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20.08.–24.08.2017 vom Wimbachtal ins Steinerne Meer

Am Samstag gab es im Berchtesgadener Land noch kräftigen Dauerregen, entsprechend hoch ist der Wasserstand in den Bächen, als wir am Sonntagmittag an der Wimbachbrücke losgehen und uns auf den kurzweiligen Weg zur Wimbachgrieshütte machen. Bei teilweise sonnigen Bedingungen eröffnen sich erste Blicke auf die Felswände der Berchtesgadener Alpen. Am nächsten Morgen geht es weiter zum Ingolstädter Haus. Anfangs sehen wir noch Blau- und Preiselbeeren einträchtig nebeneinander, später werden Flora und Fauna sparsamer, ohne jedoch ganz im Steinernen Meer zu verschwinden. Die Hauptattraktion sind jetzt aber die eindrucksvollen Felsformationen. Nach viel Auf und Ab erreichen wir das Ingolstädter Haus, nachmittags beschränken wir uns auf den Kleinen Hundstod. Dort sehen wir eins der beiden abgedeckten Schneefelder, die zur Wasserversorgung der Hütte dienen. Zum Abend werden wir noch mit einem stimmungsvollen Sonnenuntergang verwöhnt.

Beim Übergang zum Riemannhaus am nächsten Tag zeigt sich der Charakter der Karstlandschaft besonders deutlich. Der Weg nimmt immer wieder unvermutete Kehrungen und Wendungen, um Rinnen und Karstlöchern auszuweichen. Es dauert sehr lange, bis wir unser Ziel das erste Mal erblicken und kurz danach auch erreichen. Für den Nachmittag steht noch die Besteigung des Breithorns auf dem Programm, besonders beeindruckend beim Rundumblick das Nebeneinander von sanfter Tallandschaft und schroffen Felsen. Das Riemannhaus ist ziemlich überfüllt, wir haben trotzdem unseren reservierten Tisch und die Essensversorgung klappt einwandfrei.

Der Weiterweg zum Kärlingerhaus beginnt auf dem Wallfahrtsweg durch das Steinerne Meer, den wir bald zugunsten der Variante durch das Viehkogeltal verlassen. Dort sehen wir wieder viele beeindruckende Felsformationen, das Rotwandl liegt fast wie Ayers Rock in der Steinwüste. Auf seiner Südseite ist der Viehkogel begrünt und wirkt relativ flach, der Aufstieg hat es trotzdem in sich, weil er fast der Direttissima folgt. Die Plagerei lohnt sich aber, weil er trotz seiner Höhe von weniger als 2200 m eine optimale Rundumsicht bietet. Das gesamte Steinerne Meer liegt uns zu Füßen mit der markanten Schönfeldspitze, direkt vor uns der Funtensee und Funtenseetauern, ferner Hundstod und natürlich das komplette Watzmannmassiv mit allen Familienmitgliedern. Zum Tagesabschluss zeigen sich die Berge wieder im schönsten Abendrot.

Für den letzten Tag steht der Abstieg zum Königssee auf dem Programm, wir sind wieder mehr in begrüntem Gelände unterwegs, der Abstieg durch die steile Gasse ist wegen der sehr gut angelegten Serpentinen bequem zu gehen, bringt aber eine kleine Gemeinheit mit sich, ein kräftiger Schauer dauert genau so lange, bis wir uns regenfest verpackt haben, danach ist es wieder wie auf der ganzen Tour trocken. Der Wald ist so dicht, dass sich der Königssee nur sehr sporadisch blicken lässt, bis wir ganz unten angekommen sind. Mit dem Schiff geht es dann von Sankt Bartholomä nach Königssee, schöne Blicke auf die Watzmann-Ostwand inbegriffen. Der Trubel in Königssee ist dann ein Kulturschock, die Rückfahrt mit Bus und Bahn ist jedoch wieder recht entspannt.
Insgesamt ein sehr angenehmes und beeindruckendes Erlebnis.

Unser Dank für die gelungene Tourenplanung geht zusammen mit den besten Genesungswünschen an Jürgen Heinrich.

Tourenbegleitung, Text und Foto: Axel Philipp
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