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31.08.–05.09.2020 Lechquellgebiet, Lechtaler Alpen, Allgäuer Alpen

In einer kleinen Gruppe haben wir eine erfüllte Bergtour erleben dürfen.
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln über Lindau nach Nenzing und weiter mit den Landbussen (www.vmobil.at, ein gut funktionierendes System in Vorarlberg) über Marul-Kirche bis zur Alpe Laguz. Rückreise von Innerbödmen (Kleines Walsertal) mit Bus nach Oberstdorf und weiter mit Bahn nach München. Die Schwierigkeiten mit der Deutschen Bundesbahn bei An- und Abreise haben uns nicht entmutigt, die öffentlichen Verkehrsmitte zu nutzen.

Montag: Wegen der Schlechtwetterfront hatten wir die Tour um 2 Tage verschoben, trotzdem müssen wir den Übergang von der Alpe Laguz (1584 m) über das Sättele (1733 m) zur Alpe Klesenza (1589 m) in strömendem Regen meistern. Völlig durchnässt nehmen uns Tamara und Philip freundlich auf. Ein besonderes Lob müssen wir den beiden aussprechen, diese Alpe ist einen Besuch wert! Das traditionelle Alpdorf Klesenza mit Sennerei ist ein Kleinod in der gewaltigen Bergwelt des oberen Hutlabachtales

Dienstag: Immer noch Regen und tief hängende Wolken, also Ruhetag mit einem wunderbaren Frühstück; noch keine Besteigung des gewaltigen Felsstocks der Roten Wand (RW). Auch im letzten Jahr hatten die Schneemassen aus dem Spätwinter eine Besteigung verhindert. Am späten Nachmittag eine kurze Erkundung über Alpe Spitzegga zum Aufstieg zur Rotwand, der Regen hat aufgehört, und das nasse Gras hat es in sich!

Mittwochmorgen: Die Rotwand zeigt sich in ihrer Gewaltigkeit im Sonnenglanz, die oberen Bereiche glitzern im Neuschnee. Aufgrund der festen Hüttenbuchungen wegen Corona machen wir uns auf die lange Traverse über Ritteralpe (1242 m), Madonajoch (1795 m), Gadenalpe (1312 m), Muttawangjoch (2025 m) und Jägersteig mit erheblichen Anforderungen zur Göppinger Hütte (2245 m). Wohlgenährte Murmeltiere, Gämsen- und auch Steinbockrudel sehen wir unterwegs.

Donnerstag: Heute über Braunarlspitze (2649 m); deren felsige Südwand ohne Seilsicherung verlangt freies Klettern (I&II). Im Abstieg der ausgedehnte, teils seilversicherte Weimarer Steig zum Függele (2145 m). In voller Sonne geht es auf der Traverse zur Biberacher Hütte (1846 m) am Schadonapass. Diese Hütte ist gut ausgerüstet und wird sehr umsichtig und kompetent geführt.

Freitag: Beim Abstieg nach Landsteg (1040 m) erleben wir hautnah einen großen Almauftrieb. Weiter mit dem Landbus zum Hochtannbergpass (1679 m) und Aufstieg zur privatbetriebenen Widdersteinhütte (2009 m). Von hier Aufstieg über die gut griffige Felswand (Kletterei I, keine Seilsicherungen) auf den Widderstein (2649 m). Erheblicher Andrang von Berggehern im Auf- und Abstieg! Abstieg durchs Gemstelbachtal nach Innerbödmen (1150 m) mit angenehmer Rast an der Hinteren Gemstelalpe (1352 m).

Eine erlebnisreiche Tour in imposanter Bergwelt.

Tourenbegleitung, Text und Foto: Reinhard Ehlich
Foto: Oskar Mainz, Anneliese Ramsauer

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