbesiedelten Bergbauernhöfe Österreichs, die uns noch köstlich versorgt haben.
Spät sind wir nach Hause gekommen, aber selten hat sich eine so lange Fahrt so sehr gelohnt!
Bericht Solveig Michelsen
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